— 445 Zu den vorſtehend nachgewieſenen Abweichungen gegen den etatsmäßigen Voranſchlag wird folgendes bemerkt: Zu 1. Der höhere Durchſchnittserlös für Gas iſt darauf zurückzuführen, daß einmal der Gasverluſt geringer und zweitens der Gasverbrauch in ſtädtiſchen Gebäuden zu dem ermäßigten Preiſe von 10 pro Kubikmeter niedriger geweſen iſt, als veranſchlagt war. Zu 2. Es wurden mehr Gaskochapparate vermiethet, als veranſchlagt war. Zu 3. Der Erlös für verkauften Cokes betrug pro Hektoliter 1,14 ℳ gegen 0,95 ℳ im Voranſchlage. Dieſer höhere Erlös iſt, wie eingangs des Berichtes bereits betont worden iſt, auf die im Berichtsjahre herrſchende Kohlennoth zurückzuführen. Zu 4. Der Durchſchnittserlös für Theer war auf 3,50 . pro 100 Kg veranſchlagt, er hat aber nur 3,198 ℳ betragen. Außerdem iſt die Ausbeute, welche auf 43,8 ks pro Tonne Kohlen veranſchlagt war aber nur 41,4 kg betragen hat, gegen den Voranſchlag zurückgeblieben. Zu 5. Die Mehreinnahmen für Ammoniakwaſſer haben ihren Grund in einer beſſeren Ausbeute, als veranſchlagt war. Der Durchſchnittserlös betrug — gleich dem Vor⸗ anſchlage — 60 pro 100 kg. Zu 6. Für Graphit iſt ein Durchſchnittserlös von 10,00 ℳ) pro 100 kg gegen 4,00 ℳ im Voranſchlage erzielt worden. Außerdem war die Ausbeute eine höhere. Die Abweichungen bei den ſonſtigen Nebenprodukten (Schlacken und Reinigungsmaſſe) waren unbedeutend. Zu 7. Der Gewinnausfall bei der Verwaltung des Magazins iſt auf die ſeit dem 1. April 1900 eingetretene Erhöhung der Einkaufspreiſe für alle Metallwaaren und der höheren Lohnſätze zurückzuführen. Eine entſprechende Erhöhung der Verkaufspreiſe und der Preistariſe der Gasanſtalten hat erſt in der letzten Hälfte des Jahres ſtattgefunden. Zu 8. Die Kämmereiverwaltung zahlte an die Gasanſtaltsverwaltung die laut Etat veranſchlagten Koſten für die öffentliche Beleuchtung ohne Rückſicht auf die bei ein⸗ zelnen Poſitionen des Straßenbeleuchtungskoſten⸗Konto thatſächlich erzielten Erſparniſſe gegen den Voranſchlag. Der nachgewieſene Gewinn iſt hierauf zurückzuführen. Zu 9. Die Koſten für Gaskohlen ſind, auf pro 1000 chm erzeugtes Gas bezogen, in Folge etwas günſtigerer Gasausbeute und etwas niedrigeren Durchſchnittspreiſes hinter dem Voranſchlage zurückgeblieben. Die Gasausbeute war auf 280 chm pro Tonne Kohlen veranſchlagt, ſie hat aber 280,04 chm ergeben. Die Koſten waren im Durchſchnitt pro Tonne auf 18,90 ℳ veranſchlagt, ſie haben aber nur 18,713 ℳ betragen. Endlich waren für das Umlagern der weſtfäliſchen Kohlen pro 1000 ehm zu erzeugenden Gaſes 1,34 ℳ Arbeiterlöhne veranſchlagt, wogegen nur 0,26 ℳ erforderlich geweſen ſind. Aus dieſen drei Urſachen ergiebt ſich der nachgewieſene Gewinn von 39 973,25 ℳ gegen den Voranſchlag. Zu 10. Bei der Poſition „Betriebsarbeiterlöhne“ ſind 12 040,59 ℳb Löhne für erkrankte, beurlaubte und zu militäriſchen Uebungen eingezogene Arbeiter enthalten. Dieſe Ausgaben waren zur Zeit der Etatsaufſtellung noch nicht zuläſſig und konnten im Vor⸗ anſchlage überhaupt noch nicht berückſichtigt werden. Die Mehrausgabe iſt im Weſentlichen hierauf zurückzuführen. Der übrige Mehr⸗Betrag iſt in Folge allgemeiner Lohnerhöhung und einer im Laufe des Jahres zu Gunſten der Arbeiter angeordneten Aenderung des Schicht⸗ wechſels der Ofenarbeiter und Maſchiniſten entſtanden. Zu 11. Die Mehrausgaben für Reparaturen ſind dadurch entſtanden, daß die veranſchlagten Koſten für Unterhaltung der Retortenöfen und für Unterhaltung der Apparate und Maſchinen bei Weitem nicht ausreichten. Die in den Jahren 1890 und 1891 neu erbauten und ſeitdem ununterbrochen in Betrieb geweſenen Ofenbatterien mußten in den Jahren 1899 und 1900 einer völligen Erneuerung unterzogen werden. Eine weitere umfangreiche Erneuerung wird auch im Rechnungsjahre 1901 erfolgen müſſen; dann tritt aber vorausſichtlich eine Unterbrechung der umfangreichen Ofenumbauten ein. Die außergewöhnlich hohen Reparaturkoſten betragen im Jahre 1899: 63 263,92 ℳ und im vorliegenden Berichtsjahre 1900: 73 393,13 ℳ, das ſind, auf je 10 000 chm erzeugten Gaſes bezogen, 31,10 ℳ für 1899 und 31,35 ℳ für 1900. Ein großer Theil der Maſchinen, namentlich die Zieh⸗ und ſind durch eine faſt neunjährige dauernde Inanſpruchnahme derartig abgenutzt, daß größere Reparaturen unausbleiblich ſind. In Folge deſſen iſt eine Reſerve⸗, Zieh⸗ und Lade⸗ Maſchine angeſchafft worden. Auch bei der Cokesaufbereitungsanlage und Kraftſammler⸗ anlage ſind durch unvorhergeſehene Reparaturen ſo hohe Koſten entſtanden, daß die Etats⸗ mittel für Unterhaltung der Apparate und Maſchinen um 16 772,80 ℳ überſchritten worden ſind. Zu 12. Die Mehrausgabe iſt durch die Generatorenfeuerung entſtanden. Die Koſten für die Generatorenfeuerung ſind in erſter Linie — ebenſo wie im Vorjahre — zu niedrig veranſchlagt worden. Bei Aufſtellung des Etats wurden für das Etatsjahr 1899 ſeitens der Deputation die Erfahrungen aus früheren Jahren zu Grunde gelegt. Es wurde jedoch ſpäter, bei Feſtſtellung des Etats durch den Etatsausſchuß ange⸗ nommen, daß zur Vergaſung der im Etatsjahre 1899 zum erſten Male in Ausſicht ge⸗ nommenen weſtfäliſchen Kohlen eine weſentliche Erſparniß gegen früher eintreten 5. Dieſe Annahme hat ſich nicht beſtätigt; denn während für je 100 chm Gas 60 kg Cokes