Pappeln, da dieſelben anfingen in die Kanaliſationsröhren einzuwachſen, auf Beſchluß der Deputation entfernt worden. Der Wittenberg⸗Platz und die Schloß⸗Straße wurden auf Veranlaſſung der Deputation mit Blumenſtücken verſchönt und ſcheint das Publikum einen großen Gefallen daran zu finden, ſo daß es ſich empfiehlt, auf allen Plätzen ausgedehnte Blumenſtücke anzulegen. In der Baumſchule Sophie Charlotten⸗Straße find Miſtbeet⸗Kaſten und ein Erdhaus zwecks Ueberwinterung von Blumen und Pflanzen aus dieſſeitigen Mitteln aufgeſtellt worden, daſſelbe wird jedoch, da die An⸗ ſprüche an Blumen immer größer werden, bald zu klein, ſo daß in nicht langer Zeit zum Bau eines größeren Hauſes geſchritten werden muß. In ſämmtlichen Straßen, welche für die dauernde Anpflanzung be⸗ ſtimmt ſind, ſind die abgeſtorbenen Bäume ergänzt worden, in den übrigen bepflanzten Straßen werden die Baumpflanzungen gepflegt, jedoch nicht mehr ergänzt. An Geräthen ſind ergänzt reſp. neu beſchafft: 1 Axt, 10 Holzharken, 6 eiſerne Harken, 2 Schlauchwagen, 2 Sicheln, 18 Spaten, 4 Drahtzangen, 70 m Gummiſchlauch, 1 große Anlegeleiter, 3 Stehleitern, 2 Raſenſelbſt⸗ ſprenger, 2 Standrohrwaſſermeſſer mit Schlüſſeln, 3 Strahlrohre mit Ver⸗ theilern, ein zweirädriger Wagen, 12 Mitſtbeetfenſter, 29 Gartenbänke, 15 Schutzkörbe für Coniferen, 1 Dreibock, 1 Waſſerwaage, 1 Bandmaaß 2 Schock Reiſigbeſen. Zur Anpflanzung und Nachpflanzung in den neu angelegten und alten Straßen wurden 513 Linden beſchafft, außerdem an Material 1000 Baumpfähle, 3000 Spriegel zur Anfertigung von Schutz⸗ gittern für die Bäume, 50 Kilo Kokosfaſer⸗Stricke, 3 Fuhren Tanger zum decken. 461 Fuhren Dung reſp. Dungerde wurden aus der ſtädtiſchen Baumſchule zur Verbeſſerung der Raſenflächen und Baumlöcher ent⸗ nommen. In den Straßen und Plätzen des Stadtkreiſes Chartottenburg find an Bäumen vorhanden: ———— — ——— Summa 2 2 2 2 2 — E 2 — 2 22 — 2 — 2 S 2 3 8 22 2 2 22 3 3 2 2 3 2 2 3 2 3 5.2 32 3 2 2 2 2 3 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 S 2 2 3 5 5 * 2 2 S5 8 52 5 2 2 33 2 5 2 2. 33 25 S. — SE S 8 32 — 3 — 2 * ſ5 5 3ſ6 33 2 6 2 224 2 2 2 Bäume HI 823303 48 151 653 260 26 4543 1 10 wa 3 141 519 178 12772 23 187 15345 — 11 HII H 18 — ——— fſ—ſ—— fſs — —— 04 7 — 2268 1 1 1 Die der Stadt nicht gehörigen Bäume ſtehen in der Kurfürſten⸗Allee, verlängerten Faſanen⸗Straße, Berliner⸗Straße vor der techniſchen Hoch⸗ ſchule, Spandauer⸗Berg und Chauſſee, Nonnendamm, Habsburger⸗Ufer, Kirch⸗ und Lützow⸗Platz. Charlottenburg, den 27. September 1895. Die Park⸗Deputation. G. Töbelmann. VIII. Zericht der Armendirektion. 1. Die Armendirektion hat im Berichtjahre fünf Sitzungen abgehalten, an denen durchſchnittlich 66 %, der Armenkommiſſtonsvorſteher theil⸗ genommen haben. Der Beſuch der Sitzungen der einzelnen Kommiſſionen iſt mit geringen Ausnahmen ein reger geweſen. Seitens des unterzeichneten, im Berichtjahre neu eingetretenen Vorſttzenden iſt fortgeſetzt auf eine mög⸗ lichſt ſchnelle Erledigung der Unterſtützungsgeſuche in den einzelnen Kom⸗ miſſionen hingewirkt worden. Um die an den bisherigen Modus der Auszahlung einmaliger, in den Kommiſfionen bewilligten Unterſtützungen durch die Stadthauptkaſſe geknüpfte Verzögerung zu beſeitigen, iſt die ſo⸗ fortige Auszahlung aller ſolcher Unterſtützungen bis zu 10 Mk. aus dem Handfond der Armenkommiſſionsvorſteher angeordnet, und der Handfond zu dieſem Zwecke auf 100 Mk. erhöht worden. In der offenen Armenpflege fſind, nachdem im abgelaufenen Jahre eine Theilung der ſtark überlaſteten 13. Armenkommiſſion ſtatt⸗ gefunden hat, nunmehr 19 Kommiſſionen mit je einem Vorſteher und ins⸗ geſammt 135 Armenpflegern thätig, ſo daß auf einen Pfleger — bei durchſchntttlich rund 900 laufend Unterſtützten — rund 7 Almoſenempfänger entfallen. In der Waiſenpflege ſind aus dem Berichtjahre mehrere Neuerungen hervorzuheben. Im Intereſſe der ſorgfältigſten Auswahl von Pflegeſtellen erfolgt eine eingehende Prüfung der zahlreich eingehenden Meldungen