— 138 — Ueber das Schaltbrett und alle vorzuſehenden Apparate, ſowie über deren Anordnung und über die ſämmi⸗ lichen Kabelleitungen im Maſchinenhauſe, iſt dem Angebot eine Zeichnung und Spezifikation beizufügen. Die Schalttafel iſt ſo anzuordnen, daß von ihrem Platz aus eine Ueberſicht über ſämmtliche Maſchinen möglich iſt. Eine Berührung Hochſpannung führender Theile von Hand ſoll ausgeſchloffen ſein. Die Ver⸗ bindung der Schalttafel mit den Maſchinen ſoll durch unter Flur verlegte Kabel erfolgen. g) Laufkrahn. In dem Maſchinenhaus iſt ein Laufkrahn vor⸗ zuſehen, welcher im Stande iſt, die vorkommenden ſchwerſten Maſchinentheile zu transportiren. ) Apparate, Werkzeuge, Utenſilien. Für das Meß⸗ und Aichzimmer ſind alle zur Unterſuchung der geſammien Anlage erforderlichen Apparate, für die Werkſtatt die für Ausbeſſerungen erfor derlichen Werkzeuge und Werkzeugmaſchinen an⸗ zuliefern, desgleichen die für das Bureau erforder⸗ lichen Utenſilien, die Art und Zahl der Apparate, Werkzeuge, Werkzeugmaſchinen und Utenſilien iſt zu ſpeziftziren. Für Unterſuchung der Maſchinen iſt ein Belaſtungswiderſtand, welcher für das größte veran⸗ ſchlagte Maſchinennetz ausreicht, vorzuſehen. 1) Beleuchtung. Außer der ordentlichen Beleuchtung des Ma⸗ ſchinen⸗ und Kefſelhauſes iſt eine von dieſer völlig unabhängige Noth⸗Beleuchtung anzuordnen. k) Allgemeines. Die Ausführung der Maſchinen⸗ und Keſſel⸗ anlage muß in jeder Beziehung ſorgfältig und muſter⸗ haft ſein. Die zu a bis e gewünſchten Angaben ſind von dem Unternehmer zu garantiren. Aus dem Wirkungsgrad der Dampfmaſchinen, ihrem Dampf⸗ verbrauch pro indizirte Pferdekraft und dem Wirkungs⸗ grad der Dynamomaſchinen ergiebt ſich für jedes Maſchinenaggregat der Dampfverbrauch pro geleiſtete Kilowatiſtunde. Derſelbe iſt für die an den Schienen der Schalttafel gemeſſene Arbeit anzugeben und zu garantiren. Spezielle Garantiebedingungen werden erſt vor dem Abſchluß des Vertrages aufgeſtellt, doch iſt in Ausſicht genommen, pro 0,1 kg Mehrdampf⸗ verbrauch 2 % von den im Angebot vorgeſehenen Koſten für den maſchinellen Theil in Abzug zu bringen § 6. Kabelnetz. Die Speiſeleitungen reſp. das Primärnetz für die Beleuchtung und den Kraftbetrieb iſt ſo zu dimen⸗ fioniren, daß der Spannungsabfall bis zu den Speiſe⸗ punkten reſp. bis zu den Sekundärklemmen der Trans⸗ formatoren nicht mehr als 10 % beträgt, wenn das Netz voll belaftet iſt (§ 3). Bei der gleichen Be⸗ laſtung ſoll der Spannungsverluſt in den Verthei⸗ lungsleitungen nicht mehr als 2 % betragen. Für die Speifekabel iſt Reſerve anzulegen. Bei der Außer⸗ betriebſetzung eines der zu einem Speiſepunkt füh⸗ renden Kabel darf der Spannungsabfall bis zu dieſem Punkt bei der gleichen Belaſtung des Netzes nicht mehr als 15 % betragen. Für Hochſpannungs⸗ leitungen (über 1000 Volt) dürfen konzentriſche Kabel nicht verwendet werden. Die Speiſeleitungen für den Straßenbahnbetrieb find für eine mittlere Strom⸗ belaſtung an Wochentagen (vergl. § 3) von 1 Ampere pro 1 amm Kupferquerſchnitt einzurichten. Die Kabel ſind durchweg unterirdiſch zu verlegen und in der Regel unter den Bürgerſteigen einzubauen, der ſpezielle Ort wird vom Magiſtrat von Fall zu Fall angegeben. In jeder Straße find für die Be⸗ leuchtung und den Motorenbetrieb 2 Vertheilungs⸗ leitungen vorzuſehen, und zwar vor jeder Baufront eine. Wo die Kabel