maſchine täglich im Ganzen 6 Mk. 66 Pr 71 Pf. — 7 Mk. 37 Pf. Koſten verurſacht. Um nun dieſelbe Arbeit zu verrichten, welche eine Maſchine leiſtet, würden 14 Arbeiter erforderlich ſein, deren Lohn nach den hieſigen Lohnſätzen von 3 Mk. pro Tag ſich auf 3 14 — 42 Mk. belaufen würde. Dazu träte für Abnutzung von Piaſſava pp. Beſen noch ein Betrag von rot. 1 Mk. 21 Pf., ſo daß ſich die täglichen Geſammtkoſten auf 42 + 1 Mk. 21 Pf. — 43 Mk. 21 Pf. beziffern würden. Hiernach erreichen die Koſten für eine Maſchine eiwa nur den ſechsten Theil der durch Arbeiter entſtehenden Koſten. Beſprengung — Waſſerwagen. Kein anderer Zweig der ſtädti⸗ ſchen Verwaltung unterliegt mehr der öffentlichen Kontrolle und Kritik, als die Straßenbeſprengung, welche von dem Publikum, beſonders bei Staub und großer Hitze, beſtändig überwacht und zu ſolchen Zeiten nach der Auf⸗ faſſung des Publikums nie genug leiſten kann. — Wenn ein Spreng⸗ wagen einmal bei plötzlich eingetretenem Regenwetter ſeine letzte Füllung verſpritzend beobachtet wird, ſo erregt dies für gewöhnlich große Ver⸗ wunderung und erzeugt die abfälligſten Urtheile, während man bei trocke⸗ nem, heißem Wetter das Recht zu haben glaubt, auf Schritt und Tritt einem Sprengwagen begegnen zu müſſen Die Beſprengung der Straßen beginnt jährlich mit dem 1. April und endigt am 15. Oktober — der Regel nach —. Für die Geſtellung der Pferde und Kutſcher ſowie Unter⸗ haltung der Sprengwagen und der Hydranten iſt mit dem Unternehmer Fuhrherrn )1. Gehl ein Vertrag geſchloſſen. Nach demſelben hat der Unternehmer die Verpflichtung, die der ſogenannten ordentlichen Be⸗ ſprengung unterliegenden Straßen mit einer Geſammtfläche von 148049 qm in den Monaten Mai, Juni und Juli von 5 Uhr Morgens bis 8 Uhr Nachmittags und in den Monaten April, Auguſt, September und Oktober von 6 Uhr Vormittags bis 7 Uhr Nachmittags ſtaubfrei zu halten. Dem Fuhrunternehmer ſind zu dieſem Zweck und zur außerordentlichen Be⸗ ſprengung ſowie zum Vorſprengen vor den Kehrmaſchinen 24 Spreng⸗ wagen ſeitens der Stadtgemeinde zur Verfügung geſtellt. Das Waſſer, welches zur ordentlichen Beſprengung verwendet wird, wird von den Charlottenburger Waſſerwerken unentgeltlich geliefert, und hat der Unter⸗ nehmer daſſelbe mittelſt gewöhnlicher Standrohre aus den Rohrleitungen der Charlottenburger Waſſerwerke zu entnehmen. Für ſeine Leiſtungen bei der ordentlichen Beſprengung erhält der Unternehmer jährlich 18000 Mk. — Die ſogenannte außerordentliche Beſprengung d. h. die Beſprengung der nicht der ordentlichen Beſprengung unterworfenen Straßen iſt im Bericht⸗ jahre bedeutend ausgedehnt und findet in faſt ſämmtlichen bebauten Straßen täglich 2 Mal ſtatt. Auch zu dieſer Beſprengung hat der Unter⸗ nehmer das Waſſer aus den Rohrleitungen der Charlottenburger Waſſer⸗ werke, jedoch nur mittelſt Standrohr⸗Waſſermeſſer, zu entmnehmen, da die Standgemeinde das entnommene Waſſer mit 7 Pf. pro chm an die