— 57 — Ueber die Schneeabfuhr iſt Folgendes zu bemerken. Der Unternehmer iſt auf Grund des mit ihm geſchloſſenen Vertrages verpflichtet, an Stelle der Abfuhr⸗ und Bagger⸗ wagen, der Spülwagen ſowie für je 2 Kehrmaſchinen je ein Geſpann zur Schneeabfuhr unentgeltlich zu geſtellen; im Berichtsjahre wurden, wenn alle Geſpanne zur Schneeabfuhr verwendet wurden, 39 Geſpanne unentgeltlich geſtellt. Für geeignete Abladeplätze hat der Unternehmer zu ſorgen. Der Schnee wurde auf Haufen gebracht und in den Straßen, in welchen ſich größere Kanäle der Schwemmkanaliſation befinden, unter Verwendung eiſerner und hölzerner Schiebekarren, ſowie auch zum Theil durch die unentgeltlich zu ſtellenden Geſpanne in die Einſteigeſchächte der Schwemmkanaliſation geſchüttet. Auf dieſe Weiſe wurden 19 308 hm Schnee beſeitigt. Durch die unentgeltlich zu ſtellenden Geſpanne wurden außerdem noch 3293 Fuhren je 4 chm — 13 172 chm und von den gegen Bezahlung angenommenen Geſpannen 2813 Fuhren je 4 chm — 11 252 bm Schnee abgefahren. Im (Ganzen wurden 19 308 — 13 172 — 11 252⸗ 43 732 chm Schnee abgefahren. In der Zeit vom 29. Januar bis 28. Februar 1901 haben an 19 Tagen 2808 Hülfs⸗ arbeiter und 392 bezahlte Geſpanne Verwendung gefunden. Die Beſeitigung der Schneemaſſen und Beſchaffung der hierzu nothwendigen Geräthe hat einen Koſtenaufwand von 17 280,02 %. verurſacht. Im Etat waren hierfür 22 000 ℳ vorgeſehen. Zur beſſeren und gründlicheren Kontrolle der abgefahrenen Schneemaſſen iſt die Karten⸗Kontrolle nach dem Hamburg-Altonaer Syſtem verſuchsweiſe eingeführt worden. Dieſe Kontrolle hat ſich ſehr gut bewährt und ſoll auch für die Zukunft beibehalten werden. 11. Die ſtädtiſche Keuerwehr. a) Organ iſation. Für das ſich immer mehr vergrößernde Telegraphenweſen wurde vom Magiſtrat die Stelle eines Leitungsreviſors ausgeſchrieben und am 1. September mit dem Telegraphen⸗ Mechaniker der Bremer Berufsfeuerwehr Klinke beſetzt. Demſelben wurde außer dem geſammten Feuermeldeweſen auch die Prüfung der Blitzableiter auf den ſtädtiſchen Gebäuden übertragen, welche bisher von einem Privatunternehmer ausgeführt worden war. Mit der Legung der Kabelleitung konnte in dieſem Jahre noch nicht begonnen werden, weil die Vorbereitungen noch nicht ſoweit gediehen waren. Die Verlegung wird jedoch ſpäteſtens im Frühjahr 1902 ſtattfinden. Zur Benutzung für Feuermeldezwecke erhielt jede Wache zwei Fernſprech-Anſchlüſſe von den in Frage kommenden Aemtern. Jedem Inhaber eines Fernſprech⸗Anſchluſſes wurde in ſeiner Wohnung über dem Apparat ein Blechſchild angebracht mit der Inſchrift: „Feuer⸗ meldung Amt N. N. Nr. N. N.“. Dieſe Einrichtung hat ſich gut bewährt und wird vom Publikum häufig benutzt. Neubeſchafft wurden im Verwaltungsjahre Fernſprecheinrichtungen nach den Privatwohnungen des inzwiſchen verſtorbenen Herrn Stadtrath von Berendt, des ſtädtiſchen Maſchinen⸗ Ingenieurs und des Leitungsreviſors. Von der Firma I. C. Braun⸗Nürnberg konnte die ihr in Beſtellung gegebene Balance⸗Drehleiter nicht fertig geſtellt werden, da in der Fabrik ein Streik der Arbeiter ausgebrochen war. Die Deputation beſchloß daher, eine pneumatiſche Leiter nach dem Syſtem des Branddirektors Schapler (Frankfurt a. M.) probeweiſe einzuſtellen. Dieſelbe kam im Oktober hier an und wurde ſofort in Dienſt geſtellt. Bei den verſchiedenſten Ver⸗ ſuchen, auch bei ſtarkem Froſt, bei Tag und Nacht, arbeitete die Leiter ſtets ſicher und ſchnell und genügte auch beim Feuer allen Anſprüchen. Von der Stadt wurde die Beſchaffung von 3 Dampfſpritzen beſchloſſen. Die Herſtellung und Anlieferung derſelben wurde der Waggonbauanſtalt vorm. W. C. F. Buſch in Bautzen in Auftrag gegeben. Die Firma ſtellte in Folge dieſes Auftrages ſofort eine Dampfſpritze leihweiſe hier ein, welche mehrere Male bei Großfeuern in Thätigkeit getreten iſt. Außerdem wurde beſchloſſen, auf der Oſtfeuerwache zum Unterbringen der Dampf⸗ ſpritzen einen Erweiterungsbau auszuführen, einen Tender zu beſchaffen und die vorhandenen Perſonenwagen in Tender umzubauen. Um einem längſt gefühlten Bedürfniß abzuhelfen, wurde von der Stadt ein Transportwagen für gefallene Zugthiere in Beſtellung gegeben. An Schlauchmaterial wurden neu beſchafft 66 Schläuche von 75 mm Durchmeſſer und 44 Schläuche von 45 mm, je 20 m lang, außerdem 72 Paar Storz'ſche Kupplungen von 75 mm und 53 Paar von 45 mm Durchmeſſer. Der Beſtand am Schluß des Jahres beträgt 96 Schläuche von 75 mm Durchmeſſer und 292 Schläuche von 45 mm mit eingebundenen Kupplungen. Im Ganzen 7440 m Schlauch. Zur Bekämpfung von Schadenfeuern wurden 121 Stück 75 mm und 320 Stück 8