auf Grund der Allerhöchſten Kabinetts⸗Ordre vom 12. Oktober 1897. Auf Grund des § 8 des Geſetzes vom 2. Juli 1875 ſind mit Königlicher Genehmigung neue Bau⸗ fluchtlinien feſtgeſetzt für Straße 20 2—V —1, 15 Aane ae zwiſchen Kaſtanien⸗ und Eſchen⸗ ee durch Allerhöchſte Kabinetts⸗Ordre vom 31. März 1897. Die Größe des Gemeindegebiets ſtellte ſich nach Auskunft des Königlichen Kataſteramts im Vergleich mit dem Jayre 1888 wie folgt: —— — 1898 1888 Von 100 qm Fläche ent⸗ Bezeichnung der Liegenſchaften fallen auf nebenſteh. Arten ha 4 qm ha 2 Gm 1808 1888 Steuerpflicht. Liegenſch. (landw. Areal) 1195 68 14 1378 99 96 570,21 661,98 Steuerfreie Liegenſch. (Häuſer u. ſ. w.) 70 38 76 187 80 66 33,57 90,15 Hofräume u. dgl. 427 49 30 217 69 56 203,87 104.50 Wege, Eiſenbahnen 336 84 37 232 ] 63 41 160,64 111,67 Waſſerflächen 66 49 72 66 02 57 31,71 31,70 Gemeindegebiete zuſammen ſ 2096 90 29 2083 16 16 1000,00 1000,00 Häuſer und Hofräume bedecken jetzt den vierten Theil des Gebiets gegen ein Fünftel vor 10 Jahren. 2. Bevölkerung. Ueber die Bevölkerungs⸗ und Wohnverhältniſſe geben die regelmäßigen Veröffentlichungen des Sta⸗ tiſtiſchen Amts der Stadt Charlottenburg, beſonders die erſten beiden Hefte der Charlottenburger Statiſtik eingehendere Auskunft. Hiernach entwickelte ſich die Zunahme der Bevölkerung in den letzten 10 Jahren in folgender Weiſe: mmrſende Zunabme 9,. „iullere Jahr Bevölterung gzꝛen, das es Jahres⸗ Ende Vorjabr in Verlin Bevalt des Jahres in Prozent evolkerung 1888 57 400 12.8 4.03 54 150 1889 66 700 16.2 3.85 62 050 1890 76 900 15 3 3.26 71 800 1891 82 600 7.4 1.727 79 750 1892 89 800 8.7 0.98 86 200 1893 100 300 11.7 1.14 95 050 1894 114 800 14.5 0.91 107 550 1895 132 400 15.3 1.33 123 600 1896 149 100 1 2. 6 2.44 140 750 1897 163 000 9.3 2.11 156 050 Im Jahre 1896 iſt der Militärbeſtand von etwa 700 auf etwa 2000 Mann erhöht worden. Der Stand der Bevölkerung und deren Zu⸗ nahme nach Stadtbezirken ergiebt ſich aus der weiteren hier eingeſchalteten Tabelle und zwar nach der Per⸗ fonenſtands⸗Aufnahme vom 27. Oktober 1897, welche in Folge von Auslaſſungen hinter der wirklichen Bevölkerung um über 3% zurück⸗ eht. Die geſammte Zunahme, welche ſeit 1891 in ſtetem Wachſen war bis zu 15½ im Jahre 1895 iſt ſeitdem geringer geworden und betrug im Jahre 1897 nur 9¼ % der Anfangsbevölkerung, um nach Ablauf des Jahres 1897 noch weiter nachzulaſſen. Immerhin aber iſt das Anwachſen der Bevölkerung doch noch ſehr bedeutend und wohl auch jetzt noch Yater als in irgend einer anderen deutſchen Stadt. on den Stadtbezirken zeigten namentlich die den Stadtbahnhöfen naheliegenden eine große Bevölkerungs⸗ Die Bevölkerungszunahme betrug im Ganzen etwa 15 300 und ſetzte ſich aus einem Ueberſchuß der Geburten über die Sterbefälle (ca. 2400) und der Zuzüge über die Fortzüge zuſammen. Der Zuzugsüberſchuß war beim weiblichen Geſchlecht be⸗ deutend größer als beim männlichen. Die größte Bevölkerungsbewegung fand im Oktober (11000 Zuzüge, 6300 Fortzüge) und April (8000 Zuzüge, 5100 Fortzüge) ſtatt. Auf dieſe beiden Monate entfiel auch der größte Theil, drei Viertel, des ganzen Zuzugs⸗Ueberſchuſſes, 7600 Per⸗ ſonen, worunter weitaus die Mehrzahl auf Oktober (4700). Einen Ueberſchuß der Abzüge weiſt beim weiblichen Geſchlecht kein Monat auf, beim männ⸗ lichen jedoch die Monate Februar, Juli, Auguſt und Dezember. Namentlich iſt der Fortzug männlicher Perſonen im Auguſt ſehr ſtark geweſen und die Aus⸗ zählungen ergaben, daß dies zum großen Theil auf der Abreiſe der Studenten beruhte, deren Ferien begannen. Ueberhaupt ſtellen die Studenten einen nicht unbeträchtlichen Antheil an der örtlichen Be⸗ wegung des männlichen Geſchlechts. Was das weibliche Geſchlecht betrifft, ſo iſt der Antheil der Dienſtmädchen ſehr weſentlich. Betrachtet man die Berufsverhältniſſe der Zu⸗ und Fortgezogenen im Monat April, ſo waren von etwa 3200 Zuzügen und 1900 Fortzügen männlicher Perſonen 2400 bez. 1600 alſo etwa drei Viertel in einem Berufe thätig (einſchl. der Studenten u. ſ. w.), die übrigen Familien⸗ angehörige, und die Hälfte dieſer Zu⸗ und Fortzüge Erwerbsthätiger beſtand aus Geſellen. Gehilfen, Ar⸗ beitern u. dgl. Beim weiblichen Geſchlecht waren von den etwa 4700 Zu⸗ und 3100 Fortgezogenen etwa 3000 bez. 1100 in einem Berufe thätig und von dieſen etwa 150 bez. 100 Arbeiterinnen und 2300 bez. 1800 Dienſtmädchen. Von 2300 im April nach Charlottenburg gezogenen Dienſtmädchen kamen 1400 aus Berlin, und von den 1800 fortge⸗ zogenen gingen über 900 dorthin, 145 Dienſtmädchen waren in dieſem Monat mit unbekanntem Ziel verzogen. Schon hieraus iſt zu entnehmen, wie bedeutend der Antheil der Vororte an der Bewegung der Be⸗ völkerung iſt. Von 100 Zuzügen kamen nach Maß⸗ ſtab des Monats April 67 aus Vororten, worunter etwa 58 aus Berlin, und von 100 Fortzügen gingen etwa 56 nach Vororten, worunter 43 nach Berlin.