Straßendämme krenzen, ſind ſie behufs Verhütung ſpäterer Dammaufbrüche in Röhren oder Kanälen zu verlegen. Von den vor⸗ handenen Telegraphen oder ſonſtigen Kabel⸗, Rohr⸗ poſt⸗, Gas⸗ und Waſſerröhren müſſen die Kabel mindeſteuns 30 em entfernt bleiben. Müſſen dieſe Entfernungen aus irgend einem Grunde verringert werden, ſo ſind die Kabel ſachgemäß zu iſoliren. Die Unterſuchungsbrunnen ſollen möglichſt parallel zur Längsaxe der Straße liegen und ſind mit aus⸗ reichender Lüftung zu verſehen; dieſelben dürfen nicht über den an den Gas⸗ und Wafſerrohrleitungen vorhandenen Abzweigsſtellen angeordnet werden. Die Seitenwände der Brunnen find, ſofern die Brunnen nicht aus Gußeiſen beſtehen, und zwar derart, daß Sohle und Seitenwände in einem Stück gegoffen ſind, von außen mit Cementmörtel zu berappen. Die Fugen im Innern ſind ſorgſam zu verſtreichen und ihre Sohle unter Verſetzen der Fugen mit klinkerhart gebrannten Steinen in Cementmörtel in einer Doppel⸗ pflaſterſchicht zu befeſtigen. Die Deckung der Kabel ſoll im Allgemeinen nicht mehr als 80 em betragen. Werden Transformatoren aufgeſtellt, ſo find ſie in cylinderförmigen, geſchmackvoll auszuſtattenden Häus⸗ chen auf den Bürgerfteig unterzubringen. Die ge⸗ ſammten Erd⸗ und Pflaſterarbeiten (Aufbruch und Wiederherſtellung) werden von den Organen des Ma⸗ giſtrats ausgeführt, die Koſten hierfür ſind in das Angebot nicht aufzunehmen. Die Kabel für den Bahnbetrieb ſind bis an die Speiſepunkte, an welchen von den Straßenbahngeſellſchaften kleine Schalthäus⸗ chen zur Aufnahme der Zähler, Schalter u. ſ. w. auf⸗ geſtellt werden, heranzuführen. Von der Kabelanlage iſt unter Benutzung des beiliegenden Ueberfichtsplanes ein Projekt aufzuſtellen und nebſt einem Koſtenanſchlag dem Angebot bei⸗ zufügen. Aus dem Projekt muß der Kupferquer⸗ ſchnitt der einzelnen Kabel, ſowie die Art der Iſolation entnommen werden können. Ferner muß in das Projekt die Lage der Brunnen, der Transformatoren pp. eingetragen werden. Zur Vermeidung von ſpä⸗ teren Veränderungsarbeiten wird empfohlen, die Kupferquerſchnitte der Hauptſpeiſekabel für Beleuchtung und Motorenbetrieb ſo groß zu wählen, daß ſie geeignet ſind, ſpäterhin die angrenzenden Stadtgebiete, welche einſtweilen noch nicht in das Projekt einge⸗ ſchloſſen ſind, mit Elektricität zu verſorgen. In dem Angebot iſt anzugeben: die Konſtruktion und Be⸗ ſchreibung der Kabel für die Speiſeleitungen und Vertheilungsleitungen bezw. für das Primär⸗ und Sekundärnetz; die Leitungsfähigkeit des Kupfers be⸗ zogen auf Queckſilber; der Iſolationswiderſtand pro km Kabellänge. Werden Transformatoren ange⸗ wendet, ſo iſt eine Zeichnung beizufügen, welche die Konſtruktion und den Einban derſelben in den Trans⸗ formatorenhäuschen erkennen läßt, außerdem iſt an⸗ zugeben: die normale und marimale Leiſtung, der Wirkungsgrad und die Erwärmung über Außen⸗ temperatur bei dieſen Leiſtungen, der Spannungs⸗ abfall vom Leerlauf bis zur Vollbelaſtung. Die vorſtehend gewünſchten Angaben ſind von dem Unternehmer zu garantiren. 72 Leſaſmt der Aulage. wie auch deren Anordnung und Ausführung und die im Betriebe gebotenen Ergebniſſe, ſollen in jeder Beziehung dem Vollkommenſten, was auf dieſem Gebiete geleiſtet wird, entſprechen und iſt überall das beſte Material in der beſten Anwendung zu be⸗ nutzen. Die geſammte Anlage in allen ihren Theilen,