— 33 —— A. Mit laufenden monatlichen Almoſen ſind 1163 Perſonen und Familienvorſtände (gegen 1047 des Vorjahres) unterſtützt worden. Von ihnen haben ihren Unterſtützungswohnſitz hier 943, anderwärts 158 beſeſſen, während 61 landarm, und die Domizilverhältniſſe zweifelhaft bei 1 geweſen ſind. Unterſtützt worden ſind: ) alkeinſtehende Nämerr 144 b) alleinſtehende Frauen (unverheirathet, Wittwen, eheverlaſſene) 488 () Familien, beſtehend 1. aus Mann und Frauu.. 31 2. aus Mann, Frau und einem oder mehreren Kindern 92 d) Frauen (unverheirathete, Wittwen, eheverlaſſene) mit einem oder mehreren Kindern 305 e) Pflegekinder 173 Sa. 1163. Die Summe der Almoſen zu a—4d hat 72134 Mk. betragen, ſo daß ſich als Betrag des monatlichen Almoſens durchſchnittlich 6 Mk. ergiebt. Die Almoſen haben regelmäßig zwiſchen 6 und 20 Mk. monatlich betragen. Dem Lebensalter nach ſind unterſtützt worden: im 15.—20. Jahre 4 Perſonen „ -21.—28. „ 9. „ „ 26.— 30. „ 34 „ „ 31. 55. „ 241 „ „ 36.—40. „, 86 — „ 41.— 45. „, 98 „ „„ 46.— 50. „, 71 , „ 51.—55. „, 75 , „„ 56.— 60. „, 86 2 „ 64.— 65. „„ 1415 „, 66.— 70. „„ 124 , „ 71.— 75. „„ 119 , „I6.— 80. „„„ 69 „ „ 81.— 85. „, 22 7, „„ 86. — 90. „, 5 , 91.— 95. „, 1 „, „„ 96.— 100. „, 1 — B. In Koſtpflege bei Privatperſonen ſind, wie ſchon erwähnt, 173 Pflegekinder unter 14 Jahren untergebracht geweſen, von denen 26 landarm, 54 anderwärts ortsangehörig waren. Für ihre Unterbringung ſind 18000 Mk., pro Monat und Kopf alſo durchſchnittlich 9 Mk., auf⸗ gewendet worden. Sämmtliche Kinder haben ſich nach den Berichten der Waiſenräthe in ordnungsmäßiger Pflege befunden. In der Prinz Karl⸗ Stiftung find für Rechnung der Stadt 17 Zöglinge umtergebracht, für die ein monatliches Pflegegeld von 12 Mk. pro Kopf gezahlt wird. C. Im ſtädtiſchen Krankenhauſe ſind, wie bereits angeführt, im Berichtjahre 486 Perſonen an 11732 Verpflegungstagen behandelt und verpflegt worden. Im Bürgerhoſpital haben ſich 24 Perſonen und zwar 2 Männer und 22 Frauen befunden, von denen 4 lediglich freie Wohnung, 20 auch laufende Almoſen erhalten haben. Im Hoſpital und der Siechen⸗ abtheilung des Familienhauſes ſind 58 Perſonen und zwar 30 Männer und 28 Frauen verpflegt worden. Freies Obdach im Familienhauſe haben 24 Familienvorſtände mit 37 Köpfen empfangen. 7 2 2 2 2 In Irrenanſtalten und auswärtigen Krankenhäuſern ſind direkt ſeitens der Armenverwaltung 85 Perſonen mit einem Geſammtkoſtenaufwande von 17674 Mk. untergebracht geweſen. Die bisherigen mit je 360 Mt. dotirten Freiſtellen in der Heil⸗ und Pflege⸗Anſtalt für Epileptiſche in Potsdam werden vom 1. April 1894 ab nicht weiter beibehalten werden, da ſolche Kranke nach dem Inkrafttreten des Geſetzes vom 11. Juli 1891 in den Provinzialanſtalten von uns mit einem geringeren Koſtenaufwande unter⸗ gebracht werden können. 