Am 11. September wurde Salzufer 25 der oberſte Theil eines Fabrikſchornſteines abgetragen. An demſelben Tage wurde Berliner⸗Straße 150 ein in einen Graben gefallenes Pferd wieder auf die Beine gebracht. Am 22. November und am 1. De⸗ ember wurde der Dampfkeſſel der Deutſchen Fußboden⸗ ſabrit Wube. Saße 40 zwecks Prüfung gefüllt. Am 6. Dezember wurde in der Bayreuther⸗ Straße ein in eine Grube gefallenes Pferd heraus⸗ gehoben und wieder auf die Beine gebracht. m 31. Januar wurde ein auf der aufgedeckten Spreebrücke geſtürztes Pferd aus ſeiner Lage befreit. Am 8. Februar wurde Ecke Berliner⸗ und Leibniz⸗ Straße eine umgeſtürzte Fuhre Rünzeng von den Pferde⸗ bahnſchienen ffent und die Verkehrsſtörung beſeitigt. Außerdem leiſteten die Samariter der Feuerwehr in 20 Fällen mehr oder weniger ſchwer Verletzten die erſte Hülfe. e) Uebungen und Beſchäftigung im Wachdienſt. Die Ausbildung und Uebung der geſammten Mannſchaft an den Kochgeruhet und Apparaten fand an den Wochentagen außer des Sonnabends und des Mittwochs Nachmittags ſtatt. War das Wetter un⸗ günſtig ſo wurde dafür Unterricht ertheilt. Die Beſchäftigung regelte ſich täglich wie folgt: 1 Stunde Turnen, 1/ Stunden Ererzieren an den Fahrzeugen oder Hakenleitern, ⅝ Stunde Ueben mit den Rettungsapparaten, 1 Stunde Unterricht und 3—31½ Stunden Arbeitsdienſt. Leider wird in der Hauptfeuerwache noch nicht, wie dies jetzt auf der Oſtfeuerwache der Fall iſt, über einen Raum verfügt, in dem bei ſchlechtem Wetter und im Winter die Turnübungen abgenalten werden können. An den Nachmitiagen der Sonnabende und Mittwoche fand ein gründliches Reinigen der Fahrzeuge und Geräthe ſtatt, während an den Sonnabend Vormittagen ein gründ⸗ liches Reinigen der Dienſträume vorgenommen wurde Die Ausbildung der am 1. April 1897 für die neu zu beſetzende Oufeuerwache zur Einſtellung ge⸗ kommenen 29 Feuerwehrmanns⸗Anwärter übernahmen der Feldwebel und geeignete Oberfeuerwehrmänner unter Leitung der Brandmeiſter Die Ausbildung war in ſechs Wochen beendet, und konnten dieſe Leute am 15. Mai als Feuerwehr⸗ männer einrangirt werden. Die im Korps befindlichen Handwerker wurden in den diesſeitigen Werkſtätten beſchäftigt und fertigten die oben aufgeführten Gegenſtände und Repara⸗ turen an. Dieſe Beſchäftigungen haben ſich in dieſem Jahre bedeutend vermehrt, weil in der neuen Feuer⸗ wache in der Ranke⸗Straße auch je eine Schneider⸗, Schuhmacher⸗, Tiſchler⸗ und Sattlerwerkſtatt eingerichtet werden lonnte. Faſt täglich waren zur Unterſtützung der Büreau⸗ arbeiten 1 Ober⸗ und 2 Feuerwehrmänner in das Büreau abkommandirt, denn auch die Büreauarbeiten haben ſich in dieſem Jahre ungemein vermehrt. Die Appels mit Uniformen und Ausrüſtungs⸗ ſtücken wurden wie im Vorjahre gehandhabt. Sämmtliche Spritzen und Rettungsapparate wurden monatlich unter Leitung eines Offiziers auf ihre Dienſttüchtigkeit geprüft. Die Oifiziere erledigten die ihnen zugewieſenen Büreauarbeiten, leiteten die Uebungen und Inſtruktionen der Mannſchaften, revidirten die Feuerlöſchgeräthe in den ſtädtiſchen Gebäuden und nahmen an den mit lizei und Baupolizei gemeinſam vorgenommenen onen und Beſichtigungen von Theatern, Fabriken ſtigen Etabliſſements theilln. 