— 121 — Der noch vorhandene Anleihereſt wird reſervirt zur Amortiſation des Reſtkaufgeldes für den Friedrich Carl⸗Platz (14750 ℳ) und zur eventl. Deckung von Grunderwerbskoſten für den Savigny⸗Platz aus An⸗ laß eines gegen die Stadt ſchwebenden Prozeſſes. Die Tilgung der Anleihe iſt im Jahre 1933 beendigt. C. Anleihe vom Jahre 1895. Das Allerhöchſte Privilegium vom 15. Juni 1895 ermächtigte die Stadtgemeinde eine mit 3½% verzinsliche und mit 1¼ % zu tilgende Anleihe von 11 Millionen Mark in 3 Abtheilungen — die beiden erſten zu je 4, die letzte zu 3 Millionen — unter der Bedingung aufzunehmen, daß die Tilgung einer jeden Abtheilung nach Ablauf von zwei Jahren von der Begebung ab zu beginnen habe. Die Anleihe iſt zu folgenden Zwecken beſtimmt; 1. Bau eines Verwaltungsgebäudes 1 500000 ℳ 2. für Kanaliſationszwecke . 3370000 „ 3. für Regulirung der Berliner⸗ und Spandauer⸗Straße . 1200000 „ 4. Freilegung der Hardenberg⸗Straße (Grunderwerb) 600000 „ 5. Freilegung der Kaiſerin Auguſta⸗ Allee (Grunderwerb im öſtlichen Theile zwiſchen dem Kanal und der Beuſſel⸗Straße). 200000 „ 6. Zur Organiſation der Müllabfuhr 300000 „ 7. Zum Ausbau des Krankenhauſes 320000 „ §. Zum Bau eines Siechenhauſes 500 000 „ 9. Zum Bau eines Volksbades 150 000 „ 10. Zum Ausbau der Gasanſtalt 1 1 600000 „ 11. Zum Bau einer Fortbildungsſchule 540000 ⸗ 12. Neubauten der Feuerwehr 320000 „ 13. Zur Deckung des Vorſchuſſes für Volksſchulbauten . 400000 „ Summa 11 000000 ℳ Die erſte Abtheilung in Höhe von 4000 000 d wurde bereits im Herbſt 1895 an das Uebernahme⸗ Conſortium der deutſchen Bank, Nationalbank für Deutſchland und des Bankhauſes von Jakob Landau zum Courſe von 103,56 begeben. Die Valuta dieſer Anleihe⸗Abtheilung iſt bis Ende Juli 1897 in folgender Weiſe verwendet worden: I. Zu den im Aller höchſten Privileg vom 15. Juni 1895 vorgeſehenen Zwecken. 2) Erweiterung der Kanaliſation 393 210,25 72 b) Regulirung der Berliner⸗ und Spandauer⸗Straße 2 c% Ausbau des Kranfenhauſes 4) Bau eines Volksbades einſchl. Grunderwerb e) Ausbau der Gasanſtalt II1 ) Bau eines Feuerwehr⸗Depots g) Deckung des Vorſchuſſes für Volksſchulbauten 5 983 337,18 „ 221 591,03 „ 160 412,08 „ 1 184 930,41 „ 162 774,89 „ 399 106,54 „ Sa. I. 3505 362,38 . II. Zu anderen im A. P. nicht vorgeſehenen Zwecken, vorbehaltlich ſpäterer Erſtattung. a) Koſten für den Druck und Stempel der ausgegebenen Anleiheſch. 6 515,00 ℳ b) Bau einer Diektorwoh. 29 722,62 c) Grunderw. 