jedoch vielfach beſchäftigt. Außerdem hatten ſie nach einem beſtimmten Turnus Feuermelder und Hydrantenprüfungen auszuführen. Auch wurden aus ihrer Zahl die Sicherheitswachen im Theater geſtellt. c) Thätigkeit der Feuerwehr. Es fanden 250 (245/ Alarme ſtatt und zwar: 240 (233) für den Stadtbereich und 10 (12) nach außerhalb. Veranlaßt wurden dieſelben durch: 16 (9) Großfeuer (4 (1) außerhalb), 16 (12) Mittelfeuer, 142 (155) Kleinfener (6 (9) außerhalb), 34 (25) Blinde Lärme, 19 (22) Böswillige Alarme, 23 Hülfeleiſtungen in beſonderen Fällen. Ferner fanden noch 1312 (1144) Brände im Stadtgebiet ſtatt, zu denen die Feuer⸗ wehr nicht hinzugezogen war. Nachbarliche Hülfe leiſtete die Wehr: 4 (8) mal in Wilmersdorf, 1 (2) mal in Berlin, 1 (2) mal in Schöneberg und je ein mal in Halenſee, Friedenau, Haſelhorſt und Forſt Grunewald. Beſonders bemerkenswerthe Brände. 1. Großfeuer Goethe⸗Straße 34 am 28. April 1900. Durch Unvorſichtigkeit beim Abfüllen oon Petroleum waren Kiſten und Verpackungsmaterial in Brand gerathen. Das Feuer hatte ein Faß Petroleum ergriffen und zur Exploſion gebracht. Im Augenblick brannte das Treppenhaus bis zum 2. Stockwerk und war den Bewohnern der Rückweg ab⸗ geſchnitten. Die ſchnell an Ort und Stelle erſchienene Wehr vermochte die Bewohner zu beruhigen, ſodaß ſie in ihren Wohnungen verblieben. Mit 3 Rohren wurde das Feuer ſchnell gelöſcht. 2. Großfeuer am Stuttgarter Platz 19 am 25. Auguſt 1900. Bei Ankunft der Wehr ſtand der Dachſtuhl des großen Eckhauſes nach dem Stuttgarter Platz zu, in Flammen. In Folge des energiſchen Vorgehens der Wehr mit 5 Rohren konnte das Feuer von dem Flügel nach der Windſcheid⸗Straße abgeſchnitten werden. Bei dieſem Feuer trat die Dampf⸗ ſpritze das erſte Mal in Thätigkeit. 3. Großfeuer Franklin⸗Straße 1/11 am 23. November 1900. Der Dachſtuhl der Lehmformerei und Eiſengießerei der „Berliner Aktiengeſellſchaft für Eiſengießerei“ war auf unaufgeklärte Weiſe in Brand gerathen und hatte das Feuer bei Ankunft der ſehr ſpät alarmirten Wehr ſchon einen beträchtlichen Umfang angenommen. Nach mehrſtündiger, harter Arbeit wurde das Feuer mit 8 Rohren bewältigt. 4. Großfeuer Magazin⸗Straße 10/11 am 14. Januar 1901. In Folge Spielens von Kindern mit Streichhölzern war das im Vorderhauſe nach dem Seitenflügel zu ge⸗ legene Schuhwaarenlager in Brand gerathen. Durch die ungeheure Rauchentwickelung waren die Bewohner des Seitenflügels ſtark gefährdet. Da das Treppenhaus unpaſſirbar war, mußten die Bewohner über drei Haken⸗ und Steckleitergängen mit Rettungsapparaten herabgelaſſen werden. In der Waſchküche unter dem Dach war eine Frau bereits in Folge des Rauches bewußtlos. Feuerwehrmann Seibt ging mit der Hakenleiter von außen auf das Dach, zog die Leiter nach, erweiterte die Dachluke mit ſeinem Handbeil und rettete mit Unterſtützung von drei unterdeſſen über das Dach des Vorderhauſes vorgedrungenen Feuer⸗ wehrleuten die Frau. Dieſelbe wurde ſofort in ärztliche Behandlung gegeben und wieder ins Leben zurückgerufen. Mit zwei Rohrleitungen wurde das Feuer gelöſcht. 5. Großfeuer Schiller⸗Straße 113 am 31. Jannar 1901. In vier nebeneinander liegenden Kellern eines Decorationsgeſchäftes waren Fäſſer mit Lack, Spiritus, Terpentin, Firniß u. ſ. w. in Brand gerathen. Bei Ankunft der Wehr ſchlug die Flamme aus dem ungefähr 1 qm großen Kellerfenſter bis auf das Dach und hatte die darüberliegenden Zimmer im Erdgeſchoß und 1. bis 4. Stockwerk bereits in Brand geſteckt. Da durch verſchiedene Melder beide Wachen alarmirt waren, konnte der Angriff mit großen Mitteln unternommen werden und gelang es nach kurzer Zeit mit 4 Rohren das Feuer zu bewältigen. 6. Großfeuer Kurfürſtendamm 235 am § März 1901. Im Lagerraum eines Fahr⸗ radgeſchäfts brannten Abends gegen / 10 Uhr Regale mit Rädertheilen, Packmaterial und einige Fahrräder. Da das Feuer im Entſtehen war, wurde mit 2 Feuerlöſchkannen Waſſer gegeben und hatte es den Anſchein, als ob das Feuer faſt gelöſcht wäre. Plötzlich erfolgte eine Exploſion und im Nu ſtand der ganze Raum in hellen Flammen. Es ſtellte ſich nachträglich heraus, daß eine Anzahl Büchſen mit Carbid auf einem Regal geſtanden hatten. Durch Waſſergeben hatten ſich Acetylengaſe entwickelt und war dadurch die Ex⸗ ploſion erfolgt. Mit 2 Rohren von Hydranten wurde das Feuer dann bald gelöſcht. Telegraphie. Folgende § neue Feuermelder ſind eingeſchaltet worden: Kepler⸗Straße 3/6, March⸗ Straße 3, Garniſonlazareth Weſtend, Bleibtreu⸗Straße Nr. 44, Nonnendamm, Goethe⸗Straße Nr. 22, Danckelmann⸗Straße Nr. 47 und Salz⸗Ufer Nr. 7. 8*