—— je ein Dienſtzimmer für den Brandmeiſter und den Oberfeuermann, ein Brauſebad, eine Wärmküche ſowie die nöthigen Waſchräume und Cloſets für die Mann⸗ ſchaften, letztere Räume an einer Nebentreppe gelegen. Im II. Stockwerk befindet ſich ein Standesamt ſowie ein Revierbureau der Gasanſtalt, im III. Stock die Brandmeiſterwohnung und einige Werkſtatträume, und im IV. Stock ſind vier Oberfeuermannswohnungen untergebracht. Der Seitenflügel des Vordergebäudes iſt gleichzeitig als Steigerthurm ausgebildet und ent⸗ 1. in ganzer Höhe einen Raum zum Trocknen der chläuche, an den ſich unten ein Schlauchwaſchraum anſchließt Auf dem Hofe befindet ſich noch ein beſonderer Pferdeſtall für 22 Pferde der Straßenreinigungs⸗ fahrzeuge, darüber Fahrerſtube und Futterböden. Außerdem befindet ſich noch auf dem Grundſtück ein beſonderes Gebäude, welches beſtimmt iſt, in ſeinem Erdgeſchoß die Straßenreinigungsfahrzeuge aufzunehmen, im Obergeſchoß aber einen Turnſaal für die Mannſchaften der Feuerwehr enthält. Die Bauten ſind im Aeußeren in rothen Ver⸗ blendſteinen mit grünglaſirten Steinen in gothiſirenden Stylformen ausgeführt. Die Pferdeſtälle, durchweg gewölbt, haben in Wand und Decken weiß glaſirte Verblendung erhalten, die Wagenhalle gelbe Ver⸗ blendſteine. Die Baukoſten ausſchließlich der inneren Einrichtung haben 199396 ℳ betragen. Letztere iſt, da die Verſuche mit den Fahrzeugen pp. ſeitens der Feuerlöſch⸗Deputation noch nicht abgeſchloſſen find, nur ungefähr anzugeben, ſie werden ſich auf ca. 13—15000 ℳo belaufen. 4. Auf dem Grundſtück des ſtädtiſchen Kranken⸗ hauſes Kirch⸗Straße 19/20 iſt im Laufe des Etats⸗ jahres alsdann noch ein Operationshaus fertig⸗ eſtellt worden. Es iſt eine eingeſchoſſige Anlage, die ſc in ihrer äußeren Erſcheinung den umgebenden Gebäuden anpaßt. Im Inneren enthält es einen Operationsſaal von 6,0: 6,0 m und Größe 6,0 m Höhe. Um dieſen Raum bezw. den davorliegenden Eintritts⸗ flur gruppiren ſich ein Warteraum, ein Raum für die Vornahme von Narkoſen, ein Inſtrumenten⸗ und Gerätheraum ſowie ein Nebenraum für gebrauchte Verbandſtoffe und dergleichen. Die Koſten des Ge⸗ bäudes einſchließlich der inneren Einrichtung, ſowie einſchließlich des Anſchluſſes an die Gas⸗ und Waſſer⸗ anlagen ſowie an die Centralkeſſelanlage belaufen ſich auf 19168,19 d 5. Von größeren Projektbearbeitungen ſind nachfolgende zu nennen: Die Krankenhausanlage Berge. Die Gemeinde⸗Doppelſchule in der Bleibtreu⸗ Straße. Die höhere Lehranſtalt in der Kneſebeck⸗Straße. Die Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule in der Wilmersdorfer⸗Straße. Ferner die Projekte zu einem proviſoriſchen Fleiſchſchauamte auf dem Grundſtücke Spree⸗Str. 16, einer Turnhalle auf dem Grundſtück zwiſchen Kirch⸗ hof⸗ und Rofinen⸗Straße, neben anderen zahlreichen Projektirungs⸗ u. Veranſchlagungsarbeiten. Was insbeſondere den Neubau des Kranken⸗ hauſes auf Weſtend betrifft, ſo hatte, wie bereits im Borjahre im Spezialbericht der Krankenhaus⸗ deputation angegeben war, die Stadtv Verſammlung am 16. Dezember 1896 beſchloſſen, daß das bisher zur Abhaltung der Pferdemärkte benutzte, am Spandauer⸗ 9, an der Spandauer⸗Chauſſee und am Fürſten⸗ brunner⸗Wege belegene, etwa 60 570 qm große Terrain auf