— 89 3. Die Rönigliche mechaniſche, techniſche Uerſuchsanſtalt. Nach dem letzten vorliegenden Verwaltungsbericht (für 1899/1900) waren an der Anſtalt thätig: 1 Direktor, 4 Abtheilungsvorſteher, 4 ſtändige Mitarbeiter, 17 Aſſiſtenten, 21 techniſche Hülfsarbeiter, 8 Bureaubeamte, 1 Diener, 28 Gehülfen, Handwerker, 5 Burſchen. Die Arbeiten der mechaniſchen Anſtalt umfaßten folgende Abtheilungen: ) Metall⸗ prüfung; 353 Aufträge in 6730 Verſuchen; b) Baumaterialprüfung, 535 Auf⸗ träge mit 26 274 Verſuchen; () Papierprüfung, 1075 Aufträge; 4) Oelprüfung, 387 Anträge und 676 Proben. Die Arbeiten der chemiſchen Anſtalt bezogen ſich auf zwei umfangreiche Arbeiten und 655 Analyſen, von denen ſich 445 auf anorganiſche, 186 auf organiſche Materien und 24 auf Tinten bezogen. 4. Die ſtädtiſche Yolhabibliothek. Die Benutzung der ſtädtiſchen Volksbibliothek (Kirch⸗Straße 4/5) iſt für jeden Be⸗ wohner Charlottenburgs, welcher das 16. Lebensjahr überſchritten hat, unentgeltlich. Zur Entnahme von Büchern in der Ausleihſtelle, geöffnet an den Wochentagen von 12—1 Uhr und 6—8 Uhr, iſt die eigenhändige Eintragung in die Leſerliſte ſowie die vorhergehende Einſendung von Beſtellzetteln erforderlich, der Beſuch der Leſehalle, geöffnet an den Wochen⸗ tagen von 10—1 und 6—9 Uhr, Sonntags von 10 1 Uhr, und die Benutzung der darin aufgeſtellten Handbibliothek ſteht bedingungslos frei. Auch wird jedes Buch der Ausleih⸗ bibliothek dem Leſer auf Wunſch ſofort im Leſeſaal zur Verfügung geſtellt. Der Bücherbeſtand, der ſich am 1. April 1900 auf 12 255 Bände belief, wurde durch den Zuwachs während des Haushaltsjahres 1900 um 2169 Bände vermehrt. Von dieſen waren 742 Werke in 2086 Bänden Erwerbungen durch Ankauf aus den etatsmäßig zur Verfügung ſtehenden Mitteln, die übrigen 56 Werke in 83 Bänden Geſchenke. 223 Bände mußten als durch Abnutzung entwerthet ausgeſchieden werden, ſodaß der Bücher⸗ beſtand nach der Vermögensüberſicht vom 31. März 1901 14 201 Bände umfaßte. 1 142 Bände davon ſind als Handbibliothek dauernd im Leſeſaal aufgeſtellt. Ein Verzeichniß der bis zum 1. Oktober 1900 reichenden Neuerwerbungen wurde als zweiter Nachtrag zum Hauptkataloge gedruckt und durch den Verkauf bezw. als Frei⸗ exemplar den Leſern zugänglich gemacht. Bei der im Berichtsjahre außerordentlich hohen Inanſpruchnahme der Ausleihbibliothek ſtellte ſich heraus, daß einzelne Abtheilungen, insbeſondere deutſche Litteratur, Erdkunde, Handel und Technik den an ſie geſtellten Anſprüchen nicht zu genügen vermochten. Es wurde daher ſeitens der Verwaltung bei der Neuerwerbung von Büchern namentlich darauf Bedacht ge⸗ nommen, vielbegehrte Werke in ausgedehnterem Maße als bisher in Mehrexemplaren anzuſchaffen und dadurch die Zahl der bis dahin häufigen und von den Leſern unangenehm empfundenen Fehlbeſtellungen zu vermindern. Wie in den früheren Jahren ſo überwies auch diesmal der Magiſtrat die amtlichen Veröffentlichungen der Stadtgemeinde Charlottenburg der Bibliothek, der außerdem eine Reihe von werthvollen Werken und Zeitſchriften von Herrn Geheimrath Profeſſor Jacobsthal und Herrn Stadtrath Dr. Jaffé als Schenkung zu Theil wurden. Zum 1. Juli 1900 ſchied der Bibliothekar Herr Dr. Paul Dinſe, der der Volks⸗ bibliothek ſeit dem 1. April 1898 als Leiter vorgeſtanden hatte, in Folge ſeiner Ernennung zum Cuſtos am Inſtitut für wiſſenſchaftliche Meeresforſchung der Univerſität Berlin aus dem ſtädtiſchen Dienſte. An ſeiner Stelle wurde der bisherige Leiter der öffentlichen Bücher⸗ halle zu Hamburg Herr Dr. Gottlieb Fritz als Bibliothekar verpflichtet. Während des Haushaltsjahres 1900 war die Ausleihbibliothek an 291 (1899: 293) Wochentagen je 3 Stunden, die Leſehalle an 303 (1899: 304) Wochentagen und an 50 Sonntagen je 7 bezw. 3 Stunden geöffnet. Die Ausleihbibliothek wurde von den ſeit der Eröffnung der Anſtalt in die Leſerliſte eingetragenen 4779 männlichen, 2176 weiblichen, alſo im Ganzen 6955 Perſonen in 71 788 Entleihungen benutzt (1899: 55 990), eine Zahl, die eine Erhöhung der Leihziffer um 35 pCt. gegenüber dem Vorjahre bedeutet. Von der Eröffnung am 3. Januar 1898 ab bis zum 31. März ſind im Ganzen 189 255 Bände entliehen worden. Die Leſehalle wurde während des Berichtsjahres von 24 578 (1899: 23 429) Perſonen, im Ganzen von 72 970 Perſonen beſucht.