54 Brandwunden durch Schwefelſäure im Geſicht. Jeden Morgen um 7 Uhr wurde Apell zum Ein Arbeiter verbrannte ſich bei der Erploſion Wechſel der dienſtfreien Leute abgehalten und ſchloſſen eines Lack⸗Faſſes, die er durch Unvorſichtigkeit ſich hieran meiſtens Beſichtigungen von Bekleidungs⸗ veranlaßt hatte, erheblich Geſicht, Arme und Hände. Beim Großfeuer Grolmanſtraße 14 am 1. Dezember 1898 erkrankte ein Feuerwehr⸗ mann infolge von Rauchvergiftung und war 5 Tage dienſtunfähig. Beim Großfeuer Spree Straße 43 am 26. Februar 1899 erlitten zwei Feuerwehrmänner Brand⸗ wunden am Halſe durch herabtropfendes ge⸗ ſchmolzenes Zink. Dieſelben wurden von Samaritern verbunden. Samariter hülfe auf den Wachen durch Verbände und Nothverbände wurde in 16 Fällen gewährt. Um ſich eine größere Uebung im Anlegen von Verbänden anzueignen, waren 3 Oberfeuerwehr⸗ männer und 6 Feuerwehrmänner vom 26. Januar bis 5. März 1899 nach der Unfallſtation in der March Straße kommandirt und zwar ſo, daß täglich 1 Oberfeuerwehrmann und 2 Feuerwehrmänner an ihrem dienſtfreien Tage Mittags von 12—2 Uhr unter Aufſicht des dienthuenden Arztes Verbände neuanlegen oder erneuern mußten. Außerdem wurden beſonders geeignete Oberfeuer⸗ wehrmänner und Feuerwehrmänner zur Ausbildung der Charlottenburger freiwilligen Sanitätskolonne zu⸗ gezogen. 2) Hülfeleiſtung in beſonderen Källen. 1. Am 29. April 1898 wurde vor dem Grund⸗ ſtück Berliner Straße 17,19 ein Pferd unter einem electriſchen Wagen hervorgeholt. Am 20. Juli 1898 wurden in der Ausſtellung „Indien“ mit Hülfe der Maſchinenleiter die Blitzableiterdräthe reparirt. Am 30. Juli 1898 wurde aus dem Keller Wilmersdorfer Straße 70 das infolge Rohr⸗ bruchs eingedrungene Waſſer ausgepumpt. Am 22. Oktober 1898 wurde Bismarck Straße 38 ein Pferd aus einer Grube herausgeholt. Am 9. Dezember 1898 war vor dem Grund⸗ ſtück Berliner Straße 151 ein ſcheu gewordenes Pferd in eine Grube gefallen, daſſelbe wurde herausgebolt. Am 31. Fannar 1899 wurde Goethe Straße 21 ein Pferd aus einem Graben geholt. Am 18. März 1899 wurde Charlottenburger Ufer 18 ein welches nicht allein aufſtehen konnte. —2 6. —1 n) Aehunat und Seſchäftigungen im Wach ienſt, dienſtfreie Zeit. Die Ausbildung und Uebung der Mannſchaften an den Löſch⸗ und Rettungsgeräthen, ſowie Unter⸗ richtsſtunden in allen Zweigen des Löſchweſens er⸗ folgte täglich mit Ausſchluß des Mittwochnachmit⸗ tags und des ganzen Sonnabends. Die Beſchäftigung regelte ſich täglich: 1 Stunde Turnen, 1½. „ Ererziren an den Fahrzeugen, 11. „ Uebungen mit den Hakenleitern oder Rettungsgeräthen, 1 „ Unterricht und ca. 3—3½ Stunde Arbeitsdienſt. Pferd im Stalle aufgehoben, und Ausrüſtungsſtücken. Die Zeit von 12⅝ —2 Uhr wurde als Mit⸗ tagsſchlafzeit beibehalten. An den Nachmittagen des Mittwochs und Sonnabends ſowie nach jedem Ausrücken zum Feuer wurden die Fahrzeuge und Geräthe gereinigt. An jedem Sonnabend Vormittag fand gründliches Säubern der Dienſträume ſtatt. Die Arbeiten in den Handwerkſtätten haben ſich auch in dieſem Jahre bedeutend vermehrt. Sämmtliche Spritzen und Rettungsapparate wurden monatlich durch einen Brandmeiſter auf ihre Betriebsfähigkeit geprüft. Die Offiziere erledigten die ihnen zugewieſenen Büreauarbeiten und führten die Recherchen aus, welche innerhalb ihres Löſchbezirks nothwendig waren. Ferner leiteten ſie die Uebungen und Unter⸗ richtsſtunden der Mannſchaften, revidirten die Feuer⸗ löſchgeräthe der ſtädtiſchen Gebäude und nahmen an den mit der Polizei oder Baupolizei vorgenommenen Reviſionen von Fabriken, Theatern ꝛc. Theil Täglich wurden ein Oberfeuerwehrmann und zwei Feuerwehrmänner zur Unterſtützung in das Büreau kommandirt. In dem Büreau der Haupt⸗ wache wurden insgeſammt für Feuerwehr und Straßenreinigung 3610 Journalnummern bearbeitet. Die dienſtfreien Mannſchaften wurden, wie in früheren Jahren, zu Dienſtleiſtungen bei Bränden nicht herangezogen, wenn ſie ſich nicht freiwillig dazu gemeldet hatten. Vielfach ſind ſie jedoch in den diesſeitigen Werkſtättenbeſchäftigt geweſen. Außerdem hatten ſie, wie ſchon erwähnt, aach einem beſtimmten Turnus Feuermelder⸗ und Hydranten⸗Reviſionen aus⸗ zuführen, und es wurden auch die zu ſtellenden Sicherheitswachen aus den dienſtfreien Mannſchaften geſtellt. 1) genutung der Fahrꝛenge. Auf der Brandſtelle fand, wie im Vorjahre, in erſter Linie der kombinirte Löſchwagen Verwendung, in zweiter und dritter Linie wurde der Perſonen⸗ wagen und je nach den örtlichen Verhältniſſen die mechaniſche Leiter in Anſpruch genommen. In den meiſten Fällen wurde die Druckſpritze des Löſch⸗ wagens nur ſo lange benutzt, bis die Verbindung mit dem Hydranten hergeſtellt war. Mit Rückſicht auf den Druck in der Waſſer⸗ leitung, 4—5½¼ Atmoſphären iſt dann eine weitere Benutzung, der Spritze meiſt entbehrlich geweſen. Es kamen in Thätigkeit: 717 4 77 71 2 Ro re, 7 3 74 7 3 77 7 1 71 I E 71 2 71 1 71 77 5 77 „ 2% %6 dabei wurde benutzt: der kombinirte Löſchwagen.. 3 mal, die Leiter zum Schlauchangriff 1 „ und Hydranten 42 Jenerwehr legten auf dem Wege zur und von der Brandſtelle 3237,590 Km zurück, dieſe vertheilen ſich auf: Ddie Fahrzeuge der