— 66 An der Gemeindeſchule X wurde als Schuldiener am 1. Januar 1901 der frühere Pferdebahnſchaffner Kalinowski angeſtellt. Für die Turnhallen der höheren Mädchenſchule, der Bürger⸗Mädchenſchule und der Gemeindeſchulen I/1, vII/VIII, XIII/XIv und XV/XMvI, welche häufig von Privatſchulen und Vereinen benutzt werden, wurden am 1. April 1899 Turndiener angenommen, Michaelis 1900 auch für die Turnhallen der neuerbauten Schulhäuſer Goethe⸗Straße 22, Nehring⸗Straße 9/10 und Bleibtreu⸗Straße 43. Die Obliegenheiten der Turndiener ſind aus der im Anhange abgedruckten „Dienſtanweiſung für die Turndiener“ erſichtlich. Wie im Vorjahre wurden Mitte Dezember 1900 wiederum für die Kinder der hierſelbſt überwinternden Schiffer 4 Schulklaſſen im Miethshauſe Sophie⸗Charlotten⸗ Straße 31/32 eröffnet. Dieſelben wurden von 66 Knaben und 32 Mädchen beſucht. Der Unterricht wurde von 2 Lehrern der Gemeindeſchulen XII und XvIII und 2 Hilfslehrerinnen unter der Aufſicht des Leiters der Hilfsſchule II, des Lehrers Fechner, ertheilt. Mitte März waren ſämmtliche Kinder wieder zur Abmeldung gelangt, ſo daß die Schließung der Klaſſen erfolgen konnte. Außer den bereits vorhandenen 2 Jugendſpielplätzen wurden 2 weitere eingerichtet, welche täglich von Morgens bis Abends geöffnet waren. Zur Beaufſichtigung der auf dieſen Plätzen ſpielenden Kinder wurden Spielplatzwärter angenommen. An der Bürger⸗Mädchenſchule und ſämmtlichen Gemeindeſchulen wurden Jugend⸗ ſpiele eingeführt. Schüler und Schülerinnen der 4 oberſten Klaſſen ſpielten wöchentlich je einmal 1½ —2 Stunden unter Aufſicht von 2 an der betreffenden Schule wirkenden Lehrern und Lehrerinnen. Die Spiele wurden abgehalten auf 3 ſtädtiſchen Spielplätzen und 2 von der Militärverwaltung zur Verfügung geſtellten Uebungsplätzen. Die Betheiligung an den Spielen war eine freiwillige. Seitens der Knabenſchulen nahmen an 153 Tagen 10 617 Schüler, im Durchſchnitt täglich 68, ſeitens der Mädchenſchulen an 149 Tagen 8989 Schülerinnen, im Durchſchnitt 58, an den Spielen theil. Oſtern 1900 wurde für die Gemeindeſchulen II, I, XII und XVI Haushaltungs⸗ unterricht eingeführt. An demſelben nahmen die im letzten Schuljahre ſtehenden Mädchen der drei oberſten Klaſſen theil. Für jede Schule wurden zwei Kurſe eingerichtet; Kurſus 4 für die Schülerinnen der 1. Klaſſe und die befähigteren der II. Klaſſe, Kurſus B für die übrigen Schülerinnen. Der Unterricht wurde für jeden Kurſus in drei aufeinanderfolgenden Stunden, ſoweit als angängig, Vormittags, ertheilt. Eine Kochküche welche die 4 Schulen gemeinſam benutzten, wurde auf dem Schulgrundſtück Bismarck⸗Straße 43/44 eingerichtet, und zwar wurden in 2 Lehrzimmern je 6 Kochherde aufgeſtellt, ſodaß gleichzeitig 48 Schülerinnen unterrichtet werden konnten. In Folge der bei Ertheilung des Haus⸗ haltungsunterrichts geſammelten günſtigen Erfahrungen iſt in Ausſicht genommen, auch für die übrigen Gemeindeſchulen den Haushaltungsunterricht einzuführen. — Auf ſtädtiſche Koſten beſuchten 14 884 Kinder den Zoologiſchen Garten, 2648 Kinder das Aquarium, die Schüler und Schülerinnen der 1. und 1I. Klaſſen die Ausſtellungsſäle und das wiſſenſchaftliche Theater der Urania. n) Unterricht für Stotternde. Oſtern 1900 wurde ein 4. Hauptkurſus eingerichtet, deſſen Leitung der Rektor Voigt übernahm. Der Unterricht wurde in den Haupt⸗ und den Nebenkurſen in derſelben Weiſe wie im Vorjahre abgehalten. Im Sommerhalbjahr nahmen an den Hauptkurſen 42 Schüler theil, davon wurden 32 geheilt, § erheblich und 2 wenig gebeſſert, während von den 43 Theilnehmern der Hauptkurſe im Winterhalbjahre 28 geheilt, 12 erheblich und 3 wenig gebeſſert wurden. ) Hilfsſchulen für ſch wachbefähigte Kinder. Aenderungen in der Organiſation und im Lehrperſonal der Hilfsſchulen ſind nicht eingetreten. k) For tbildungsſchulen. A. Mädchen⸗Fortbildungsſchule. Der Unterricht wurde in derſelben Weiſe und in denſelben Unterrichtsfächern wie im Vorjahre ertheilt. An dem Sommerkurſus nahmen 132, an dem Winterkurſus 149 Schülerinnen theil. Unter den erſteren befanden ſich 10, unter den letzteren 12 ver⸗ heirathete Frauen. 16 Schülerinnen erhielten Schulgeldfreiheit und § Ermäßigung des Schulgeldes. Der geſetzlichen Schulpflicht hatten genügt: ) von den Sommerſchülerinnen: 102 in Gemeinde⸗ und Volksſchulen, 18 in Bürger⸗ und Mittelſchulen und 12 in höheren Mädchenſchulen, p) von den Winterſchülerinnen; 118 in Gemeinde⸗ und Volksſchulen, 17 in Bürger⸗ und Mittelſchulen und 14 in höheren Mädchenſchulen. Nach Beendigung des Winterkurſus wurde eine Ausſtellung der Schülerinnenarbeiten veranſtaltet. Der Unterricht wurde in dem Schulhauſe der Gemeindeſchule I/, Schloß⸗Straße 2a, ertheilt. Die nebenamtliche Leitung lag in den Händen des Rektors Zoellner. Außerdem unterrichteten 2 Lehrer und 6 Lehrerinnen.