3. Wohnverhältniſſe. Die Wohnverhältniſſe der Charlottenburger Be⸗ völkerung ſind bei Gelegenheit der Volkszählung am 2. Dezember 1895 Gegenſtand der Erhebung geweſen. Außer einer Veröffentlichung, welche die Tabellen der ganzen Zählung ausführlich mittheilte, erſchien als erſtes Heft der Charlottenburger Statiſtik eine Darſtellung der weſentlicheren Ergebniſſe auch der Wohnſtatiſtik. Das inzwiſchen begründete Statiſtiſche Amt nahm alsdann noch die Statiſtik der Neubauten, der leer⸗ ſtehenden Wohnungen, des Grund⸗ und Bodenwerthes in Angriff, welche inzwiſchen im vierten Heft pub⸗ licirt wurden. Hinſichtlich des Wohnungsmarktes ergab ſich, daß im Jahre 1896 2152, im Jahre 1897 1366 Wohnungen neu entſtanden in 131 bezw. 93 Neu⸗ bauten. Es zogen in dieſen Jahren 14400 bezw. 11 500 Perſonen mehr zu als fort. Von dieſen iſt etwa der ſechſte Theil Miether ſelbſtſtändiger Woh⸗ nungen, ſodaß der Jahresbedarf an letzteren ſich auf etwa 2400 bezw. 1910 geſtellt haben dürfte. Die Zahl der durch die Eheſchließungen oder ſonſt inner⸗ dalb der Stadt neu begründeten Hausſtände kommt demgegenüber weniger in Betracht. Während alſo die Herſtellung von Wohnungen im Jahre 1896 et⸗ was über den Bedarf hinausging, blieb ſie 1897 hinter demſelben zurück. In den beiden Jahren zu⸗ ſammengerechnet ſtand ein Angebot von 3518 neuen Wohnungen einer Wohnungsnachfrage in Folge Zuwan⸗ derung oder Gründung neuer Hausſtände von etwa 4300 gegenüber, ſodaß die Mehrnachfrage mit den bereits von früher her leerſtehenden Wohnungen zu decken war. Den Stadtbezirken nach entſtanden im Oſten und im Weſten die größten Wohnungen. Die Vergrößerung der neuerbauten Wohnungen zeigt ſich in der über⸗ wiegenden Mehrzahl der Stadtbezirke. Die größte Zu⸗ nahme an Wohnungen wies entſprechend der Zahl der Neubauten der Süden der Leibniz⸗, Wieland⸗, Schlüter⸗ und Bleibtreu⸗Straße auf, nördlich der Stadtbahn. Hier entſtanden in den Jahren 1896 und 1897 faſt 1700 Wohnungen, welche einer Be⸗ völkerung von etwa 3500 Perſonen Raum ge⸗ währten. Das nähere Eingehen auf die Größe der Woh⸗ nungen, ſoweit dieſe lediglich für Wohnzwecke dienten 11 — alſo unter 1.2 der wenigen aus Laden und ace beſtehende — führte zu fogachem Er⸗ gebniß: Wohnungen Zahl der Von 1000 11 8. Wohnun Kacher hnungen Wohnungen Zimmerzahl ] 1896 1897 ] 1896 1897 1 478 231 223 169 2 680 339 317 248 3 u. 4 722 494 337 362 5 u. 6 205 190 96 139 7 u 8 43 81 20 59 9 u. 10 15 27 7 20 11 u. 15 — 3 — 2 Alle Wohnung.] 2143 1365 ] 1000 1000 Hiernach iſt der Antheil der neu entſtandenen Wohnungen mit 1 und 2 heizbaren Zimmern unter 1000 von 540 auf 417 zurückgegangen, ihre Zahl ſelbſt von 1158 auf 570. Auch die Zahl der neu erbauten Wohnungen von 3 bis 4 und von 5 bis 6 heizbaren Zimmern iſt noch zurückgegangen (von 722 auf 494 bezw. von 205 auf 190), wenngleich der Antheil innerhalb aller neu entſtandenen etwas ge⸗ ſtiegen iſt (von 337 auf 362 und von 96 auf 139 unter 1000 neuen Wohnungen überhaupt). Dagegen haben die neuerbauten großen Wohnungen von 7 und mehr Zimmern von 58 im Jahre 1896 auf 111 im Jahre 1897 zugenommen (von 27 auf 81 unter 1000). Was den Werth des Grund und Bodens anbelangt, ſo wurde derſelbe nach der Einſchätzung zur Grundſteuer im erſten Quartal 1897 berechnet. Die durchſchnittlichen Werthe der Grundſtücke pro Quadrameter waren nach den Stadtgegenden folgende: 971 Norden (20.80) bei ſ Weſten (4.70) 90n Weſten (44.64) den ] Norden (5.02) be. Oſten (82 16) un⸗ ] Süden (19.62) pan⸗ Centrum (101 49) be⸗ J Centrum (22.38) ten:] Süden (175.45 bau⸗ ] Oſten (27.89) I Südoſten (225.07) ten: (Südoſten (89.20) Im Uebrigen muß Statiſtik verwieſen werden. Die Erhebung der leerſtehenden Wohnungen fiel in die Zeit nach Ablauf des Berichtsjahres. auf die Charlottenburger