den Betrieb der Steriliſations⸗Apparate im Operations⸗ hauſe anfangs aus der Niederdruck⸗Dampfheizung entnommen werden ſollte, ſind beſeitigt worden. Im Central⸗Keſſelhaus wurde ein liegender Einflamm⸗ rohrkeſſel mit rd. 40 qm Heizfläche, welcher für 5 Atmoſphären Ueberdruck geprüft iſt, im Dezember 1898 eingebaut und im Februar d. I. in Betrieb geſetzt. Derſelbe giebt den für die Kochküche und die Waſchküche, für die Bereitung der Bäder und für die Desinfektions⸗ ſowie die Steriliſationsapparate im Operationshauſe erforderlichen Dampf her, ſodaß die Niederdruckdampfheizungs⸗Anlage nunmehr nur noch den Heizzwecken dient. Zur Verbeſſerung der hugieniſchen Verhältniſſe im Krankenhauſe haben erhebliche Aufwendungen ſtattgefunden. IIn erſter Linie iſt zu erwähnen, daß der Pavillon 1, das älteſte Gebäude des Krankenhauſes mit Rückſicht auf ſeine jahrelange Belegung mit großentheils infektiöſen Kranken einer gründlichen Reinigung und Inſtandſetzung unterzogen worden iſt. Es ſind in dieſem Gebände alle Räume mit neuem, hellem Anſtrich verſehen, die Beleuchtung verbeſſert und die Waſchapparate und ſonſtigen Ein⸗ richtungen, ſoweit nothwendig, umgeändert worden. Durch die Verlegung der Pförtner Wohnung nach dem Miethsgebäude Kaiſer Friedrich Straße 86 wurde in dem Verwaltungsgebände Platz gewonnen, um daſelbſt unmittelbar neben dem Eingang ein günſtig gelegenes Zimmer für die Kranken⸗Aufnahme herzurichten und dadurch die Gefahr der Einſchleppung von Infektionskrankheiten in die Abtheilungen des Pavillon 1, wo die Aufnahme bis dahin erfolgt war, zu verringern. Hand in Hand hiermit ging eine Neuregelung des ganzen Aufnahmedienſtes. Eine weſentliche Verbeſſerung erfuhr derſelbe durch die Einſtellung beſonderer Aufnahmewärter, denen beim Eintreffen eines Kranken die ſofortige Benachrichtigung des wachhabenden Arztes und nach der Unterſuchung die rechtzeitige Meldung an das Verwaltungs⸗Bureau und die weitere Beförderung des Patienten obliegt. Beſonderes Gewicht wurde ferner darauf gelegt, überall aus den Krankenabtheilungen die inmitten derſelben belegenen Wärterzimmer, die als Wohn⸗ räume dienten, aber zugleich als Spülküchen und Anrichteräume hatten mitverwendet werden müſſen, zu beſeitigen. Es ſtehen jetzt den meiſten Abtheilungen beſondere Räume als Spül⸗ und Wärmeküchen zur Verfügung, während andererſeits den Wärtern und Wärterinnen Zimmer abtheilungen zugewieſen ſind, in denen ſie die noth⸗ wendige Ruhe während der Nacht und während der Erholungsſtunden nach Ableiſtung eines Nachtwach⸗ dienſtes finden. Des Weiteren ſind die Krankenabtheilungen durch Beſchaffung von Schränken für die reine Wäſche und für das Geſchirr, ſowie von eiſernen verzinkten Käſten für die unreine Wäſche in den Stand geſetzt worden, ihre Vorräthe ordnungsmäßig zu behandeln und aufzubewahren. Auch die Einrichtungen für die Pflege der Kranken ſind, ſoweit es die verfügbaren Mitiel zuließen, vermehrt und verbeſſert worden, 40 leichen die Hülfsmittel für eine ordnungsmäßige Au ung der Patientenkleider. In der inneren Abtheilung iſt eine an die Dampfzuleitung ange⸗ ſchloſſene Einrichtung für Sandbäder neu angelegt, außerdem für alle Abtheilungen