— 122 dazu benutzt hat, um bereits für die Zukunft ge⸗ eignete Grundſtücke, insbeſondere Schulgrundſtücke, in den verſchiedenen Stadttheilen zu erwerben. Zu dieſem Zweck iſt bei der neu beantragten 23 Millio⸗ nen-Anleihe ein ſog. Grundſtückserwerbsfonds be⸗ rückſichtigt worden, über deſſen Beſtimmung unter dem nächſten Abſchnitt nähere Angaben gemacht werden. Der noch abzuhebende Reſt der II. Ab⸗ hebung 1895 Anleihe betrug am Jahresſchluß 1897/98 670 969,60 ℳ. Die Begebung der III. Abtheilung erfolgt im Jahre 1899. D. Die neu aufzunehmende Anleihe. Die langwierigen faſt 3 jährigen Verhandlungen, welche über die Genehmigung der 1895er Anleihe verfloſſen waren, ließen es erforderlich erſcheinen, die Vorbereitungen für die Aufnahme einer neuen Anleihe alsbald in die Wege zu leiten. Im Juni 1897 wurde daher Seitens des Magiſtrats der Stadt⸗ verordneten⸗Verſammlung eine Vorlage unterbreitet, zur Aufnahme einer neuen Anleihe von 20 Millionen Mark die erforderliche Zuſtimmung zu ertheilen. Im Laufe der Verhandlungen innerhalb der ſtädtiſchen Körperſchaften wurde der Anleihebedarf ſchließlich auf 24 Millionen erhöht und unterm 15. Oktober 1897 die Genehmigung zur Aufnahme einer Anleihe in dieſer Höhe beim Bezirks⸗Ausſchuß in Potedam nachgeſucht. Die neue Anleihe ſollte in 3 Ab⸗ theilungen von je 8 000 000 ℳ aufgenommen, je nach Wahl der ſtädtiſchen Körperſchaften mit 3 oder 3 „ verzinſt und mit 2% des Schuldkapitals jährlich unter Zuwachs der erſparten Zinſen der⸗ geſtalt getilgt werden, daß die Amortiſation jeder Anleihe Abtheilung 2 Jahre nach erfolgter Be⸗ gebung zu beginnen habe. Im Uebrigen wurde ge⸗ plant, die neue Anleihe in Inhaberpapieren (Stadt⸗ anleiheſcheinen) aufzunehmen, den Vorbehalt einer verſtärkten Tilgung bezw. vollſtändigen Aufkündigung der im Umlauf befindlichen Anleiheſcheine bei Ver⸗ zinſung zu 3 ¼ % auf 10 Jahre, bei Verzinſung zu 3 % auf 15 Jahre auszuſchließen und jede Million in folgenden Abſchnitten auszugeben: 40 Stück à 5000 ℳ. 200 000 ℳ 100 „ aà 2000 „ 2 200 000 „ 250 „ aà 1000 „ 250 000 „ 400 „ à 500 „ 200 000 „ 500 „ à 200 „ 100 000 „ 500 „ à 100 „ 50 000 „ 1 000 600 Die Anleihe ſollte zur Befriedigung folgender Bedürfniſſe verwendet werden: 2) für den weiteren Ausbau der Kanaliſation ſowie Erweiterung der Rieſelfeldanlagen b) die Regulirung der Berliner⸗ und Spandauer⸗Straße ſowie die Freilegung der Harden⸗ 1 550 000 . berg⸗Straße inkl. des Stein⸗ platzes und der Kaiſerin Auguſta⸗Allee — ſoweit nicht durch die 1895 er Anleihe vorge⸗ ſehen — und die Freilegung und Regulirung des Tegeler⸗Weges die Reubauten der Dove⸗ und Marchbrücke bezw. Zuſchüſſe zu den Reubauten der Charlotten⸗ burger Brücke und der Brücke im Zuge der Straße am Luiſenplatz und der Kaiſerin Auguſta⸗Allee 2 374 000 27 0) 900 000 11 — d) den abſchließenden Ausbau der Gasanfſalt ll. e) den Bau eines Elektrizitäts⸗ werkes bezw. Anlage eines eigenen Kabelnetzes. 1) den Bau eines neuen Kranken⸗ hauſtsse g) den Bau einer neuen höheren Lchranſtſattt. h) die Ausdehnung des Baues eines Siechenhauſes über den in der 1895er Anleihe vor⸗ geſehenen Umfang hinaus i) den Bau eines Feuerwehrdepots imWeſten 2 4) die Erſtattung des Vorſchuſſes für Volksſchulbauten . 1) die Erweiterung des Rohrnetzes der Gasanſtalt (Erſtattung an die 1895er Anleihee m) den Bau eines Direktor⸗Wohn⸗ hauſes auf dem Grundſtück des Realgymnafiums (Erſtattung an die 1895er Anleihe) n) die Bildung eines Fonds für den Erwerb von Grundſtücken 0) den Bau einer ferneren höheren Lehranſtalt einſchl. Grund⸗ erwervt den Bau einer Zentral⸗Markt⸗ halle mit Bahnanſchluß einſchl. Grunderwerb q) den in größerer Ausdehnung erforderlichen Bau eines neuen Rathhauſes 6 000 000 ℳ 1 700 000 2 500 000 750 000 400 000 450 000 410 000 135 000 7 30 000 2 801 000 1 000 000 7 5 2 000 000 1 000 000 „ Sa. 24 000 000 ℳ Als Amortiſationsſatz für die einzelnen Beſtand⸗ theile der Anleihe wurden zu k und u je 5 %, zu b und « bezw. zu p je 2 %, zu a, d, e und 1 je 1/„ % und für die übrigen Anleihepoſten je 1 % in Vor⸗ ſchlag gebracht, was einen Amortiſations⸗Durch⸗ ſchnittsſatz für die Geſammtanleihe in Höhe von 2 / ergiebt. Dem Bezirksausſchuſſe in Potsdam wurden zu⸗ ſammen mit einer Ausfertigung der gefaßten Ge⸗ meindebeſchlüſſe die zur Begründung der einzelnen Anſätze dienenden Vorlagen, Berechnungen, Koſten⸗ überſchläge und Zeichnungen überreicht. Das Be⸗ dürfniß der e. ſog. Grundſtücks⸗ erwerbsfonds war insbeſondere wie folgt motivirt worden: „Bei der ſtarken Steigerung, welcher die Grundſtückspreiſe in unſerer Stadt in zu⸗ nehmendem Maaße unterworfen ſind, erſcheint