—1 . Großfeuer Wilmersdorferſtraße 56 am Großfener Spreeſtraße 43 am 26. Februar — 938 — Stadttheil noch keine Waſſerleitung vorhanden iſt, wurde mit zwei Handdruckſpritzen 4 Stunden lang Waſſer gegeben und gelang es der Wehr, das Feuer auf den Herd zu beſchränken. Großfeuer Herder Straße 9 am 16. Auguſt 1898. Im Dachſtuhl des Vorderhauſes war Feuer ausgebrochen, welches durch die mit Betten, Kleidern, Wäſche u. ſ. w. angefüllten Bodenkammern reichlich Nahrung fand. In⸗ folge des ſtarken Rauches mußte ein König'ſcher Rauchapparat angewendet werden. Mit zwei Rohren wurde das Feuer in 1 Stunde gelöſcht. . Großfeuer Seſenheimer Straße 10 am 19. September 1898, wahrſcheinlich durch Brandſtiftung war der Dachſtuhl des Vorder⸗ hauſes in Brand gerathen. Das Vorgehen wurde durch den, nach den Treppenfenſtern abziehenden Rauch erſchwert, bis derſelbe durch ein vom Nachbarhauſe aus in das Dach ge⸗ ſchlagene Loch nach oben abziehen konnte. Mit 2 Rohren wurde / Stunde Waſſer gegeben und das Feuer gelöſcht. „Großfeuer Salzufer 11 am 29. September 1898. Die Wehr fand den iſolirt liegenden Oelkeller der Fabrik von Siemens & Halske, in welchem ungefähr 80 Fäſſer Spiritus, Petroleum, Lack, Oel, Terpentin, Fett ꝛc. und mehrere Ballons Schwefelſäure lagen, in hellen Flammen ſtehend vor. Von den Fabrikarbeitern wurde aus 5 Rohren Waſſer in den Keller gegeben, ohne daß damit ein Erfolg erzielt worden wäre. Von einem in der Nähe be⸗ findlichen Neubau wurde durch Fabrikarbeiter Bauſand herangekarrt und dieſer von den Feuerwehrleuten in den Brandherd geworfen. Gleichzeitig wurde die ungefähr 25—30 em dicke Erdſchicht des Holzcement⸗Daches eben⸗ falls hinabgeworfen und ſo nach 1 ſtündiger Arbeit das Feuer erſtickt. Entſtanden war das Feuer dadurch, daß ein Arbeiter beim Abfüllen von Lack in ein Faß mit einem brennenden Streichholz ge⸗ leuchtet hatte und dadurch eine Exploſion er⸗ folgt war. . Großfeuer Kantſtraße 142 am 28. Ottober 1898. Bei Ankunft der Wehr ſtanden der Petroleum⸗ und Lager⸗Keller unter einem Boden des Vorderhauſes in Brand. Mit Hülfe von 3 Schlauchleitungen wurde das Feuer nach , ſtündiger Arbeit lokaliſirt und gedämpft. Großfeuer Grolmannſtraße 14 am 1. Dezember 1898. Bei Ankunft der Wehr ſtand der ge⸗ ſammte Dachſtuhl des großen Eckhauſes in Flammen. Durch den ſtarken Wind, welcher den Rauch ſehr nach unten trieb, wurden die Löſcharbeiten ungemein erſchwert. Mit 4 Rohren wurde nach 1½ ſtündigem Waſſer⸗ geben der Brand gedämpft 7. Dezember 1898. Durch Selbſtentzündung von Putzwolle war ein 3 4 Ctr. ſchweres Faß Schmieröl und Verpackungsmaterial in Brand gerathen. Der undurchdringliche Rauch und die große Hitze erſchwerten das Vorgehen der Feuerwehr bedeutend. Mit 2 Rohren war nach ¼ ſtündiger Arbeit das Feuer gelöſcht. 1899. Im Magazin über dem Maſchinen⸗ raum des Kraftwerks der Berlin⸗Charlotten⸗ burger Straßenbahn war Feuer entſtanden und fand die Wehr ſämmtliche Vorräthe, be⸗ ſtebend aus Kabel, Oel, Petroleum, Werg, Kälberhaaren, Putzwolle, Spiritus, Benzin, Holztheile ꝛc. ſowie den ganzen Dachſtuhl in Flammen ſtehend vor. Da die Cementdecke des Maſchinenraumes, welche gleichzeitig den Boden des Magazins bildete, an der eiſernen Dachkonſtruktion hing, lag eine beſondere Ge⸗ fahr vor, daß die eiſernen Träger infolge der Hitze nachgeben könnten und den Zuſammen⸗ ſturz des ganzen Gebäudes bewirken würden. Die Feuerwehr griff daher ſofort mit 5 Rohren und einem Fabrikrohr ein und hatte nach 25 Minuten das Feuer gelöſcht. Es wurde ſodann mit Schippen und Beſen das mit Oel gemiſchte Waſſer, welches 20 em hoch im Magazin ſtand und von der Cementdecke nicht durchgelaſſen wurde, die Treppe hinabgefegt. Die Maſchinen konnten während des Feuers fortarbeiten und erlitt ſomit der ganze Straßen⸗ bahnbetrieb keine Unterbrechung. i) Sicherheitswachen. Für das Theater des Weſtens wurden 493 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann und 4 Feuer⸗ wehrmänner ſtark, und 8 Wachen, 1 Oberfeuerwehr⸗ mann und 2 Feuerwehrmänner geſtellt. Außerdem wurde dieſe Wache 9 Mal um 3 Feuerwehrmänner, wegen Störung in der Feuermeldeleitung des Theaters, verſtärkt. Für die Spezialitäten⸗ Vorſtellungen in der Flora wurde 51 Mal ein Feuerwehrmann kommandirt. Zur Sicherheit der Ausſtellung am Kurfürſten⸗ damm (Indien) waren: 25 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann, 5 Feuerwehr⸗ männer ſtark, 25 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann, 4 Feuerwehr⸗ männer ſtark und 112 Wachen, 1 Oberfeuerwehrmann, 3 Feuerwehr⸗ männer ſtark geſtellt geweſen. 1) Anglückafälle bei 4 und Samariter⸗ 2. 1. Am 13. April 1898 wurde die Feuerwehr nach der Krummeſtraße 47 alarmirt, woſelbſt ein Mann von einem Stapel Preßkohlen ver⸗ ſchüttet worden war. 2. Am 17. April 1898 hatte eine Frau, Wilmers⸗ dorferſtraße 25, bei einer Gasexploſion Brand⸗ wunden im Geſicht erlitten, dieſelbe wurde durch Samariter der Wehr verbunden. 3. Am 2. Juni 1898 erhielt ein Hausdiener bei einer Benzinexploſion, Peſtalozziſtraße 105, Brandwunden am rechten Handgelenk. 4. Am 17. Auguſt 1898 zog ſich ein Dienſt⸗ mädchen beim Feuer Berlinerſtraße 132 Schnitt⸗ wunden an der rechten Hand beim Einſchlagen der Fenſterſcheibe zu. 5. Beim Großfeuer am 18. Auguſt 1898 Halenſee, Ringbahnſtraße 149, erhielt der Branddirektor Brandwunden an der rechten Hand, der Brand⸗ meiſter v. Leupoldt Verletzungen im Geſicht 6. Beim Feuer Berlinerſtraße 123a am 23. Sep⸗ tember 1898 erhielt ein Hausdiener Brand⸗ wunden an der rechten Hand. 7. Beim Großfeuer Salzufer 11 am 29. Sep⸗ tember 1898 erhielt ein Feuerwehrmann