— 22 — 5. Neubau des Krankenhauſes auf Weſtend. Nachdem im Jahre 1899 ſeitens der Gemeindebehörden der Bau eines neuen Krankenhauſes auf dem am Spandauer Berge belegenen ſogenannten Pferdemarktgelände, welches eine Größe von 97 200 qm hat, beſchloſſen worden war, wurde zufolge Gemeindebeſchluſſes vom 31. Januar/7. Februar 1900 und laut Vertrag vom 10./17. März 1900 dem Königlichen Baurath Schmieden und deſſen Sozius, dem Regierungsbaumeiſter Boethke, die künſtleriſche und hygieniſch⸗techniſche Leitung des geſammten Baues übertragen Im November 1900 gelangten die von den Herren Schmieden « Boethke aufgeſtellten beſonderen Entwürfe für 8§ Pavillons nebſt den dazu ge⸗ hörigen Aufnahme⸗Abtheilungen und Verbindungsgängen, welche mit 1 965 593 ℳ ver⸗ anſchlagt ſind, zur Annahme und zugleich wurde vorbehaltlich der Genehmigung der übrigen beſonderen Entwürfe ein Voranſchlag in Höhe von 5 150 283 ℳ für den geſammten Neubau des Krankenhauſes mit einer Belegſchaft von 580 Betten genehmigt. Im Frühjahr 1901 wurden die beſonderen Entwürfe für das Operationshaus, für das Badehaus und für die centrale Lüftung der 8 großen Pavillons, des Operationshauſes und des Badehauſes ge⸗ nehmigt und die Mittel mit zuſammen 365 000 ℳ bewilligt. Inzwiſchen wurde die ban⸗ polizeiliche Genehmigung nachgeſucht und die Vorbereitungen für die Ausführung des Baues ſo getroffen, daß mit dem Bau der ganzen Gruppe (8 Pavillons, 1 Operationshaus und 1 Badehaus) im Frühjahr 1901 begonnen werden konnte. Es ſei erwähnt, daß für die Anlage des Krankenhauſes das Pavillonsſyſtem gewählt worden iſt, dasjenige Syſtem, welches in der neueſten Zeit als das bewährteſte und allgemein als das richtigſte anerkannt wird, ein Syſtem, welches die ganze Krankenhaus⸗ anlage in eine größere Anzahl einzelner Gebäude auflöſt, in der allgemeinen Anordnung der Räume die größte Vollkommenheit erreichbar macht und bei unſeren klimatiſchen Ver⸗ hältniſſen für die Geſundung der Kranken außer Luft und Licht auch ſonſt in jeder Hinſicht die beſten Bedingungen ſchafft. In dem genehmigten Voranſchlage in Höhe von 5 150 283 ℳ ſind vorgeſehen: 8§ Pavillons mit Aufnahme⸗Abtheilungen und Verbindungsgängen der Chirurgiſchen und Mediziniſchen Abtheilung, 1 Diphteriepavillon, 1 Chirurgiſcher Iſolirpavillon für Männer, 1 desgl. für Frauen, 2 Innere Iſolirpavillons für Frauen und Kinder, 1 Innerer Iſolir⸗ pavillon für Männer, 1 Operationsgebäude, 1 Badehaus, 1 Verwaltungsgebäude, 1 Koch⸗ haus, 1 Waſchhaus, 1 Keſſelhaus und Beamtenhaus, 1 Haus für Transportwagen mit Stallung, 1 Desinfektionshaus, 1 Verbrennungshaus und 1 Sektionshaus mit Laboratorium. 3. Zanpolieiliche Thätignkeit. Zur Reviſion wurden von der Königlichen Polizei⸗Direktion an Hochbau⸗ pp. Projekten vorgelegt: Vorderhäuſer 1900/01 1899/00 G. Hinterhäuſer ſ1900/01 1899/00 1898,99 Ohne Seitenflügel 6 9 13 Villen 2 K — Mit 1 „ 17 16 25 Seitenfl. 9 7 10 2 7 21 39 25 Quergeb. 8 3 3 „ 1 Quergebäude. 1 4 1 ] Fabrikgeb. 17 31 25 „ 2 Quergebäuden K 2 1 Treibhaus, „ 1 Seitenfl. u. 1 Ställe ꝛc. 17 28 18 od. 2 Quergeb. 39 24 15 Schuppen 16 14 17 Mit 2 Seitenfl. und Kl. Anbauten 6 22 38 1 Quergebäude 24 39 21 Verſch. 44 17 25 Mit 2 u. 3 Seiten⸗ flügel u. Quergeb. — 4 2 Zuſ. Neub. ] 227 259 239 Ferner wurden von derſelben Behörde vorgelegt: Größere Umbauten 4, Treppen⸗, Fenſter⸗ und Thüranlagen 3, Ladeneinrichtungen 52, Balkonanlagen 7, Verſchiedenes 11, Einfriedigungen 45, Umbauten gewerblicher Anlagen 4, zuſammen 126 Umbauten, Ver⸗ änderungen ꝛc. Von anderen Verwaltungen wurden vorgelegt: 32 Gasrohrprojekte mit einer Rohr⸗ länge von rund 15 300 m, 16 Waſſerrohrprojekte mit einer Rohrlänge von rund 5900 m, 4 Projekte für Kabel⸗ pp. Verlegung mit einer Leitungslänge von rund 2200 m. Außerdem wurden die Genehmigungen ertheilt für den Einbau der Kabel des ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werkes in die Straßen und Plätze. Projekte und Anſchläge für größere Bauausführungen. Es wurden 30 Koſtenanſchläge und Bedingungen für die auf Koſten von Adjazenten auszuführenden Straßenregulirungen im Geſammtumfange von rund 91 340 am Fahrdamm⸗