Der bei der Stadt⸗Hauptkaſſe hinterlegte Reſerve⸗ fonds betrug am Schluß des Berichtsjahres nom. 138 000 ℳ gegen nom. 112 000 ℳs, der Zuwachs alſo 26 000 ℳ gegen 27 000 ℳ des Vorjahres. Der in Baar vorhandene bezw. beim hieſigen Kredit⸗ verein und der ſtädtiſchen Sparkaſſe angelegte Be⸗ triebsfonds bezifferte ſich am Schluß des Berichts⸗ jahres auf rund §8 500 ℳ gegen 13 900 ℳs im Vor⸗ jahre, ſodaß im Berichtsjahre eine Abnahme von 5400 % gegen eine Zunahme im Vorjahr von 730“ ℳ zu verzeichnen iſt. Im Ganzen betrug hiernach das Vermögen der Kaſſe am Schluß des Berichtsjahres nom. 146 500 ℳ gegen 126 000 ℳ des Vorjahres. Nach der Höhe der bisher aufgekommenen Kaſſen⸗ Beiträge hätte der Reſerveſonds gemäß der geſetzlichen Vorſchrift am Schluß des Berichtsjahres mindeſtens rd. 169 000 %ℳ (, der Beiträge) betragen müſſen, es fehlten demſelben an dem geſetzlichen Mindeſt⸗ betrage noch nom. 31 000 ℳ (im Vorjahr 21 800 ℳ“. Der von der Allgemeinen Orts-Krankenkaſſe im vorigen Jahre beſchloſſene III. Nachtrag zum Kaſſen⸗ ſtatut, durch welchen der durchſchnittliche Tagelohn für die männlichen Kaſſenmitglieder über und unter 16 Jahren und für die weiblichen Kaſſenmitglieder unter 16 Jahren von 2,50 bezw. 1,00 bezw. 0,75 ℳ auf 3,00 bezw. 1,30 dezw. 1,00 ℳ und dem⸗ entſprechend der wöchentliche Kaſſenbeitrag ſowie das Sterbegeld erhöht wurde, iſt vom Bezirksausſchuß in Potsdam unterm 14. April v. IJs. genehmigt und mit dem 4. Juli v. Is. in Kraſt getreten. Hierdurch wurde gleichzeitig kraft Geſetzes eine ent⸗ ſprechende Erhöhung der betreffenden Invaliden⸗ Beiträge herbeigeführt. Der von der Allgemeinen Orts⸗Krankenkaſſe ferner beſchloſſenen Verlängerung der Unterſtützungs⸗ Dauer von 13 Wochen auf 26 Wochen iſt vom Be⸗ zirks- Ausſchuß durch Beſchluß vom §. März d. Js. die Genehmigung verſagt. Das durch den Wider⸗ ſpruch des Kaſſenvorſtandes in dieſer Angelegenheit eingetretene Verwaltungsſtreitverfahren iſt noch nicht erledigt. Die Allgemeine Orts-Krankenkaſſe hat am 4. Juni v. Is. ihr Kaſſenlokal, welches ſich bis dahin in den für 100 ℳ jährlich von der Stadt⸗ gemeinde gemietheten Räumen Berlinerſtr. 72 be⸗ fand, infolge Kündigung derſelben nach den Mieths⸗ räumen im l1. Stock des Hauſes Wilmersdorfer Straße 32 verlegt, wofür ſie 1200 ℳ Jahresmiethe zahlt. Von den Beamten der Allgemeinen Orts⸗Kranken⸗ kaſſe ſind folgende Kautionen in der Stadt⸗Haupt⸗ kaſſe hinterlegt: von dem Rendanten 1500 % und den beiden Kaſſenboten je 300 ℳ“ Auch der Kaſſenführer der Zimmergeſellen⸗ Kranken⸗ und Sterbekaſſe hat eine Kaution von 100 ℳ in der Stadt⸗Hauptkaſſe hinterlegt. Ueber die Thätigkeit und Finanzlage der hieſigen Krankenkaſſen im Jahre 1898 im Einzelnen geben die Nachweiſungen des Statiſtiſchen Amts der Stadt näheren Aufſchluß, auf welche dieſerhalb Bezug genommen wird. Die Mitgliederzahl dieſer Kaſſen ſchwankte beim männlichen Geſchlecht