Trotz dieſer günſtigen Ergebniſſe iſt der veran⸗ ſchlagte Reingewinn nicht voll erreicht worden. Daß es nicht geſchehen, iſt in erſter Reihe darauf zurück⸗ zuführen, daß der Cokesverkauf in Folge des milden Winters und der Ueberfüllung des Marktes ſich nicht ſo geſtaltete, wie angenommen worden war. In Folge hiervon und aus den nachfolgend näher dar⸗ gelegten weiteren Urſachen haben ſich auch die Selbſt⸗ foſten des Gaſes trotz theilweiſe günſtigerer Ausbeute und Erſparniſſe bei den einzelnen Ausgabepoſitionen höher als veranſchlagt, auf 90,06 ℳ. für 1000 chm anſtatt 86,41 geſtellt. Die vorſtehende Ueberſicht (S. 33 unt.), die die Einnahmen und Ausgaben zu größeren Gruppen zu⸗ ſammenfaßt, zeigt die wirklichen Zahlen und die Zahlen für je 1000 hm erzeugtes Gas nach dem Voranſchlage und nach dem Rechnungsergebniſſe. Sie läßt erkennen, wo höhere, wo geringere Ein⸗ nahmen erzielt, und wo die Ausgaben gegen den Voranſchlag überſchritten, wo bei ihnen andererſeits Erſparniſſe gemacht worden ſind. Dem weſentlichen Einnahme⸗Ausfall beim Cokes ſtehen Mehreinnahmen für Gas und die anderen Nebenprodukte, erhöhte Ein⸗ nahmen an Gasmeſſer⸗ und Kochapparatemiethe, ſowie Erſparniſſe bei den Geſammtausgaben und ein Mehrgewinn beim Straßenbeleuchtungskonto gegenüber. Auf der anderen Seite tritt als Gewinn⸗ ausfall hinzu der Mindererlös für Gas in Folge der geringeren Produktion, und ein erheblicher Gewinnausfall beim Magazinkonto. Der Gewinnausfall in Folge geringeren Gas⸗ abſatzes belief ſich bei 382 600 hm (veranſchlagt 17 800 000 ehm, abgeſetzt 17 417 400) und bei einem Gewinn von 12 231 ℳ (31.96,697 ℳ. pro 1000 chm) auf 54 700 ℳ Bemerkt wird dazu im Einzelnen: Der Gasverluſt war auf 4 pCt. veranſchlagt, hat aber nur 2,37 pCt. betragen. Da in Folge deſſen eine größere Gasmenge zum Verkauf gelangt iſt, iſt ein höherer Durchſchnittserlös für das erzeugte Gas erzielt worden. Die Cokesausbeute war auf 15,3 hl aus je 1 t vergaſter Kohle, und der Erlös für den Cokes im Durchſchnitt auf 86,6 Pf. pro ul angenommen. Die Ausbeute hat 15,5 ul prot Kohlen, mithin etwas mehr als nach dem Voranſchlage ergeben; dagegen iſt der Durchſchnittserlös mit 74,9 Pfg. weſentlich binter dem Voranſchlage zurückgeblieben. 34 vergaſter Kohle gegen 46,6 kg im Voranſchlage, der Durchſchnittserlös für je 100 kg aber 2,74 ℳ gegen 2,50 ℳ im Voranſchlage betragen. Der Durchſchnittserlös für Ammoniakwaſſer deckt ſich mit dem Voranſchlage. Die Ausbente hat aber 96,45 kg aus je 1 t vergaſter Kohle gegen 86,9 kg im Voranſchlage betragen. Die Durchſchnittskoſten der Kohlen waren auf 16,29,3 ℳ pro t veranſchlagt, haben aber 16,42,4 ℳ— betragen. Den höheren Durchſchnittskoſten ſteht jedoch eine günſtigere Gasausbeute aus den Kohlen gegenüber, ſodaß gegenüber dem Voranſchlage, für die erzeugte Gasmenge berechnet, nur ein Mehrver⸗ brauch von rund 2700 ℳ eingetreten iſt. Der Gewinnausfall beim Magazinkonto er⸗ klärt ſich zunächſt daraus, daß in Folge der ſeit dem 1. November 1897 eingeführten unentgeltlichen Gasmeſſeraufſtellung dem Magazin der Gewinn aus dem hierbei früher berechneten Preisaufſchlage ver⸗ loren gegangen iſt, während ihm die Arbeitslöhne hierfür mit 16 172,22 ℳ. zur Laſt gefallen ſind. Sehr erhebliche weitere Ausgaben fielen dem Konto dadurch zur Laſt, daß zahlreiche kleine Reparaturen und Unterſuchungen der Leitungen infolge Gas⸗ geruchs bei den Abnehmern ausgeführt werden mußten, die im Verein mit den Transportkoſten für die Gasmeſſer und Gasapparate und den zahlreichen ſonſtigen das Magazinkonto belaſtenden Ausgaben dahin geführt haben, daß das Magazin eine Unter⸗ bilanz von 647,64 ℳ aufwies; durch den Gewinn aus dem Verkaufe von Apparaten wird dieſer Aus⸗ fall in einen Ueberſchuß von 115,„36 ℳ, umgewandelt. Die Zahl der vorhandenen Gasmeſſer, die im vorigen Jahre in Folge des Fortfalles des beſonderen Meſſers für Koch⸗ und Heizgas nur um 730 ge⸗ ſtiegen war, weiſt, wie die oben mitgetheilten Zahlen ergeben, in dieſem Jahre einen Zuwachs um 2293 auf. Bezüglich der Einführung automatiſcher Gas⸗ meſſer iſt auch in dieſem Jahre eine endgiltige Ent⸗ ſcheidung noch nicht getroffen worden. Die Verſuche ſind mit naſſen Gasmeſſern der Firmen Beſſin & Co., Elſter « Pintſch⸗Berlin, und trockenen Gasmeſſern der Firmen Elſter⸗Berlin und Continental⸗Gas⸗ geſellſchaft⸗Deſſau fortgeſetzt worden. Durchſchnittlich ſind 40 Apparate an Abnehmer ausgegeben geweſen. Auch das Verhältniß des Gasverbrauchs zur Einwohnerzahl, ſowie zur Länge des Straßenrohr⸗ netzes hat ſich, wie die folgende Tabelle zeigt, wieder Die Theerausbeute hat 46,45 kg aus je 1 t günſtiger geſtaltet. Gasabgabe auf den Kopf der Bevölkerung] Gasabgabe für je 1 Ifd. m Straßenrohr Jahr 2 zahl 92 HGasabgabe Privat⸗ Länge des Gasabgabe Privat⸗ Za r überhaupt Gasverbrauch] Straßenrohres überhaupt Gasverbrauch Einwohner chm cbm m ehm ehm 1893/94 115 000 69,56 52,39 114 320 70,06 52,51 189495 130 000 69,46 53,26 124 800 72,35 55,48 1895 96 138 000 77,89 61,28 133400 80,61 63,40 7896 97 145 000 88,19 73,19 132 850 96,26 79,89 1897 98 160 000 93,25 78,75 143 485 103,99 87,82 1898,99 170 000 102,36 87,73 153 899 113,07 96,91 Der Privatgasverbrauch iſt hiernach ſeit 1893/94 auf den Kopf der Bevölkerung um 65,5 und auf den m Straßenrohr um 84,5 Proz. geſtiegen. Günſtig hat ſich auch das Verhältniß zwiſchen dem Privatgasverbrauch und dem Gasverbrauch zur öffentlichen Beleuchtung geſtaltet. Obwohl 1893 94 verbrauch für die öffentliche Beleuchtung im Ver auf 1000 Einwohner nur 16,44, 1898 99 aber 21,36 öffentliche Flammen vorhanden waren, iſt der Gas⸗ 11 hältniß zur Geſammt⸗Gasabgabe bedeutend zurück gegangen, dagegen der Privatgasverbrauch im Ver⸗ hältniß zur Geſammtabgabe fortgeſetzt geſtiegen