2 3. Das Anwachſen der Armenlaſt hat, wie ſchließlich noch erwähnt ſei, neben der allgemeinen Vergrößerung der Geſchäftslaſt auch eine Ver⸗ mehrung der nothwendig gewordenen Klagen zur Folge gehabt. Im Bericht⸗ jahre ſind von uns 16 Klagen im Verwaltungsſtreitverfahren und 19 im ordentlichen Gerichtsverfahren erhoben und größtentheils zu unſeren Gunſten entſchieden worden. Gegen uns ſind 6 Klagen im Verwaltungsſtreit⸗ verfahren eingeleitet geweſen. Charlottenburg. den 1. September 1894. Die Armen⸗Direktion. Samter. der vorhandenen Räume verhindert. IN. Sericht der Deputation für die Verwaltung des Krankenhanſes. Am 1. Oktober 1893 iſt der im vorſährigen Bericht bereits erwähnte neue Iſolirpavillon an der Kaiſer Friedrich⸗Straße in Benutzung genommen. Derſelbe enthält für Zwecke der Krankenpflege 4 Säle und 7 kleinere Zimmer mit 56 Betten ſowie 1 Diphtherie⸗Operationszimmer. Die Kranken⸗ räume haben zuſammen 2717 chm Luftraum (48¼ chm pro Lagerſtelle), ent⸗ ſprechen nach jeder Richtung hin den hygieniſchen Anforderungen der Neuzeit und werden ausſchließlich zur Unterbringung von Patienten mit anſteckenden Krankheiten benutzt. Unter Hinzurechnung dieſer neuen Plätze ſtanden vom 1. Oktober 1893 ab zur Belegung mit Kranken zur Verfügung 34 Zimmer mit zuſammen 5320 chm Luftraum und 161 Lagerſtellen, darunter 2 Zimmer für Extra⸗ Patienten (zu erhöhtem Pflegeſatz) mit 3 Lagerſtellen. Wenn nun auch, wie die nachſtehende Statiſtik ergiebt, im Betriebs⸗ jahre niemals alle Betten gleichzeitig belegt geweſen ſind, ſo hat doch die Deputation fortgeſetzt die Erweiterung des Krankenhauſes im Auge gehabt. Die Nothwendigkeit der Vergrößerung ergiebt ſich überzeugend aus der in den letzten Jahren ſtefig und nicht unerheblich geſteigerten Frequenz ſowie aus dem Umſtande, daß die aus hugieniſchen Rückſichten nothwendige Trennung der verſchiedenen Krankheitsformen die vollſtändige Ausnutzung Dieſe Erwägungen haben die Zu⸗ ſtimmung der Gemeindebehörden gefunden und iſt durch Kaufvertrag vom 24. April Neben dieſen auf die zukünftige Entwickelung der Anſtalt gerichteten Beſtrebungen hat es ſich die Deputation auch angelegen ſein laſſen, die innere Einrichtung des Krankenhauſes im Berichtjahre nach Möglichkeit zu verbeſſern. So iſt z. B. das chirurgiſche Operationszimmer erweitert und das dafür beſtimmte Inſtrumentarium vervollſtändigt worden, auch hat das Entbindungszimmer eine den neueren Anſchauungen entſprechende Aus⸗ ſtatrung erhalten. Ueber die Benutzung des Krankenhauſes und die ſonſtigen Verhältniſſe iſt Folgendes zu berichten: ſGegen im 1893/94] Jahre 1892/93 1. Am 1. April waren Kranke vorhanden 79 68 und zwar: 39 Männer, 37 Frauen, 3 Kinder, 2. der Zugang hat im Berichtjahre betragen . . 1489 ] 1223 und zwar: 881 Männer, 846 Frauen, 122 Kinder Summa ] 1568 ] 1291 3. Abgegangen ſind a) durch Tod 77 Männer, 44 Frauen, 79Kinder 200 136 b) ungeheilt entlaſſen 23 Männer, 20 Frauen, —Kinder 43 37 c) gebeſſert entlaſſen 82 Männer, 29 Frauen, 4Kinder 115 119 d) geheilt entlaſſen 678 Männer,362 Frauen, 87 Kinder 1127 922 Summa 860 Männer. 455 Frauen, 170Kinder 1485 ] 1214 4. Beſtand am 31. März 1894 83 77 und zwar: 43 Männer, 34 Frauen, 6 Kinder 5. Die Anzahl der Verpflegungstage betrug. . 29439 24664 mithin für jeden der behandelten 1568 Kranken im Durchſchnitt/ 18% 19% 6. Die Verpflegungskoſten haben durchſchnittlich pro Pf. Kopf und Tag betragen (einſchl. für Extra⸗Diät) ] 76½¼ 78½ 7. Von dem Zugange waren Köpfe ] Köpfe Charlottenburger 1180 988 aus fremden Orten (Ueberweiſungen). 201 145 auf der Durchreſeee 108 90