dem Spandauer 21 zur Errichtung des neuen auf 600 Betten zu be⸗ meſſenden, zunächſt auf 300 Betten auszubauenden Krankenhauſes in Ausſicht zu nehmen ſei. Bei ſeinem Antrage ging der Magiſtrat davon aus, daß das neu zu erbauende Krankenhaus in ſeinen Größen⸗Verhältniſſen nicht auf das für einige Jahre Nothwendige zu beſchränken, ſondern der Entwicklung der Stadt entſprechend, von vornherein ſo anzulegen ſei, daß es auch bei weiterer Zunahme der Bevölkerungs⸗ zahl für abſehbare Zeit ausreiche. Als Platz für das neu zu errichtende Kranken⸗ haus konnte nur ein ſolcher in Frage kommen, bei dem einmal die Einbauung des Terrains, wie ſie leider bei unſerem jetzigen, mitten in der Stadt 9• legenen Krankenhauſe ſich immer mehr fühlbar macht. nach Möglichkeit ausgeſchloſſen iſt, auf der anderen Seite aber ein den heutigen ſanitären Anforderungen (pro Bett etwa 100 qm) genügender Raum vorhanden iſt. Das der Stadt gehörige Terrain des jetzigen Pferdemarktes entſprach durch ſeine Lage allen an den Bauplatz für ein Krankenhaus zu ſtellenden Anforde⸗ rungen im vollſten Maße. Das Terrain hat den Vorzug, frei und hoch zu liegen und von der Haupt⸗ ſtraße durch einen Birkenſtreifen 1getrennt, dadurch aber vor dem Straßenlärm geſchützt zu ſein. Es hat ferner den Vortheil, von zwei Seiten (Spandauer⸗Berg und Neuer Fürſtenbrunner⸗Weg) zugänglich zu ſein und dadurch eine völlige Trennung des Zugangs zu den Wirthſchaftsräumen und zu dem eigentlichen Krankenhauſe zu geſtatten. Durch die unmittelbar angrenzenden, allerdings tiefer gelegenen Sand⸗ und Kiesgruben bietet ſich endlich die Möglichkeit einer Erweiterung für die Zukunft, falls auch 600 Betten noch nicht ausreichen ſollten. Das Terrain des Pferdemarktes allein hat eine Größe von nahezu 60 000 qm. Der ſich vorfindende Sandboden iſt für den Zweck in hervorragender Weiſe geeignet, weil die Fundirungen der Häuſer keine Schwierig⸗ keiten darbieten und für Krankenhäuſer bisher un⸗ bebaute Flächen mit Sand und Kiesboden als die günſtigſten gelten. Zum Anſchluß an die Schwemm⸗ kanaliſation iſt nur die Verlängerung des vorhandenen Kanales erforderlich Was die Größe des Terrains anlangt, ſo ſind die zur Verfügung ſtehenden 60 572 qm für die Zahl von 600 Betten ausreichend. Theoretiſch und beſonders von den mediziniſchen Sach⸗ verſtändigen werden zwar 150 qm pro Bett meiſt als das zu Erſtrebende angegeben, dieſe Zahl iſt aber praktiſch wohl in keinem Falle erreicht, wie; folgende Zahlen bekannter Krankenhäuſer ergeben: Im Krankenhaus zu Eppendorf ſind 124, Friedrichshain „ 121, „ % Moabit „ 95, in der Charité „ 77, im Krankenhaus am Urban „ 327 qm Fläche pro Bett vorhanden. Wenn in unſerem Falle 100 qm pro Bett ge⸗ währt werden, ſo würden wir als drittez in obiger Reihe ficherlich einen ſehr günſtigen Durchſchnittsſatz erreichen. Mit dem Beginn der Errichtung des Kranken⸗ hauſes auf dieſer Stelle muß allerdings der bisherige Pferdemarkt fortfallen. Der finanzielle Ausfall, den die Stadtgemeinde durch ſein Fortfallen erleidet, kann gegenüber den Vortheilen, welche die Errichtung des Krankenhauſes auf dem äußerſt günſtig gelegenen Terrain bietet, das ſonſt zu einem ſehr hohen Preiſe 4 erworben werden müßte, nicht ins Gewicht allen.