— 58 — Stäbe. Mit 7 Rohren von Hydranten der diesſeitigen Wehr wurde das Feuer eingegrenzt. Die Berliner Wehr war gleichfalls alarmirt und gab ohne Au forderung mit 2 Rohren von Dampfſpritzen und 1 Rohr von Handdruckſpritze Waſſer. Nachdem 3 Stunden lang mit dieſen 10 Rohren Waſſer gegeben worden, war die Gefahr beſeitigt und das Feuer gelöſcht. Zum Ablöſchen blieb eine Brandwache zurück, welche noch 24 Stunden vollkommen Arbeit hatte. 11. Grosfeuer Salz-Ufer 11 am 7. Dezember. Wanrſcheinlich durch Kurzſchluß war der Dach⸗ ſtuhl vom Probirſaal in der Fabrik von Siemens « Halske in Brand gerathen. Da die Fabrikarbeiter geglaubt hatten, das Feuer allein löſchen zu konnen, wurde die Wehr ern alarmirt, als der ganze Dachſtuhl in Flammen ſtand. Mit 2 Rohren der diesſeitigen Wehr und 7 Rohren der Fabrik wurde das Feuer gelöſcht. 12. Großfeuer Bismarck⸗Straße 92 am 12. De⸗ zember. Die Wehnr fand den Boden des Hauſes theilweiſe in Brand, das Vorgehen wurde durch den nach den Treppenfenſtern ab⸗ ziehenden Rauch ſehr erſchwert, bis derſelbe, nachdem das Dach durchgebrannt war, nach oben abziehen konnte. Mit 3 Rohren wurde das Feuer gelöſcht. 13. Großfeuer Wilmersdorfer⸗Straße 122/23 am 24 März. Bei Ankunft der Wehr brannte ein größerer Laden, und ſchlug die Flamme durch das zerſprungene Schaufenſter nach der 1. Etage. Da das Treppenhaus ſtark ver⸗ qualmt war, mußten mehrere Perſonen durch Feuerweyrmänner herunter getragen werden. Mit 2 Rohren wurde das Feuer gelöſcht. 14. Am 7. Januar war die Wehr nach Berlin zum Brande der Borſig⸗Mühle alarmirt, trat aber nicht in Thätigkeit. An Sicherheitswachen wurden im Berichts⸗ jahre für das Goethe⸗Theater unentgeltlich 391 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann und 4 Feuerwehrmänner ſtark, und gegen Entgelt 18 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann und 2 Feuerwehrmänner, für die Dauer der Vor⸗ ſtellurgen bezw. Generalproben geſtellt. Ebenſo war für die in der Flora ſtattfindenden Specialitäten⸗ Vorftellungen ein Feuerwehrmann gegen Bezahlung kommandert. Wie ſchon bereits oben geſagt iſt, wurden für die Ausſtellung am Kurfürſtendamm, „Trans⸗ vaal“ 7 Wachen, 1 Obfrwm., 2 Frwm. ſtark 39 „ 1 8. „ 83 1 4 4 und für die ebenda abgenaltene Acetulen⸗Ausſtellung 16 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann und 2 Feuer⸗ wehrmänner ſtark auf je 24 ſfündige Dauer gegen Vergütung genellt. c) Unglücksfälle bei Bränden. 1. Bei dem Feuer Kurfürſten⸗Straße 120 erlüt am 6. Juni ein Dienſtmädchen unbedeutende Brandwunden im —1 Dieſelbe hatte einen orennenden oleumkocher zur Erde worfen und hatte verſucht, in Brand rathene ausgefloſſene 14 zu löſchen. E 2. Am 26 Juni waren Krumme⸗Straße 86 mit Eiern gepackte Kiſten in Brand gerathen. Bei den Löichverſuchen zog ſich ein Hausdiener Brandwunden an der rechten Hand zu. 3. Am 16. Auguſt erlitt ein Reſtaurateur Tegeler⸗ Weg Nr. 6, ſo bedeutende Brand⸗ wunden im Geſicht, an der linken Schulter am Oberſchenkel und an beiden Händen, daß er am nächſten Taae ſeinen Wunden erlag. Derſelbe hatte im Spirituskeller ein brennendes Streichholz weggeworfen, wodurch der aus einem undichten Hahn herausgefloſſene Spiritus entzünder wurde und mehrere Fäſſer, Regale u. ſ. w. verbrannten. In dem Augenblick, als der Verunglückte aus einem Kellerfenſter her⸗ ausgezogen wurde, explodirte eine Flaſche mit comprimirter Kohlenſäure. 4. Am 24. Auguſt wurde Kalckreuth⸗Straße 10 eine Frau, welche durch Unvorſi vtigkeit die Fenſtergardinen in Brand geſetzt hatte, in Krämpfen liegend vorgefunden. Dieſelbe wurde durch diesſeitige Samariter wieder zur Be⸗ ſinnung gebracht. 5. Bei dem Dachſtuhlbrande Schiller⸗Straße 38/39 erhielt am 13. Oktober der Oberfeuerwehrmann Rönſpieß als Royrführer auf der mechaniſchen Leiter durch Stichflammen Brandwunden an den Händen, ſodaß er ſich in ärztliche Be⸗ handlung begeben mußte. Nach achttägiger Krankheit konnte er wieder Dienſt thun. 6. Bei dem Brande der Fußbodenfabrik Wiebe⸗ Straße 40 erhielt am 2. November derſelbe Oberfeuerwehrmann Rönſpieß wiederum durch Stichflammen Brandwunden am Halſe, Kinn und an den Ohren, ſodaß er erſt nach 14tägiger ärzilicher Beyandlung ſeinen Te wieder auf⸗ nehmen konnte. 7. Am 21. November war in der Sophie Char⸗ lotten⸗Straße 97 eine Petroleumlampe zur Erde gefallen, explodirt und hatte Betten und Möbel in Brand geſetzt. Bei den angeſtellten Löſchverſuchen erlitt ein Bäckermeiſter Sch. Brandwunden an den Händen. Feuerwehr⸗ Samariter verbanden denſelben. 8. Bei dem Feuer Wilmersdorfer „Straße 41 er⸗ litſt am 23. Februar ein Dienſtmädchen an dem rechten Arm, an der rechten Hand und am Halſe Brandwunden. Beim Aus⸗ braten von Fett auf offenem Feuer war die Flamme in den Topf geſchlagen. Um das Feuer zu löſchen hatie das betreffende Mädchen Waſſer darauf gegoſſen und durch die erfolgte Explofion der entſtandenen Gaſe die Verletzungen erhalten. d) Thätigkeit und Hülfeleiſtung der Feuerwehr in beſonderen Fällen. Am 28. April und am 6. Mai wurde der Dampfkeſſel der Charlottenburger Straßenbahn behufs Prüfung mit Waſſer gefüllt. Desgleichen am 2. Juni der Dampfkeſſel in der Ausſtellung Transvaal. Am 16. Juni wurde in dem Grundſtück Brau⸗ hof⸗Straße 4 ein in die geſtürztes Pferd herausgeholt. Am 19. Juni wurde aus Lem⸗ Keler der Flora eingedrungenes Grundwaſſer ausgepumpt. Am 27. Juli wurden 6 Druckſchläuche der Firma Ernſt March Söhne 1alkirt.