45840.00 14 zuſammen 1I 4244637.42 47 Sa. I 1 IIT 1550500,00 ℳ Die unter Abſchnitt I1I1 angegebenen, der Anleihe vorſchußweiſe entnommenen Koſten werden derſelben wiedererſtattet und zwar die Koſten zu a aus den laufenden Mitteln des Etats pro 1898/99 und die⸗ jenigen zu b und e nach Begebung der neu bean⸗ tragten 23 Millionen Anleihe, in welcher die Deckungs⸗ mittel direkt (zu b) und indirekt (zu c) in den vor⸗ geſehenen Grundſtücks⸗Erwerbungsfonds bereit ge⸗ ſtellt ſind. Die Begebung der zweiten Abtheilung der 1895er Anleihe hat zum 1. Oktober 1897 ſtatt⸗ gefunden. Zu dieſem Zwecke wurde eine beſchränkte Ausſchreibung unter den bei der Begebung früherer Stadtanleihen betheiligten Bankhäuſern veranlaßt Die Bedingungen ergeben ſich aus der Anlage. Von den eingegangenen Offerten kamen ins⸗ beſondere zwei in Frage. Das Konſortium der Königl. Seehandlungs⸗Societät (einſchl Disconto⸗ Geſ., S. Bleichröder⸗Berlin und M. A. von Roth⸗ ſchild u. Söhne in Frankfurt a. M.) offerirte einen Uebernahmecours von 99,53 % unter 3½ % Rück⸗ verzinſung des ftädtiſchen Guthabens, das Konſortium der Deutſchen Bank (einſchl. Nationalbank für Deutſchland und der Firma Jacob Landau) dagegen einen Uebernahmepreis von 99,57 % unter 3/¾ % Gegenverzinſung. Nach mehrfachen Verhandlungen innerhalb der ſtädtiſchen Körperſchaften wurde unter dem 22./23. September 1897 dem letztgenannten Konſortium der Deutſchen Bank u. Gen. der Zu⸗ ſchlag ertheilt. Der durch die Begebung unter pari entſtehende Kapitalverluſt iſt aus den Mitteln des Kapitalfonds entnommen worden. Aus den Ver⸗ handlungen ergab ſich, daß es empfehlenswerth er⸗ ſcheine, künftig bei der Begebung von Anleihen 1. die Ausſchreibungsbedingungen einſchl. der Termine zur Einreichung und Verbindlichkeit der Offerten vor der Ausſchreibung durch Gemeindebeſchluß feſtſetzen zu laſſen, 2. für die Begebung möalichſt einen früheren Termin als den 1. Oktober — ev. den 1. Juli — zu wählen, 3. im Falle der Zulaſſung verſchiedener Binde⸗ friſten und Rückverzinſungs⸗Modalitäten be⸗ ſondere Offerten für jeden einzelnen Fall zu verlangen, damit eine Gegenüberſtellung der Gebote ohne Weiteres möglich wäre. Von der Valuta der II. Abtheilung 1895 er Anleihe waren bis zum Schluſſe des Jahres 1897/98 baar abgehoben 3 311 821 ℳ Einſchl. des aus dem Kapitalfonds entnommenen Betrages an Cours⸗ verluſt von 17 200 ℳ und eines der Anleihe zu⸗ geführten Beitrages zur Regulirung der Berliner⸗ und Spandauer⸗Straße von 20 000 ℳ waren zur Beſtreitung der eigentlichen Anleiheausgaben des Jahres 1897/98 verfüabar 3 349 021 ℳ Hiervon find verwendet: für Vorarbeiten zum Neubau des Rathhauſes 29 492,94 ℳ, für den Erweiterungsbau des Krankenhauſes 7171,45 ℳ, für den Bau der Volksbadeanſtalt 205 686,58 ℳ, für den Bau der Feuerwache in der Ranke⸗Straße 49 752,28 ℳ, für den Ausbau der Kanaliſalion 75 000 , für den Ausbau der Gasanftalt 1I 395 069,59 ℳ und für den Erwerb des Steinplatzes (Erweiterung der Harden⸗ berg⸗Straße) 61821 ℳ, zuſammen 1 023 994.54 4 Die mehr abgehobenen 2 325 026,46 ℳ. ſind zur vorläufigen Beſtreitung der Koſten für Grundſtücks⸗ ankäufe (in Summa 3 033 981,%1 ℳ) verwendet worden. Hierzu wird bemerkt, daß die Stadt⸗ gemeinde die ſich darbietenden günſtigen Konjunkturen 16