von der Prämie des 4. Jahres der Ver⸗ ſicherungsdauer 12 pCt., ſicherungsdauer 16 pCt. vierjähriger Dauer ſteht der Stadtgemeinde frei, entweder die vorſtehenden Diskonte von der zu die Freigabe des entſprechenden Theiles des 5. Jahres zu verlangen, je nachdem ſich ein für die Stadtgemeinde günſtigeres Reſultat ergiebt. 3. Die Verſicherungen erſtrecken ſich auch auf Gas⸗ und Dampfkeſſelexploſionsgefahr. 4. Ausgenommen von der Verſicherung ſind vor⸗ läufig diejenigen ſtädtiſchen Gebäude und Mo⸗ bilien, hinſichtlich noch bei anderen Verſicherungsgeſellſchaften ge⸗ bunden iſt und zwar ſo lange, bis die betr. Verſicherungen abgelauſen ſind. 5. Mit dem 1. April 1904 gelten ſämmtliche Verſicherungen vorbehaltlich eines neuen Ab⸗ kommens als abgelaufen. 6. In jedem Brandſchadenfall ſind beide Geſell⸗ ſchaften, ebenſo wie bei der Verſicherungsnahme ſelbſt, verpflichtet, pr rata jedes Gegenſtandes und Werthes die ermittelte Entſchädigungs⸗ ſumme gemeinſchaftlich zu zahlen. 7. Der Schriftwechſel wird ſeitens der Stadt⸗ gemeinde nur mit der Generalagentur der Preußiſchen Nationalverſicherungsgeſellſchaft ge⸗ führt. An letztere erfolgt auch die Abführung ſämmtlicher Prämien. Die Verrechnung unter einander bleibt den beiden Geſellſchaften über⸗ laſſen. Dieſe Verſicherungsbedingungen ſind erheblich günſtiger als die bisher beſtandenen. Das Geſammtverſicherungsobjekt beträgt über 13 000 000 ℳs, wovon beinahe 6 000 0)0 ℳ auf die Gasanſtalten entfallen. 2. Itädtiſche Hochbanten. Im Etatsjahr 1898 wurden an größeren Hoch⸗ bauten erſtens die Volksbadeanſtalt Krumme Straße 10 und zweitens die Gemeinde Doppelſchule Spree Straße 16 fertiggeſtellt. Beide Anlagen be⸗ finden ſich auf den vereinigten ehemals Engel ſchen und Schönem ann ſchen Grundſtücken und zwar dergeſtalt gruppirt, daß die Gemeinde⸗Doppelſchule gänzlich, das Volksbad dagegen überwiegend auf Hinterland, und zwar mit der Front nach der Krummen Straße errichtet iſt. 1. Bezüglich der Einzelheiten in der Anlage des Volksbades wird auf die Mittheilungen weiter unten bei der Volksbadeanſtalt verwieſen. 2. Die Gemeinde⸗Doppelſchule Spree Straße 16 enthält eine Knaben⸗ und eine Mädchen⸗ ſchule mit je 21 Klaſſen, einem Rektor⸗ und einem Lehrerzimmer. Die Mädchenſchule hat noch ein be⸗ ſonderes Lehrerinnenzimmer. Turnhalle ſind für beide Schulen gemeinſchaftlich, auch ließ ſich noch im erſten Stock neben der Aula eine größere Lehrerbibliothek gewinnen. Im Kellergeſchoß ſind in der üblichen Weiſe die beſtehend aus Wohnungen für die Schuldiener, — Stube, Kammer und Küche, ferner die Brauſebäder und die für die Heizung und Lüftung der Anlage nothwendigen Räumlichkeiten untergebracht. Das Gebände bietet Raum für 2341 Kinder und zwar 1191 Mädchen und 1150 Knaben. Es von der Prämie des 5. Jahres der Ver⸗ Bei Nachverſicherungen von längerer, als zahlenden Prämie in Abzug zu bringen oder deren die Stadtgemeinde Sowohl Aula wie — 19 — ergiebt dies bei einer Geſammtgrundfläche der Klaſſen von 1898 aqm rund 0,81 qm Klaſſenfläche