11 — worden, nachdem die verſicherungstechniſche Prüfung der Anſtalt die Nothwendigkeit hierzu ergeben hatte. Durch den fünften Nachtrag zu dem Reglement der Brandenburg' ſchen Wittwen⸗ und Waiſenverſorgungsanſtalt vom 13. April 1901 iſt dagegen der Höchſtbetrag der Penſion, ſoweit dieſe als Grundlage für die Berechnung des Wittwengeldes dient, mit rückwirkender Kraft bis 1. April 1900 von 5000 auf 7500 ℳ erhöht worden. Dementſprechend iſt auch der Höchſtſatz des Wittwengeldes — 40 pCt. der Penſion — von 2000 auf 3000 ℳ geſtiegen. Es waren demnach an Beiträgen — 6 pCt. des Geſammtdienſteinkommens — 32 366,68 ℳ zu entrichten. Am Schluſſe des Berichtsjahres blieben 109 Beamte, darunter 5 ee, , ſowie 34 Lehrer der höheren Lehranſtalten bei der Anſtalt etheiligt. Den Hinterbliebenen der übrigen Beamten wird das Wittwen⸗ und Waiſengeld aus ſtädtiſchen Mitteln gezahlt. Im Berichtsjahr wurde dies für die Wittwen des ehemaligen Schuldieners Rietz, Aſſiſtenten Peters, Zeichners Praetorius erforderlich. Der „Fritſche Stiftung“ ſind ſeitens der Charlottenburger Schlächterinnung 1000 ℳN durch Schenkung überwieſen. Aus der Stiftung haben im Rechnungsjahre 1900 7 Be⸗ amtenwittwen zuſammen 1400 ℳ Unterſtützung erhalten. Zu den Beſtimmungen über die Lohn verhältniſſe der ſtädtiſchen Arbeiter ſind die im Anhange mitgetheilten Ausführungs⸗Beſtimmungen und Nachträge ergangen. 7. Allgemeine Zühlungen. Nach den Beſtimmungen des Bundesraths fanden am 1. Dezember 1900 Zählungen ſtatt, für welche wie früher zum Theil die ehrenamtliche Mitwirkung der Bevölkerung ſtark in Anſpruch genommen wurde. Die allgemeine Volkszählung war nach den miniſteriellen Anweiſungen von Magiſtrat und Polizei⸗Direktion gemeinſchaftlich auszuführen. Die Organiſation wurde daher ſo getroffen, daß die Zählung nach Stadtbezirken erfolgte und in den Händen der Bezirksvorſteher lag, daß aber deren Thätigkeit durch die betheiligten Polizei⸗Revier⸗Vorſtände wirkſam unter⸗ ſtützt und ergänzt wurde. Die Stadtbezirke wurden, je nachdem dies ihre Einwohnerzahl oder ihre Zugehörigkeit zu verſchiedenen Polizei⸗Revieren erforderlich machte, vom Statiſtiſchen Amt der Stadt in Diſtrikte eingetheilt. Für jeden Diſtrikt hatte der Bezirks⸗Vorſteher einen Diſtrikts⸗Kommiſſar zu ernennen, ſoweit er nicht vorzog, ſelbſt als ſolcher zu fungiren; für jedes Grundſtück im Diſtrikt ernannte der Diſtrikts⸗Kommiſſar einen Zähler. Es fungirten im Ganzen 293 Diſtrikts⸗Kommiſſare und 3129 Zähler und zwar durchweg im Ehrenamt. Die Zählung der Strombevölkerung, der Herbergen und Pennen übernahm die Polizei. Nach der Zählung ging das Material zur Nachprüfung an das zuſtändige Polizei⸗Revier, welchem ein Hülfsarbeiter des Statiſtiſchen Amts zugeordnet war, und von hier zur weiteren Durchſicht an das Statiſtiſche Amt. Dieſe Organiſation und namentlich das Zuſammen⸗ arbeiten der ſtädtiſchen und Polizei⸗Behörden bewährte ſich durchaus. Was die Formulare betrifft, ſo hatte der Magiſtrat mit Genehmigung des Miniſters die ſtaatlichen Fragen um die Frage nach der Zuzugszeit erweitert und außerdem eine Zähl⸗ karte, die Wohnverhältniſſe betreffend, beigegeben, bereits vordem noch durch eine beſondere Grundſtückskarte die Verhältniſſe des Grundbeſitzes erhoben. Die Wohnungs⸗ und die Grundſtückskarten gelangten im Statiſtiſchen Amt zur Bearbeitung, welches im 10. Heft der Charlottenburger Statiſtik bereits einige Ergebniſſe publizirt hat. Die die Perſon betreffenden Frageblätter zählt das Königl. Preußiſche Statiſtiſche Bureau aus. Gleichzeitig waren auf Anregung des Magiſtrats von den Gemeinden Wilmersdorf, Friedenau, Schargendorf, Grunewald gleichartige Formulare verwendet worden, deren Be⸗ arbeitung dem Charlottenburger Statiſtiſchen Amt gegen Entſchädigung übertragen wurde. Auch Berlin ſchloß ſich dann dieſem Vorgehen an und zwar in Gemeinſchaft mit ſämmt⸗ lichen dort angrenzenden Gemeinden. Außer der Volkszählung fand am gleichen Tage eine allgemeine Vieh⸗ und Obſt⸗ baum zählung ſtatt. Hier beſorgte die Königl. Polizei⸗Direktion die eigentliche Erhebung, die vorgeſchriebenen Zuſammenſtellungen vom ſtädtiſchen Statiſtiſchen Amte hergeſtellt wurden.