zwiſchen 13476 zu Anfang Januar und 17 088 zu Anfang Juli, beim weib⸗ lichen Geſchlecht zwiſchen 2854 zu Anfang Januar und 3283 zu Anfang Dezember; bis zum Jahres⸗ ſchluß ſank dann die Mitgliederzahl der männlichen auf 15 115, während die der weiblichen auf 3289 76 Kaſſe auf (1333 m. 38 w.). ſtieg. Die größte Zahl aller Mitglieder ſtellte die Allgemeine Orts⸗Krankenkaſſe, 11 671 männliche und 3094 weibliche am Jahresſchluß. Außer dieſen Kaſſen entſprachen noch 4 von den 6 hier vorhandenen eingeſchriebenen Hülfskaſſen den Anforderungen des Krankenverſicherungsgeſetzes. Ihre Mitgliederzahl zu Anfang des Jahres belief ſich auf 1826, worunter nur 38 weibliche. Die meiſten Mitglieder wies die Fabrik⸗ und Handarbeiter⸗ Die Leiſtungen der Kaſſen ergeben ſich aus den beigefügten Tabellen. Es kamen auf 1000 Mitglieder beim männlichen Geſchlecht 449, beim weiblichen 474 Erkrankungen (gegen 438 bezw. 498 im Vorjahr) und auf eine Erkrankung 19, bezw. 24 Tage Dauer (gegen 19/ bezw. 24 Tage). 1896 1897 1898 Geſammt⸗Einnahmen ℳ 47 1586 433601 505246 davon Beiträge „ 379653 358359 424942 Eintrittsgelder „ 10295 11353 12328 Geſammt⸗Ausgaben „ 454322 420029 497121 Auf 1 Mitglied entfielen Ausgaben Mark: 1896 1897 1898 ſür ärztliche Behandlung 3,10. 3,18. 3,26 „ Heilmittel 3,34 3,22 3,16 „ Krankengeld 8,63 9,20 9,52 „ Krankenhauskoſten 2,57 3,08 3,46 „ Sterbegelder 0,37 0,42 0,43 „„ Wöchnerinnen 0,12 0,13 0,15 „ Verwaltung .. 1,35 1,23 1,02 Zuſammen 19,48 20,46 21,00 Das Vermögen betrug 256 553 (210 560) ℳ, wovon 207 868 (167 555) ℳ Reſervefonds. Läßt man die durchlaufenden Poſten außer Anſatz, ſo be⸗ trugen die Einnahmen 25,42, die Ausgaben 22,01 ℳ pro Kopf Von den 16 Kaſſen unterſtützten 10 nur während der geſetzlichen 13 Wochen, 5 (Betriebskaſſen) während 26 und eine Kaſſe (Zimmerer) während 39 Wochen. Auf Grund der §§ 58 und 76« des Kranken⸗ verſicherungs⸗Geſetzes ſind im Berichtsjahr 30 (im Vorjahre 32) Streitigkeiten in Krankenverſicherungs⸗ ſachen dem Magiſtrat zur Entſcheidung unterbreitet, ſo daß mit den am Schluß des Vorjahres unerledigt gebliebenen 1 (1) im Ganzen 31 (33) Streitigkeiten zu erledigen waren. Hierzu waren meiſtens recht umfangreiche Verhandlungen notswendig. Die Streitigkeiten betrafen ) Verſicherungs⸗ und Beitrags⸗ pflicht.. ii 7 (41) Fällen b) Unterſtützungsanſprüche „ 21 (20) () Erſtattungsanſprüche gegen Arbeitgeber (gemäß § 50 Kr.⸗Verſ.⸗Geſ. u. §5 Unf.⸗ 17 Verſ.⸗Geſ. „ „ e, 2 42) 1 d) Ordnungsſtrafen derKaſſen⸗ mitglieder 2 4I. Summe wie oben in 31 (33) Fällen. Hiervon ſind erledigt: durch förmliche Entſcheidung. 17 (17) Fälle, d. i. 55 pEt. (52 pCt.) „„ Vorbeſcheid, Zurücknahme und auf andere Weiſe 14 (15) unerledigt blieben 2 — (9 „ Unter den Entſcheidungen befindet ſich die Ein⸗ gangs erwähnte gegen die Firma Davy, Donath u. Co., welche Rechtskraft erlangt hat. Die diesſeitigen Entſcheidungen ſind durch Klage 71 5