pro Kind. Der Mädchenſchulhof enthält 1418, der Knaben⸗ ſchulhof 1468 Im. Die Abtritte ſind nach den Vorſchriſten für den Bau und die Einrichtung ländlicher Volksſchul⸗ häuſer in Preußen vom Jahre 1895 angelegt, nach welchen für je 40 Knaben bezw. 25 Mädchen ein Abtrittsſitz anzuordnen iſt und ſo auf der Knaben⸗ ſeite 21, auf der Mädchenſeite 40 Sitze erforderlich waren. Hierzu kommen noch für Lehrer, Schul⸗ diener ꝛc. 10 Sitze. Die Heizung der Schule erfolgt mittelſt einer Warmwaſſer⸗Centralheizung, deren Keſſelanlagen für Coaksfeuerung eingerichtet ſind. Ausgenommen ſind Aula und Turnhalle. Erſtere wird mittelſt Gas⸗ öfen, letztere mittelſt eiſerner Füllöfen erwärmt. Die Zuführung friſcher Luft erfolgt von einem gemeinſchaftlichen Friſchluftkanal im Kellergeſchoß aus für jeden Raum beſonders. Die verbrauchte Luft wird mittelſt beſonderer Ablüftrohre direkt über Dach geführt. Im Uebrigen weicht die Konſtruktion und Aus⸗ ſtattung der Anlage von dem Ueblichen nicht weſent⸗ lich ab. Mit den Bauarbeiten wurde im Herbſt des Jahres 1896 begonnen. Nachdem auch hier der verhält⸗ nißmäßig ſtrenge Winter zu einer längeren Pauſe genöthigt hatte, wurde dann mit Eintritt des Früh⸗ jahres der Bau ſo gefördert, daß die Uebergabe noch vor Beginn des neuen Schuljahres Oſtern 1898 er⸗ folgen konnte. Die geſammten Baukoſten einſchließlich aller Nebenanlagen, Regulirung, Pflaſterung, Um⸗ währungen ꝛc., jedoch ausſchließlich der Grunderwerbs⸗ koſten, ſtellten ſich auf 354 957,55 Schließlich ſind neben den zahlreichen laufenden Arbeiten, welche mit der Unterhaltung der be⸗ ſtehenden ſtädtiſchen Gebäude verknüpft ſind, noch die umfangreichen Projektirungs⸗ und Veranſchlagungs⸗ arbeiten hervorzuheben, welche in dieſes Etatsjahr fielen. Zu nennen ſind hier die Projekte für die Kunſtgewerbe⸗ und Handwerkerſchule in der Wilmers⸗ dorfer Straße, die höhere Lehranſtalt in der Kneſe⸗ beck⸗Straße, drei Gemeinde⸗Doppelſchulen, nämlich für die Nehring⸗, die Goethe⸗ und die Bleibtreu⸗ Straße, ferner die Projekte für das Hoſpital und Siechenhaus, Ecke Sophie⸗Charlotten⸗ und Mollwitz⸗ Straße, ſowie für das Krankenhaus auf dem Spandauer Berge. Der Rathhansban. Für den Rathhausbau wurde durch Gemeinde⸗ beſchluß vom 20. April bezw. 18. Mai 1898 eine beſondere Verwaltungs⸗Deputation eingeſetzt, welche ihre erſte Sitzung am 26. September 1898 abhielt. Ihre erſte Aufgabe war die Feſtſtellung des ſpeziellen Bauplanes, auf Grund deſſen die Bau⸗Erlaubniß zu beantragen war; das preisgekrönte Projekt hatte eine Unterkellerung des Hauſes (der Rathskeller iſt als Keller in dieſem Sinne nicht anzuſehen) nicht vor⸗ geſehen. Es wurde in der Deputation die Frage aufgeworfen, ob man nicht ſowohl das Gebäude ſelbſt, als auch die geſammte Hoffläche unterkellern ſolle. Die Entſcheidung ging dahin, daß das Ge⸗ bäude ſelbſt in allen ſeinen Theilen, von dem erſten Hofe aber nur ſoviel zu unterkellern ſei, als zur Aufnahme des Heizmaterials der im Mittelgebäude unterzubringenden Centralheizungs⸗Anlage erforder⸗ 3*