141 212411 K 441 21 59 — Auf dem Büreau der Hauptfeuerwache wurden insgeſammt für Feuerwehr und Straßenreinigung 2155 Journalnummern bearbeitet. Im Oktober und November fand für die am 1. April neu eingeſtellten Feuerwehrmänner eine Ausbildung im Samariterdienſt ſtatt. An dieſem Kurſus mußten ſich auch die älteren Leute betheiligen; für dieſe war dies eine gute Repitition des früher Gelernten. 2 r 4 f) Thätige Fahrzeuge und Geräthe. Auf der Brandſtelle fand wie im Vorjahre in erſter Linie der kombinirte Löſchzug Verwendung, in zweiter und dritter Linie wurde der Perſonenwagen und je nach den örtlichen Verhältniſſen die mechaniſche Leiter n Anſpruch genommen. In den meiſten Fällen wurde die Druckſpritze des Löſchwagens nur ſolange benutzt bis die Ver⸗ vindung mit den Hydranten hergeſtellt mar. Mit Rückſicht auf den Druck in der Wafſerleitung — 4—5 Atmoſphären — iſt dann eine weitere Benutzung der Spritze meiſt entbeyrlich geweſen. Es kamen in Thätigkeit: 174 in 13 Fällen je ein Rohr, 72 9 , 77 zwei 4 „ 4 , drei „ „ 3 „ „ vier. „ 7 1 72 7 fünf 72 „ 4 1. v 4 , dehn „ dabei wurden benutzt: kombinirter Löſchwagen 10 mal Leiter zum Schlauchangriff 3 „ Hydranten 57 5 72 Von den diesſeits eingeführten und auf den Fahrzeugen mitgeführten Geräthen wurden faſt alle mit Ausnahme der Rettungsapparate im Laufe des Jahres auf der Brandſtelle benutzt. Die Fahrzeuge der Feuerwehr legten auf dem Wege zur und von der Brandſtelle 3836,54 km zurück, dieſe vertheilen ſich auf Zug 1 432 km 221 m „, 2 533 „ 779 „ „ 3 (Leiter) 216 „ 790 „ ,, 4 524 „ %, 3 254 „ „ „ 6 (Leiter) 487 „ I kleiner Perſonenwagen 1 333, 750 Zuſammen 3 836 km 540 g) Dienſtfreie Mannſchaften. Die dienſtfreien Mannſchaften wurden zu Dienſt⸗ leiſtungen bei Bränden nicht herangezogen, wenn ſie ſich nicht freiwillig dazu gemeldet hatten. Vielfach ſind ſie jedoch in den diesſeitigen Werkſtätten beſchäftigt geweſen. Außerdem hatten ſie, wie ſchon erwähnt, nach einem beſtimmten Turnus Feuermelder⸗ un Hydrantenreviſtonen auszuführen, und es wurden auch die zu ſtellenden Sicherneitswachen aus den dienſt⸗ freien Mannſchaften genellt. b) Verſicherung der durch Brände betroffenen Grundſtücke. Die von Bränden betroffenen Gebäude waren mit einer Geſammtſumme von 39 426 752 ver⸗ ſichert. Die für Brandſchäden an Immovilien aus⸗ gezahlte Summe betrug 170 679,74 ℳ Das in den vom Feuer betroffenen Grundſtücken befindliche Mobiliar war mit 20 083 181 ℳ verſichert und ſind an Eniſchär igung für das durch Brand geſchädigte Mobiliar 152 271 ℳ vergütet worden. 10 224¹ 1187 1. 1 11