Charlottenburger Waſſerwerke zu bezahlen hat. — Die Sprengwagen ſind Eigenthum der Stadt. Von denſelben haben 16 einen Inhalt von je 1000 Litern und 8 einen Inhalt von je 1500 Litern. — In Bezug auf die Leiſtungen dieſer Wagen iſt Folgendes anzuführen: Der Wagen mit einem Gefäß von 1000 Litern Inhalt beſprengt mit einer Füllung eine Fläche von 1580 bis 1640 qm, der Wagen mit einem Gefäß von 1500 Litern Inhalt beſprengt mit einer Füllung eine Fläche von 2500 bis 2580 qm. Die Sprengwagen zu 1500 Litern Inhalt ſind zwar etwas ſchwerer, doch können ſie von einem kräftigen Pferde ganz gut fortbewegt werden. Bei heißem Wetter ſprengt jeder Wagen 30 bis 36 Füllungen täglich aus, wozu eine 10ſtündige Arbeitszeit erforderlich iſt. Geſpanne. Zur Reinigung, Abfuhr und Beſprengung wurden an Geſpannen verwendet: 1. Zur Beſpannung von 11 Kehrmaſchinen und 5 Vorſprengwagen — 16 Geſpanne je 1 Pferd und 1 Kutſcher gleich 16 Pferde 16 Kutſcher 2. zur Abfuhr für 5 Nacht⸗ und 3 Tagesbezirke — 12 Geſpanne je 2 Pferde und 1 Kutſcher 3. zur ordentliche Beſprengung 10 Ge⸗ ſpanne je 1 Pferd, 1 Kutſcher . . „ 10 „ 10 „ 4 zur außerordentlichen Beſprengung 10 Geſpanne je 1 Pferd, 1 Kutſcher „ 10 5. zur Abfuhr des beim Baggern der Regeneinlaufſchächte gewonnenen Schlamms gleich 2 Geſpanne je 2 Pferde und 1 Kutſcher. . „ 4 „ 2 „ zuſammen 64 Pferde 50 Kutſcher. Geräthe: Im Berichtjahre wurden an Geräthen neu beſchafft: 3 neue Kehrmaſchinen Nr. 10, 11 und 12, 9 Satz neue Piaſſavawalzen⸗ bürſten, 4 neue eiſerne Sprengwagen je zu 1500 Litern Inhalt Nr. 21, 22, 23 und 24, 3 Holzfeilen, 1 Holzſchraubenſchneider, 2 Patentbagger, 4 Ketten zu Kehrmaſchinen, 2 Gullihaken, 166 Beſenſtiele, 1 Petroleumlampe, 12 Karrenbänder, 10 Stück 2rädrige eiſerne Karren, 98 Schippen, 1193 Piaſſavabeſen und 500 Reiſigbeſen. — Neubeſetzt wurden 98 Satz Walzen⸗ bürſten; 24 Sprengwagen und 12 Kehrmaſchinen erhielten einen neuen Anſtrich und Lackirung. — Außerdem wurde auf dem Grundſtück Ranke⸗ Straße Nr. 11 zur Unterbringung der Geräthe der Oſtkolonnen und für 2 Sprengwagen und 3 Kehrmaſchinen ein Schuppen mit einem Koſtenauf⸗ wande von 420 Mk. 84 Pf. erbaut. Waſſer. Es ſind zur Beſprengung 35 958 chm Waſſer verbraucht und dafür an die Charlottenburger Waſſerwerke 2517 Mk. 6 Pf. ſowie 80 Mk. für Miethe der Waſſermeſſer gezahlt worden. Charlottenburg, den 3. November 1895. Die Deputation für das Straßenreinigungs⸗ und Feuerlöſchweſen. Schulze. VII. Zericht der Park⸗Deputation. Der Park⸗Deputation gehören an: Von den Mitgliedern des Magiſtrats Stadtrath Töbelmann als Vorſitzender, Stadtrath Streichan und Stadt⸗ baurath Bredtſchneider. Von den Mitgliedern der Stadtverordneten⸗Ver⸗ ſammlung die Stadtverordneten Brandt, Franke, John und Oppermann. Als Bürgerdeputirte der Königliche Thiergarten⸗Inſpektor Geitner und der Kaufmann Ellenburg. Das Perſonal beſteht aus 1 Stadtgärtner und 7 Gehülfen. Es iſt gegen das Vorjahr um 2 Gehülfen