durch die Waiſenräthe und Waiſenpflegerinnen an der Hand eines Fragebogens. Iſt zwiſchen dieſer Prüfung und der thatſächlichen Zuweiſung eines Pflege⸗ kin des ein längerer Zeitraum verſtrichen, ſo erfolgt mit Rückſicht auf den in der Großſtadt vielfach eintretenden Wechſel der Verhältniſſe vor der Uebergabe des Kindes eine nochmalige Nachprüfung durch die Waiſen⸗ pflegerin. Iſt eine geeignete Pflegeſtelle nicht ſofort zur Hand, ſo werden die Kinder bis zur erfolgten Nachprüfung vorübergehend dem ſtädtiſchen Familienhauſe überwieſen. Ueber jedes einzelne Pflegekind hat die Waiſen⸗ pflegerin, unbeſchadet der ſchon bisher beſtehenden ſummariſchen Berichte der Waiſenräthe, halbjährlich beſonderen Bericht zu erſtatten. Neben der Kontrolle durch die Waiſenräthe und Waiſenpflegerinnen iſt eine fortlaufende. regelmäßige Kontrolle in geſundheitlicher Richtung durch die Stadtärzte ein⸗ geführt worden, die ſich auch auf die Wohnungs⸗ und Ernährungsverhält⸗ niſſe erſtreckt. Die Ergebniſſe müſſen, wie auch in einem Jahresberichte eines Stadtarztes ausdrücklich hervorgehoben wird, als gute bezeichnet werden. Die Aufſicht wird, inſofern ſie ein rechtzeitiges Eintreten der ärztlichen Behandlung möglich macht und durch geeignete Maßnahmen Erkrankungen vorbeugt, unzweifelhaft dauernd wohlthätig wirken. Aenderungen in organiſatoriſcher Richtung ſind im Uebrigen im Berichtjahre nicht eingetreten. Die Vorarbeiten für die Einführung einer ſorgfältigen Individual⸗Statiſtik ſowie für die Einrichtung einer Auskunfts⸗ ſtelle für Armenpflege und Wohlthätigkeit ſind ſoweit gefördert worden, daß die eine am 1. April, die andere am 1. Juli des laufenden Jahres ins Leben treten konnte. Näheres muß dem nächſten Verwaltungsbericht vorbehalten bleiben. II. Das ſtete Anwachſen der Bevölkerung der Stadt bedingt natur⸗ gemäß auch in dieſem Jahre eine abſolute Erhöhung der Geſammtausgaben der Armenpflege. Relativ dagegen, d. h. unter Berückſichtigung der Zu⸗ nahme der Einwohnerzahl, hat die Armenlaſt, wie die nachſtehende fort⸗ g eführte Tabelle zeigt, eine nicht unweſentliche Verminderung erfahren. Geſammt⸗ 14 . Geſammt⸗ ausgabe ein ausgabe ein⸗ % ſchließlich pro 1 7 pro ſcteeſih pro Erſtat⸗ Kopf „ Kopf „ Kopf alſo ab⸗ ſtattungen Einwohnerzahl Zahl der der züglich ver an der der Ein⸗ in, der an 245 andere , im 1 4 Ein andere Ein⸗ Armen⸗ Ein Unter⸗ woh⸗ und ohne woh⸗ Armen⸗ woh⸗ ver⸗ woh⸗ Jahre ſtützten ner⸗ Abzug ner⸗ verganbe ner⸗ räae, ner⸗ der uns 9, absüglich zahl 1 zahl leiſteten zahl der uns zahl ſtatteten Zah⸗ e Beträge lungen ſtatteten Beträge % ,, %,, , % 2 1 2 3 4 5 3 7 8 9 1886/7: 44105 1190 2,33 97014 2,1 87014 2,0 78986 1,79 1887/88: 49347 1171 2,37 97496 1,98 87496 1,77 83974 1,70 1888/89: 55445 1189 2,11 100300 1,81 902271 1,63 85919 1,55 1889/90: 68385 1220 1,78 106800 1,56 93000 1,36 91116 1,33 1890/91: 76873 1257 1,63 129000 1,67 114000 1,48 108767 1,42 1891/92: 86362 1503 1,74 156150 1,81 138150 1,59 132565 1,53 1892/93: 97358 1604 1,65 170551 1,75 155000 1,59 142964 1,47 1893/94: 112343 1857 1,65 210332 1,96 191692 1,71 177494 1,58 1894/95: 129494 2108 1,63 226271 1,80 208448 1,61 193806 1.50 Der Prozentſatz der Unterſtützten zur Einwohnerzahl iſt, wie im letzten Jahre, nahezu unverändert geblieben, während — im Gegenſatz zum letzten Jahre — die pro Kopf der Bevölkerung erwachſenen Koſten nicht unerheblich geringer geworden ſind. Die Urſache iſt nicht etwa, wie man vermuthen könnte, in einer Verminderung der Leiſtungen im Einzel⸗ falle zu ſuchen: Die Armenverwaltung hat vielmehr auch im Berichtjahre daran feſtgehalten, durchweg eine Erhöhung der einzelnen Unterſtützungen anzuſtreben, und der Jahresdurchſchnittsſatz des monatlichen Almoſens iſt von 6 auf 6,30 Mk. (— die monatlichen Almoſen betragen zwiſchen 5 und 36 Mk. —) geſtiegen. Von entſcheidendem Einfluß dürfte vielmehr in erſter Reihe Folgendes geweſen ſein. Auf der einen Seite erfolgt neuer⸗ dings nahezu ausnahmslos, auch bei dauernd bewilligten Unterſtützungen,