2. Der Bau eines Krankenpavillons(Iſolirgebäude) auf dem Grund⸗ ſtück des ſtädriſchen Krankenhauſes in der Flucht der Kaiſer Friedrich⸗Straße. Der Bau, welcher im Juli 1892 begonnen und am 1. Oktober 1893 der Krankenhaus⸗Deputation übergeben wurde, enthält ein Kellergeſchoß und drei weitere Geſchoſſe. Im Kellergeſchoß befindet ſich die Wohnung für den Hauswart, beſtehend aus Stube, Kammer und Küche, ferner die Central⸗ heizung mit den nöthigen Räumen für Brenmmaterial ſowie eine umfang⸗ reiche Anlage für die Desinfizirung und Reinigung der Wäſche. Die nächſt⸗ folgenden beiden oberen Geſchoſſe ſind zur Aufnahme der Kranken beſtimmt, das drine obere Geſchoß für das Warteperſonal. Dieſe Geſchoſſe ſind in der Mitte vertikal in zwei nahezu gleiche Theile, die Männer⸗ und Frauen⸗ abtheilung geſchieden, jede mit beſonderem Zugange vom Garten her und mit beſonderer Treppe, ſowie einem Laſten⸗Aufzuge für Hanbdbetrieb. Jede der ſo entſtehenden vier Krankenabtheilungen enthält einen größeren Saal zu 11 Betten mit 36 chm Luftraum pro Bett und zwei Einzelzimmer zu 1 reſp. 2 Betten mit 53 reſp. 42 chm Luftraum auf den Kranken; ferner ein Vade⸗ und ein Wärterzimmer ſowie die erforderlichen Aborte. Das darüber liegende dritte Stockwert enthält die Wohnung für den Aſſiſtenzarzt, beſtehend aus zwei Zimmern, ferner 6 Zimmer für das Warte⸗ perſonal und die erforderlichen Aborte. Beſonders erwähnenswerth erſcheint die im Kellergeſchoß befindliche An⸗ lage zur Desinfektion und Reinigung der Wäſche. Einem nur vom Garten her zugänglichen Raum, in welchen der Desinfektionsapparat mündet, wird die unreine Wäſche aus den oberen Geſchoſſen durch glaſirte Thonabfall⸗ rohre zugeführt. Dieſelbe wird von hier in den Desenfektionsapparat geſchafft und in demſelben mittelſt ſtrömendem Waſſerdampf desinfizirt, worauf ſie dem Apparat auf der andern Seite von der Waſchküche aus ennmommen wird. In der Waſchküche gelangt die nunmehr zwar desin⸗ fizirte, aber noch unreine Wäſche in ein Dampfkochfaß, alsdann in die Spülfäſſer und ſchließlich in die Centrifugal-Trockenmaſchine. Plättſtube, ferner eine Flickſtube und die erforderlichen Räume zur Auf⸗ bewahrung der Wäſche ſchließen ſich den erſtgenannten Räumen paſſend an. Die Heizung des Gebäudes erfolgt durch eine Niederdruck⸗Dampfheizung mit Selbſtregulirung nach dem Syſtem von Bechem & Poſt. Dieſelbe liefert gleichzeiig den Dampf für den Desinfektionsapparat und bereitet das in den Vadeſtuben und Spültiſchen nöthige warme Waſſer. Die Koſten des Gebäudes einſchließlich der Umwährungen, der Re⸗ gulirungs⸗ und der Pflaſterungsarbeiten, ſowie der geſammten inneren Cinrichtung belaufen ſich auf 195827 Mk 22 Pf. 3. Der Bau der Gemeinde⸗Doppelſchule jenſeits der Spree Der Flächeninhalt der am Schnittpunkt der Kaiſerin Auguſta⸗Allee und der Straße 15à belegenen Bauſtelle beträgt rot. 3768 am. Es ent⸗ fallen davon auf das Schulgebäude 880 qm, auf die Turnhalle mit An⸗ bauten 280 qm, auf die Aborte 138 am, ſo daß an Schulhöfen verbleiben für die Knaben 1236, für die Mädchen 1234 am, insgeſammt 2470 qm, mithin bei einer Schülerzahl von 2240 pro Kind 1,10 am. Das Schul⸗ haus enthält 36 Klaſſen, 2 Lehrer⸗ und 2 Rektorenzimmer: eine Aula iſt nicht vorhanden. Die Treppen, Korridore pp. weichen in Bezug auf ihre Abmeſſungen und Konſtruktion von dem Ueblichen nicht ab. Hervorzu⸗ heben iſt die Einrichtung von Brauſebädern im Kellergeſchoß einer jeden Schule. Die Heizung der Schule erfolgt in der üblichen Weiſe