IV. Unterricht und Zildung. 1. Stüdtiſches Ichulweſen. a) Realgymnaſium. Am 1. April 1900 wurden die wiſſenſchaftlichen Hilfslehrer Dr. Herrmann und Nauſchütz als Oberlehrer angeſtellt. Zum 1. Oktober wurde dem Vorſchullehrer Klaas die neu geſchaffene Stelle eines Geſang⸗ und Elementarlehrers übertragen. Die dadurch frei gewordene Vorſchullehrerſtelle wurde proviſoriſch mit dem Lehrer Hanniſch von der Gemeinde⸗ ſchule XVI beſetzt. Zu derſelben Zeit wurde der Oſter⸗Coetus der Klaſſe IIIa getheilt, ſo daß nunmehr in den Klaſſen vI1—111 4 den einfachen Michaelis⸗Coeten doppelte Oſter Coeten gegenüber ſtehen. In Folge Raummangels wurden 4 Vorſchulklaſſen in das Schulhans Bismarck⸗Straße 43/44 verlegt, über welche der Vorſchullehrer Benicke die Aufſicht führt. Im Turnunterricht beſtanden 13 Abtheilungen, mit 30 bis 52 Schülern. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren im Sommer 56 (9,0 pCt.), im Winter 63 (9,6 pCt.) gänzlich befreit; von einzelnen Uebungsarten im Sommer 8 (1,3 pCt), im Winter 8 (1,2 pCt.). Die Turnſpiele fanden im Sommer auf dem Exerzierplatze in der Sophie⸗Char⸗ lotten⸗Straße jeden Sonnabend Nachmittag von 4—6 Uhr ſtatt und waren durchſchnittlich von 68 Schülern beſucht. An dem im Winter zur gleichen Zeit in der Turnhalle abgehaltenen Freiturnen betheiligten ſich durchſchnittlich 102 Schüler. Freiſchwimmer waren 225 (34,4 pCt.) Schüler; von dieſen haben 57 das Schwimmen im Laufe des Jahres 1900 erlernt. Im Handfertigkeits⸗Unterricht war ein Holzſchnitz⸗ und ein Pappkurſus eingerichtet, an welchen im Ganzen 80 Schüler aus Y— U III Theil genommen haben. Die Schüler wurden in 3 Abtheilungen wöchentlich einmal 2 Stunden unterrichtet. b) Oberrealſchule. Zum 1. April 1900 wurden die wiſſenſchaftlichen Hilfslehrer Dr. von Schröter und Dr. Anderſon und zum 1. Oktober der wiſſenſchaftliche Hilfslehrer Dr. Buſſe als Oberlehrer angeſtellt. Die Oberſekunda wurde Michaelis in einen Oſter⸗ und Michaelis⸗Cötus getheilt. Für den Turnunterricht waren im Sommer 12, im Winter 11 Abtheilungen mit 26—54 Schülern gebildet. Es waren befreit auf Grund ärztlichen Zeugniſſes im Sommer 30 (5,42 pCt.), im Winter 24 (4,33 pCt.), von einzelnen Uebungen im Sommer 5 (0,90 pCt.), im Winter 2 (0,36 pCt.) Schüler. Die Vorſchulklaſſen wurden klaſſenweiſe unterrichtet. Gänzlich befreit wurden 3, von einzelnen Uebungen kein Vorſchüler. Die Turnſpiele fanden im Sommer jeden Sonnabend Nachmittag von 4—6 Uhr auf dem am Grunewald gelegenen großen Exerzierplatz ſtatt. Geſpielt wurde an 15 Nach⸗ mittagen, und es betrug die durchſchnittliche Zahl der Theilnehmer 254. Während des Winters fanden an jedem Sonnabend Nachmittag Uebungen beſſerer Turner ſtatt, an welchem 107 Schüler ſich betheiligten. Freiſchwimmer waren 267 (48,20 pCt.) Schüler, von denen 52 im letzten Sommer das Schwimmen erlernten. Des Radfahrens ſind 180 (32,49 pCt.) Schüler kundig, davon haben 80 Schüler ein eigenes Rad. An dem Handfertigkeitsunterricht nahmen im Sommer 56 und im Winter 108 Schüler theil; es beſtanden im Sommer ein und im Winter zwei Pappkurſe. c) Gymnaſium und Realſchule m. g. U. Zum 1. April 1900 wurden die wiſſenſchaftlichen Hilfslehrer Ebel, Dr. Groebe und Fiedler als Oberlehrer angeſtellt. An Stelle des zum Rektor gewählten Vorſchullehrers Seinig wurde am 1. Oktober der Gemeindeſchullehrer Noack als Vorſchullehrer angeſtellt. Sowohl im Gymnaſium wie in der Realſchule wurde Oſtern 1900 eine Untertertia eröffnet; gleichzeitig mußte ein dritter Cötus der Quinta errichtet werden. Der Turnunterricht wurde wie bisher in der Gemeindeſchule VII/VvIII in der Joachimsthaler⸗Straße abgehalten. Es beſtanden 7 Turnabtheilungen, die 33—48 Schüler zählten. Vom Unterricht waren gänzlich befreit im Sommer 37 (12 pCt.), im Winter 40 (13 pCt.); von einzelnen Uebungen im Sommer 4 (17u pCt.), im Winter 3 (1 pCt.) Schüler. Die Vorſchüler turnten klaſſenweiſe auf dem Schulhofe, bei ungünſtigem Wetter in einem dazu hergerichteten größeren Zimmer.