—. 39 — machten. Zur Beſeitigung dieſer Uebelſtände wurde im Sommer und Herbſt 1899 ein Betonkanal bezw. offener Graben in und neben dem Landwege Weinberge von der Havel bis 250 m weſtlich der Potsdamer Chauſſee ausgeführt. Dieſer Graben konnte damals nicht weiter geführt werden, da die Enteignung des zum Baue erforderlichen Geländes noch nicht beendigt und freihändiger Erwerb nicht zu erreichen war. Letzterer gelang im Berichts⸗ jahre. Der Graben wurde bis rund 150 m weſtlich von Amalienhof verlängert und damit eine völlige Trockenlegung der Ländereien an den Weinbergen erzielt. Der aus dem Graben genommene Boden wurde zur Aufhöhung tiefgelegener Wieſen im Aufſtall bei Amalienhof mit Genehmigung der Eigenthümer verwendet. Im Süden der Rieſelfelder 45 noch einige Durchfeuchtungen vorhanden, welche ſpäter beſeitigt werden ſollen. Eine rweiterung der Aptirung auf dem Rieſelfelde fand im Berichtsjahre nicht ſtatt. Das Rieſelfeld Carolinenhöhe —Gatow umfaßt außer den Erxklaven, welche aus 11 örtlich getrennten Parzellen mit einer Geſammtfläche von 21 ha 12 a 07 qm beſtehen, und welche nicht berieſelt werden können, eine Fläche von 341 ha 62 a 68 qm, davon ſind ſeit dem 31. März 1900 im Ganzen aptirt 187 ha 03 a 02 qm und 123 ha 39 a 69 am können im Bedarfsfall noch aptirt werden, der Reſt mit einer Geſammtfläche von 31 ha 19 a 97 qm entfällt auf ſolche Flächen, welche aus verſchiedenen Gründen nicht berieſelt werden können bezw. dürfen. Die geſammten aptirten Flächen ſind verpachtet, desgl. die Exklaven und von den nicht aptirten Theilen eine Fläche von 135 ha 79 a 97 dm. Der Reſt mit einer Geſammt⸗ fläche von 18 ha 79 a 69 qm ſetzt ſich aus Theilen zuſammen, welche für den Betrieb des Rieſelfeldes beanſprucht werden, nämlich aus Entwäfſerungsgräben, Schlammbecken, Lager⸗ plätzen, Hecken, Höfen pp. Die auf die Rieſelflächen geleiteten Waſſermengen betrugen 10 246 901 chm. Es entfallen alſo rund 54 796 chm Waſſer pro Hektar und Jahr, oder rund 150 chm pro Hektar und Tag, oder rund 15 Liter pro Quadratmeter und Tag. Die im Rieſelbetrieb befindlichen Flächen, welche aus 507 einzelnen Rieſelſtücken beſtehen, ſind während des Berichtsjahres 20 826 Mal in rund 218 111 Stunden berieſelt worden. Es iſt alſo auf jedem Rieſelſtück im Durchſchnitt 41 Mal je durchſchnittlich 10,49 Stunden lang gerieſelt worden. Während des Berichtsjahres waren die aptirten Felder beſtellt: mit Futterrüben 43,42 ha, mit Gras 122,60 ha, mit Gemüſe 5,39 ha, mit Kartoffeln 3,56 ha, mit Körner⸗ frucht 0,43 ha. Der Reſt der aptirten Fläche entfällt auf Wege, Schlammbecken und Schlammtrockenplätze. Der Ausfall der Ernte war im allgemeinen zufriedenſtellend. In der Verſuchskläranlage nach dem ſogenannten biologiſchen Verfahren wurde der Betrieb aufgenommen. Die Reſultate der Verſuche ſind bis jetzt ziemlich befriedigend, die Reinigung ſteht allerdings an Güte der durch die Rieſelung erzielten Reinigung nach. Ein abſchließendes Urtheil, namentlich hinſichtlich der Wirthſchaftlichkeit des Verfahrens, läßt ſich jedoch erſt nach einer längeren Verſuchsdauer abgeben. Die chemiſche und bakteriologiſche Unterſuchung der im biologiſchen Verfahren geklärten Wäſſer geſchieht durch eine wiſſen⸗ ſchaftliche Kommiſſion des Kultusminiſteriums. Mit der im Herbſt 1891 angefangenen Bepflanzung der breiteren Wege mit Apfel⸗ bäumen iſt im Berichtsjahre fortgefahren worden. Das Weitere über die Pflanzung und den Beſtand folgt aus der nachſtehenden Tabelle: Cham⸗ Wintergold⸗⸗ Große Baumanns Purpurrotheſ Große Grüne ] Königlicher pagner⸗ 0 Caſſeler 0 — rheiniſche J .. 180 Summe Reinettenf parmänen ] Reinetten Reinetten ] Couſinots Bohnenäpfelf Fürſtenäpfelſ Kurzſtiel Zahrſ 2 2 : 2 2 2 2 2 2 2 2 21 2 2 2 2 21 2f 8 — — — — — — De — — — —2 T — 2 S — — — 18911— —ſ200 — — — 200 — — — 206 — — .— — 406— 1892] — —ſ16 2 — — ſ90 — 130] 11 26 3 — — 1422 1893 — 22 — —1 — — 21 —1 — —1 — — — —1128 — 135 — 1894] — —154 12 2 — — 101 3 — 1 11 — 2J — 181160 43 1895 172 12] — ] — — 87 — — — —1 —1 2 — 18 — 119 — 1896] — —] 7 7] — — 595 5J 2 22 2 1 — —1 — 17] 66 32 1897) — — — — 11 1 137 161 — — 1 11 — — — 2 139 20 1898] 75 — 2] 2 — — 6 10 — — 4 4 — —— 6 87 22 1889] 2 ] — 3 — 2 —ſ19f 1 —]— 2ſ120 5 1900 8 8 3] 3J 32 — 48 9 — 1 3 3 6 6— 1100 29 Die Jagd auf dem Gute Carolinenhöhe —Gatow iſt ſeit dem 17. Auguſt 1900 an die Bäckermeiſter Angermann und Dames gegen eine Pauſchalſumme von 454 ℳ für ein Jahr verpachtet. Die Pacht läuft am 17. Auguſt 1902 ab.