durch eine Warmwaſſerheizung mit Keſſeln nach dem Heine ſchen Patent. bende Schulhof in zwei faſt genau gleich große Theile geiheilt wird, ſind in der gewöhnlichen Größe bezw. mit der vorgeſchriebenen Zahl Sitze, d. h. für jede Klaſſe je ein ſolcher, ausgeführt Da der feſte Baugrund die Fundirung des Turnhallen⸗ und Abortgebäudes durchweg, die des Schulgebäudes zum größeren Theil auf Senkkäſten mit Beronſchünung. Die Koſten der Geſammanlage einſchließlich der inneren Einrichtung ſowie der Fundirungs⸗ und Regulirungsarbeiten ſtellten ſich auf 433079 Mk. 22 Pf. Vegonnen wurden die Fundrrungsarbeiten im Herbſt 1891. Die⸗ ſelben wurden während des darauf folgenden Winters ſo gefördert, daß im Frühjahr 1892 mit den Maurerarbeiten in größerem Umfimnge vegonnen werden konmte. Am 4. Oktober 1893 wurde die Schule der Benuhung übergeben. Charlottenburg, den 29. September 1894. Die Hochbau⸗Deputation. Bratring. Roll⸗ und Turnhalle und Abortgebäude, welche ſo angeordnet ſind, daß durch ſie der verblei⸗ ſich erſt in größerer Tiefe vorfin det, erfolgte 2 — „„ Telephonleitungen an hölzerne Geſtänge in einer Länge von roCcg. 580 Sa. 44 Projekte in einer Länge von rot. . 23080 m. v. Zericht der Tiefbau⸗Deputation. Zu Beginn des Etatjahres wurde die Kanaliſations⸗Deputation auf⸗ gehoben und die Geſchäfte derſelben der Tiefbau⸗Deputation überwieſen. Die Anzahl der Mitglieder der Letzteren wurde auf 15 erhöht (5 Magiſtrats⸗ mitglieder, 7 Stadtverordnete, 3 Bürgerdeputirte). Erſter Theil. Straßenban. I. Allgemeine Verwaltung. Ueber die Art und den Umfang der Dienſtgeſchäfte bei der Tiefbau⸗ Verwaltung gewähren die nachſtehenden Zuſammenſtellungen 4, B und 0 einen näheren Ueberblick. A. Straßen baupolizeiliche Arbeiten. Zur Reviſion wurden vorgelegt: 1. Von der Königlichen Polizeidirektion 803 Hochbauprojekte, davon a) für Neubauten: Vorderhäuſer ohne Seitenflügel 76 „ mit 1 , 49 „, 2 „, 11 0 „ 1 Quergebände 0 , 2 0 eee 1 „„ 1 Seitenflügel und 1 Quergebäude 83 , „„ 1. , „ 22 7% 414 , „,, 3 7 7 41 7 3 K 2 4 , 1 51 , 2 7 4, 2 „, 6 Billen 4 Seitenflügel 9 Quergebäunde. 2 Fabrikgebäude einſ hließlich Werkſtaittt 26 Stallgebäude, Treibhäuſer, Wirthſchaftsgebäude pp. 158 2 1 Cirkus, 1 Ausſtellung „Italien in Berlin“ 2 Summa 501 v) für Umbauten, Reparaturen, Veränderungen und Einfriedigungen. von Wohngebäuden 227 „„ Fabrikgebäuden e e 4 „„ Stall⸗ und Wirthſchaftsgebäuden 16 „„ Einfriedigungen „e 55 im Ganzen 803. 2. Von anderen Verwaltungen: 30 Gasrohrprojekte in einer Länge von rot. . 11020 m 8 Waſſerrohrprojekte desgl. 5100 „ 4 Projekte für Kabelverlegungen desgl. 6400 „ B. Projekte und Anſchläge für größere Bauausfüh rungen. Es wurden aufgeſtellt: 12 Koſtenanſchläge und Bedingungen für Straßen⸗ regulirungen im Geſammtumfange von. 25200 am 23 Projekte für Straßenregulirungen (Aufhöhen bezw Abſchachtungen mit Neupflaſterung) im Geſammt⸗ umfange von 2 102135 „ 12 Projekte für Baufluchten und Bebauungspläne und zwar insbeſondere a) Pflaſterprojekte und Genehmigungen: Straße 26a von der Sophie Charlotten⸗Straße bis zur Pachtgrenze des Militär Fiskus, Gardes du Corps⸗Straße von der Magazin⸗ bis zur Danckelmann⸗Straße, Kaiſerin Auguſta⸗Allee von der Osnabrücker⸗Straße bis zur weſtlichen Grenze des Wegner ſchen Grundſtücks, Kant⸗Straße von der Kaiſer Friedrich⸗Straße bis zur Straße 22a, Straße 15 von der Straße 17a bis zur Kant⸗Straßccc/, Straße 17a vom Stuttgarter⸗Platz bis zur Straße 22a, Straße 21a von der Straße 17a bis zum Platz 8,,