— 42 — Für die vorſtehend nachgewieſenen 418,40 täglichen Arbeitskräfte (Betriebs⸗ und Revierarbeiter) ſind gezahlt: an Löhnen „ 2 , ee , 606 492,65 ℳ „„Krankenverſicherungsbeiträgen.. 4 709,24 „ „„ Invaliditäts⸗Verſicherungsbeiträgen 4 4 225,03 „ Zuſammen 615 426,92 Der Durchſchnittsverdienſt pro Arbeiter und Tag betrug 4,83 % gegen 4,34 ℳ im Vorjahre. Der Durchſchnittsverdienſt der Laternenwärter betrug 2,35 ℳ pro Tag gegen 2,28 im Vorjahre. Wie in früheren Jahren, ſo erhielten auch im verfloſſenen Jahre diejenigen Arbeiter, welche 10 Jahre und länger ununterbrochen bei der Gasanſtaltsverwaltung beſchäftigt ge⸗ weſen ſind, Weihnachtsgratifikationen von 50 ℳ (nach 10jähriger) und 75 ℳ (nach 15 jähriger Beſchäftigung). Im Ganzen ſind 3125,00 ℳ hierfür verausgabt worden. Im Laufe des Berichtsjahres haben ſich bei der Gasanſtalt 1 3, Gasanſtalt 1I 80 und im Außenbetriebe 14, zuſammen 97 Betriebsunſälle ereignet. In den meiſten Fällen handelte es ſich um geringfügige Verletzungen, in denen die Arbeitsfähigkeit entweder garnicht, oder doch nur kurze Zeit beeinträchtigt war. Nur in 2 Fällen hat die Berufsgenoſſenſchaft angegangen werden müſſen. Einem bei der Gasanſtalt II1 am 17. Juni 1900 verunglückten Arbeiter iſt ſeit dem 16. Oktober 1900 eine Unfallrente von monatlich 26,90 ℳ zugebilligt worden. Für einen bei der Gasanſtalt 11 am 6. Dezember 1900 verunglückten Arbeiter hat die Berufsgenoſſenſchaft nach Ablauf der 13. Woche das Heilverfahren ſelbſt übernommen. Die Entſcheidung über Rentenfeſtſetzung ſteht noch aus. Außerdem hat die Berufsgenoſſenſchaft noch in 2 Fällen, wo es ſich um Folgen von Unfällen aus dem Jahre 1899 handelte, die Behandlung der Arbeiter bis zur Wieder⸗ herſtellung der Arbeitsfähigkeit ſelbſt übernommen. B. Neubauten und Verſuche. Der ſeit dem Jahre 1898 in Angriff genommene Ausbau der Gasanſtalt 11 auf 250 000 ebm Tagesleiſtung iſt im Laufe des Berichtsjahres fertiggeſtellt und zwar: Neubau des Retortenhauſes 11 und Ausbau auf halbe Leiſtung, Neubau des Condenſationsgebäudes I1 und Ausbau auf halbe Leiſtung, Neubau des Arbeitergebäudes, Ausbau des Reinigergebäudes 1 auf volle Leiſtung, Dampfkeſſel Nr. 4, 5 und 6 Neuanlagen. Dieſe Anlagen ſind im Laufe des Jahres größtentheils in Betrieb geſetzt worden. Ferner wurden im Laufe des Berichtsjahres folgende Neu⸗ und Erweiterungsbauten in Angriff genommen bezw. im Entwurf von den ſtädtiſchen Behörden genehmigt: Erweiterung der Kohlenhebeanlage am Schifffahrtskanal, Erweiterung der Preß⸗ und Dampfpumpenanlage, Cokesaufbereitungsanlage Nr. 11, die dritte Hauptrohrverbindung zwiſchen der Gasanſtalt 11 und den bebauten Stadttheilen über die Spree im Zuge der Spree⸗Straße, verſchiedene andere Neuanlagen zur Vervollſtändigung und Verbeſſerung der bereits fertigen Hauptanlagen. Die Geſammtkoſten dieſer Bauten ſind auf 4 892 000 ℳ veranſchlagt. Verausgabt ſind bis zum Jahresſchluſſe rund 4 782 000 Die Angelegenheit, betreffend die Errichtung einer Anlage zur Erzeugung von Waſſergas iſt auch im verfloſſenen Betriebsjahre einer eingehenden Prüfung unterzogen worden. Um die auf dieſem Gebiete, insbeſondere durch die Autocarboration des Gaſes auftretenden Neuerungen in Augenſchein zu nehmen, unternahm der in die hieſige Verwaltung neu eingetretene Betriebs⸗Direktor Meyer eine Informationsreiſe, deren Ergebniß zu weiterer Behandlung dieſer Frage benutzt wird. Die Verſuche mit automatiſchen Gasmeſſern wurden fortgeſetzt. Ein weſent⸗ licher Fortſchritt iſt im letzten Jahre indeß nicht zu verzeichnen, indem die Zahl der angeſchloſſenen Gasmeſſer ſeit dem Vorjahre nur von 58 auf 89 gewachſen iſt. Auch läßt die Betriebsſicherheit derſelben noch immer zu wünſchen übrig. Die Störungen durch Verſagen der Zahlvorrichtungen gehören zu faſt täglichen Erſcheinungen, ſie werden zumeiſt durch unrichtige Behandlung ſeitens der Gasabnehmer verurſacht. Die Folge davon iſt, daß ein häufiger Austauſch der angeſchloſſenen Gasmeſſer⸗Automaten erfolgen muß und verhältniß⸗ mäßig hohe Koſten für die Verwaltung dabei entſtehen. Im Uebrigen ſtehen dieſer Neu⸗ einrichtung die örtlichen Verhältniſſe hindernd entgegen. Bekanntlich ſoll ſie vorzugsweiſe der minderbegüterten bezw. der Arbeiterbevölkerung zu Gute kommen dadurch, daß ihr die Bezahlung und ſomit die Benutzung des Gaſes zu Beleuchtungs⸗ und Kochzwecken erleichtert wird. Dieſe Bevölkerung wohnt vorzugsweiſe in Hinterhäuſern, in denen Gaszuleitungen faſt durchweg nicht vorhanden und ſomit Gasmeſſeranſchlüſſe überhaupt nicht möglich ſind.