. 104 — Unterh. d. Gebäude, Maſchinen ꝛc. 1 366,82 „ Reinig der Schornſteine, Keſſelzüge 56,00 „ Badeſeife, Materialien zur Reinigung der Wäſche und Anſtaltsräume 1 107,92 „ Unterhaltung des ſonſtigen Inventars 203,04 „ Erſatz des Abgangs an Badewäſche 88,90 „ Kanaliſationsgebühr „ 2 2 494,87 „ Reinigung der Oberlichtfenſter 7,25 „ Insgemein (darunter 632,60 an⸗ theiliges Schwimmlehrgeld für die Schwimmlehrer)/ 771,72 „ Zuſ. laufende Ausgaben 31 980,85 / Für eine Wendeltreppe u. a. m. 780,14 „ Summe wie oben 32 760,99 ℳ. Die Stadtgemeinde iſt hinſichtlich der Keſſel der Volksbadeanſtalt dem Dampfkeſſelreviſions⸗ Verein Berlin als Mitglied beigetreten. Der Anſtaltsbetrieb iſt beſtimmungsgemäß bei der Nahrungsmittel⸗ Induſtrie Berufsgenoſſenſchaft in Mannheim ange⸗ meldet, welche für etwaige Betriebsunfälle des Perſonals Entſchädigung zu leiſten hat. Alles in Allem läßt ſich erkennen, daß die Er⸗ richtung der Badeanſtalt bei den völlig unzuläng⸗ lichen natürlichen Badegelegenheiten Charlottenburgs einem dringenden Bedürfniß entſprochen hat. Die Anſtalt erfreut ſich nicht allein bei dem weniger Be⸗ mittelten, ſondern auch bei den wohlhabenden Klaſſen großer Beliebtheit. Die Eintrittspreiſe ſind ohne Rückſicht auf die Rentabilität des Anlagekapitals ſo bemeſſen, daß einem Jeden die regelmäßige Benutzung der Anſtalt möglich iſt. (6. BedürfnißAnſtalten. Zur Herſtellung von zwei neuen vereinigten Bedürfniß und Abort⸗Anſtalten für Perſonen beiderlei Geſchlechts auf dem Savigny Platz und auf dem Platz an der Kreuzung des Kurfürſtendammes mit der Augs⸗ burger⸗ und Joachimsthaler⸗Straße waren im Etat 20 000 ℳ zur Verfügung geſtellt. Dieſe Anſtalten ſind von dem Zimmermeiſter Göriſch hier, hergeſtellt und am 6. Februar 1899 dem Verkehr übergeben. Die Koſten haben 14498,06 ℳ betragen; da jedoch noch nicht überſehen werden konnte, ob weitere Aufwendungen für die Anſtalten nothwendig ſind, ſo wurde der erſparte Betrag von 5501,94 ℳ auf das Rechnungs⸗ jahr 1899 übertragen. Die Anſtalten enthalten 4 Abtheile mit Kloſet und Waſchbecken für Männer, 4 gleiche Abtheile für Frauen, ein 5 ſtändiges, mit Oelſyphons verſehenes Piſſoir und eine Wärterin⸗ ſtädtiſchen Mitteln zu zahlende zur Verfügung geſtellt iſt. zelle. Je 2 Abtheile für Männer und Frauen können unentgeltlich benutzt werden, während für die Be⸗ nutzung der übrigen Abtheile eine Gebühr von 10 zu entrichten iſt Der Betrieb und die Unterhaltung der Anſtalten einſchl. der Piſſorrs iſt dem Unternehmer für die beſtehenden Anſtalten O. Protz Kan eine aus Vergütigung von 400 pro Anſtalt übertragen. Es ſind nunmehr 6 Abortanſtalten für Männer und Frauen jedoch ohne Piſſoir und 2 desgl mit Piſſoir vorhanden und zwar je eine am Wilhelm⸗, Wittenberg⸗, Friedrich Karl⸗Platz, in der Ufer⸗Straße an der Schloß⸗Brücke, am Charlottenburger Ufer, in der Berliner Straße an der Charlottenburger Brücke, am Savigny⸗Platz und Kurfürſtendamm. Die Unterhaltung der vorhandenen Anſtalten hat folgende Koſten verurſacht: 3133,33 ℳ. Vergütung an den Unternehmer für den Betrieb und die Unterhaltung der Anſtalten. 250,25 ℳ für Waſſerverbrauch u. ſ. w. Einnahmen waren nicht vorhanden. In der Anzahl der Piſſoirs iſt eine Veränderung nicht eingetreten. Es waren je eines am Luiſen Platz, in der Berliner Straße, Ecke March Straße, auf dem Wittenberg⸗, Wilhelm⸗, Friedrich Karl⸗, Karl Auguſt⸗Platz und in der Schloß Straße vorhanden. Die⸗ ſelben ſind im Berichtsjahre mit Gasglühlichteinrichtung verſehen; außerdem iſt die Anſtalt am Wittenberg Platz mit einem Koſtenaufwand von 350 ℳ. mit Oelſyphons ausgeſtattet worden. Es hat ſich über⸗ hanpt immer mehr herausgeſtellt, daß die Einrichtung von Oelverſchlüſſen für Bedürfnißanſtalten gegenüber der bisher üblichen Waſſerſpülung ſowohl in ökonomiſcher als auch in hugieniſcher Beziehung bei Weitem den Vorzug verdient, weil durch den Weg⸗ fall der Waſſerſpülung eine erhebliche Koſtenerſparniß erzielt und der Geruch des zerſetzten Urins bei ſorgfältiger Behandlung vermieden wird. Außerdem bleiben Oelpiſſoire auch im Winter gebrauchsfähig. Die Aufſicht über die Anſtalten führt der Ver⸗ walter der ſtädtiſchen Desinfektionsanſtalt, welchem zur Ausführung der Reinigung ein Arbeiter ſtändig Die Oelſyphons ſind von der Firma Roeſſe⸗ mann «& Kühnemann in Berlin eingerichtet. Zur Abſpülung wird Saprol aus der chemiſchen Fabrik Flörsheim von I)r. H. Noerdlinger verwendet. Die Geſammtunkoſten betrugen 167801 ℳ XI. Rechtspflege, Politei, Militairungelegeuheiten. 1. Das Gewerbegericht. Durch Beſchluß der Stadtverordneten Ver⸗ ſammlung vom 17. Juni pr. iſt ein dritter Stell⸗ vertreter des Vorſitzenden beſtellt und als ſolcher der Gerichts⸗Aſſeſſor Leonhardt gewählt und be⸗ ſtätigt. im Vor jahr 539 (615) Streitſachen Im Berichtsjahre ſind an⸗ hängig gemacht aus dem Vorjahre unerledigt übernommen —10 114 44 ſein. Denn während bei noch eine, wenn auch nicht erhebliche Zunahme der Klagen nachſtehend zu konſtatiren iſt, Sa. 319 (625) Streitſachen. Die Zahl der Streitſachen iſt demnach im Berichtsjahre um 76 oder 12 pCt. zurückgegangen, während im Vorjahre noch ein geringer Zuwachs um 2 pCt. zu verzeichnen war. Die geringe In⸗ anſpruchnahme des Gewerbegerichts wird auch aus anderen Städten gemeldet; bei uns dürfte dieſe Er⸗ ſcheinung bauptſachlich auf die außergewahnlich geringe Bauthätigkeit im Berichtsjahre zurückzuführen den ſonſtigen Gewerben 4 der Klagen im