verſtärkt worden. Für Herſtellung der gärtneriſchen Arbeiten ſind außerdem durchſchnittlich täglich 20 Hülfsarbeiter beſchäftigt worden. Die Baumſchule Sophie Charlotten⸗Straße 116 hatte am Schluß des Jahres 1894 einen Pflanzenbeſtand von 18612 Gehölzen und 373 Coniferen. Im Laufe des Jahres 1894/95 wurden hiervon 3170 Bäume, Sträucher und Coniferen im Werthe von 1730 Mk. in den ſtädtiſchen Anlagen ver⸗ braucht und zwar 28 Linden, 213 Rüſtern, 135 Ahorn, 2794 Sträucher und Coniferen. Vermehrt wurden die Beſtände um 200 Eſchen, 600 Ahorn, 440 Linden, 10 Eichen, 10 Platanen, 7000 Sträucher verſchiedener Sorten. Ein Sorti⸗ ment Stauden iſt zu ſpäteren Dekorationszwecken ausgeſät, dieſelben können jedoch erſt im zweiten beziehungsweiſe im dritten Jahre verwendet werden. Neuanpflanzungen auf Rechnung von Geſellſchaften wurden ausge⸗ führt in der Straße 4, Straße 1 7a, Straße 19a, Straße 21a, Straße 15, Goethe⸗ Straße weſtlich der Weimarer⸗Straße, Augsburger⸗Straße zwiſchen Nürn⸗ berger⸗ und Paſſauer⸗Straße. Aus ſtädtiſchen Mitteln wurde bepflanzt die Straße 32. Die Anſaamung des Friedrich Carl⸗Platzes und Platzes A wurde beendet und das Wachsthum nach beſten Kräften gefördert. Die Anpflanzung auf dem Dreieck Joachimsthaler⸗Straße und Kürfürſtendamm wurde durch große Coniferen verbeſſert. Um die Bedürfnißanſtalt am Friedrich Carl⸗Platz wurde der Be⸗ pflanzungsraum vergrößert und die Anlage weſentlich verbeſſert. Nach Aufſtellung der Bedürfnißanſtalt in der Schloß⸗Straße iſt dieſelbe durch eine Anpflanzung verdeckt worden. Der Schulhof der höheren Mädchen⸗ ſchule wurde mit kleinen Anlagen für Unterrichtszwecke verſehen. Die Schulhöfe in der Kaiſerin Auguſta⸗Allee wurden mit Alleebäumen bepflanzt. Der Vorgarten des Rathhauſes wurde mit Anpflanzungen weſentlich ver⸗ beſſert, ebenſo wurden ſämmtliche Anlagen auf Plätzen nachgepflanzt und die Raſenſtücke nachgeſät. Ein Schmuckplatz (Savigny⸗Platz) in einer Größe von 9375 Im wurde bis auf die Anſaamung fertiggeſtellt, auch die angrenzenden Straßen mit Bäumen bepflanzt. Die neue Baumſchule Gauß⸗ und Kepler⸗Straßen Ecke iſt aus dieſſeitigen Mitteln mit einem Drahtzaun ein⸗ gefriedigt und in derſelben eine Fläche von 4700 Im zum Bepflanzen hergeſtellt worden. Die Erdarbeiten zu der Neuanlage des Kirch⸗Platzes auf Weſtend wurden in Angriff genommen, ebenſo die Umänderung des Steinplatzes und des Linden⸗Platzes auf Weſtend. Vom Tiefbauamt wurden 21 Stück Promenadenbänke übernommen und 8 Stück neu beſchafft, welche theils auf dem Friedrich Carl⸗Platz und theils auf dem Platz A aufgeſtellt worden find. In der Krummen⸗Straße zwiſchen der Bismarck⸗ und Schiller⸗Straße ſind wegen Vebreiterung des Fahrdammes die Alleebäume entfernt worden, ſelbige haben theilweiſe Verwendung in der Berliner⸗Straße und auf Platz A gefunden, theilweiſe ſind dieſelben in der Baumſchule angepflanzt worden. Auf der nördlichen Seite des Charlottenburger Ufers fſind die