eine Anzahl von Inſtrumenten ſowie von Geräthen zum beſſeren 97 außerhalb der Kranken⸗ Transport und zur beſſeren Lagerung der Patienten neu beſchafft worden. Im Hinblick auf den inneren Betrieb des Krankenhauſes iſt ſchon oben der Neuregelung des Aufnahmedienſtes gedacht worden. Aber auch auf den Kranken⸗Abtheilungen wurde der Dienſt einer neuen Ordnung unterworfen, ebenſo der dienſtliche Verkehr zwiſchen den Kranken⸗Abtheilungen und dem Verwaltungsbureau geordnet und an feſte Regeln gebunden. Der Herſtellung einer guten und zweckent⸗ ſprechenden Krankenkoſt wurde nach wie vor die er⸗ forderliche Aufmerkſamkeit gewidmet. Die regelmäßige Kontrole bezüglich der Bereitung der Speiſen und fortgeſetzte Beſtimmungen des Körpergewichts der Patienten haben bewieſen, daß nach dieſer Richtung hin den berechtigten Anforderungen Genüae geſchehen iſt. Im Laufe des Berichtsjahres erfolgte die Ein⸗ ſtellung von ferneren 4 Viktoria⸗Schweſtern. Es war damit die Zahl der überhaupt vorhandenen Schweſtern, deren Thätigkeit dem ihnen vorangegangenen guten Ruf in vollkommenem Maße entſprochen hat, auf 14 geſtiegen. Infolge deſſen ließ es ſich ermöglichen, einzelnen Abtheilungen unter entſprechender Ver⸗ minderung des gewöhnlichen Warteperſonals je eine zweite Schweſter zu überweiſen. An Pflege⸗ und Dienſtperſonal waren Ende März 1899 in der Anſtalt beſchäftigt: a) 14 Schweſtern, 1 Oberwärterin (für die Ab⸗ theilung der geſchlechtskranken Frauen), 22 Wärter und 24 Wärterinnen, b) 1 Pförtner, 1 Heizer und 2 Hilfsheizer, 1 Ober⸗ köchin, 1 Köchin, 5 Küchenmädchen, 1 Ober⸗ wäſcherin, 8 Waſchmädchen, 1 Plätterin, 2 Näherinnen, 5 Hausmädchen und 3 Haus⸗ diener. Für die vom 1. April 1898 ab bewilligte vierte Aſſiſtenzarzt⸗Stelle wurde der ſchon im Krankenhauſe als Volontärarzt beſchäftigt geweſene Dr. Herrmann gewählt. Am 1. Jannar 1599 ſchied der Aſſiſtenzarzt Dr. Laeſe aus. An ſeine Stelle trat Dr. Neupert, welcher bis dahin Aſſiſtenzarzt am Krankenhauſe in Potsdam geweſen war. Außerdem waren neben den etatsmäßigen vier Aſſiſtenzärzten während des ganzen Berichtiahres noch 2 Volontärärzte im Krankenhaus beſchäftigt, denen freie Wohnung in der Anſtalt und freie Beköſtigung gewährt worden iſt. Sowohl der chirurgiſchen als auch der inneren Abtheilung waren je 2 Aſſiſtenz⸗ ärzte und 1 Volontärarzt zugetheilt. Bezüglich der Dienſtverhältniſſe der Aſſiſtenzärzte iſt unter Zuſtimmung des Magiſtrats beſchloſſen worden, daß dieſelben zu einem zweijährigen Ver⸗ bleiben in ihren Stellungen verpflichtet werden und an Gehalt während des erſten Dienſtjahres 1000 Mk., während des zweiten Dienſtjahres aber 1200 Me. beziehen ſollen. Für das Verwaltungsburean iſt ſeit dem 1. April 1898 mit Rückſicht auf die durch die Erweiterung der Anſtalt eingetretene Vermehrung der Geſchäfte ein zweiter Bureau⸗Aſſiſtent dem Krankenhauſe über⸗ wieſen worden, ſodaß an Beamten vorhanden waren: 1 Inſpektor, 2 Bureau⸗Aſſiſtenten und 2 Bureau⸗ Gehülfen. Ueber die Krankenbewegung während des Berichtsjahres 1898/99 iſt Folgendes zu berichten: Aus dem Vorjahre wurden von Männern (M.), Frauen (Fr.) und Kindern unter 12 Jahren (K.) zuſammen 232 Kranke übernommen.