— 105 — 3. Beſchwerden. Beſchwerden wegen Verſagung der Unterſtützung ſind gegen die Armenverwaltung in 2 Fällen erhoben, von denen eine zurückgewieſen, eine als berechtigt anerkannt worden iſt. 4. Armenatteſte. Anträge auf Ertheilung von Armenatteſten zur Prozeßführung ſind in 869 (986, 992, 1003, 763) Fällen geſtellt worden. 5. Thätigkeit der Auskunftſtelle. Die Thätigkeit der Auskunftſtelle hat gegen das Vorjahr eine bedeutende Steigerung erfahren. Die Mittheilungen von den aus ſtädtiſchen oder Stiftungsmitteln gewährten Unterſtützungen ſind nach dem Inslebentreten der Vereinigung der hieſigen Wohlthätigkeits⸗ vereine nicht mehr, wie bisher allmonatlich an einzelne Vereine, ſondern im Intereſſe einer ſchnelleren Benutzung täglich an die Geſchäftsſtelle der Vereinigung der Wohlthätigkeits⸗ beſtrebungen abgeſandt worden, die ihrerſeits ebenſo täglich Mittheilungen und Anfragen an die Auskunftſtelle gerichtet hat. Zur Zeit iſt die Auskunftſtelle in der Lage über 4908 Perſonen, die Unterſtützungen aus öffentlichen oder privaten Mitteln empfangen haben, Auskunft zu ertheilen. Die Zahl der Anfragen hat etwas zugenommen, ſie hat im Berichts⸗ jahre 173 gegen 11 im Vorjahre betragen. In 63 Fällen konnte eine poſitive und in 110 Fällen die negative Auskunft ertheilt werden, daß eine Unterſtützung aus ſtädtiſchen Mitteln noch nicht gewährt worden iſt. In unſerem Beſtreben, auch bei der Weihnachts⸗ beſcheerung ein planmäßiges Zuſammenwirken aller Betheiligten herbeizuführen, ſind wir von den § (9/ bedeutendſten Vereinen und 1 (3) Privatperſon durch Einreichung der Liſten der von ihnen zur Beſcheerung in Ausſicht Genommenen unterſtützt worden. Von den in dieſen Liſten verzeichneten 954 (1153) Perſonen haben 540 (660) ſeit dem 1. Oktober aus ſtädtiſchen Mitteln Unterſtützungen in baarem Gelde oder zur Einkleidung von Kindern erhalten. Von dieſen 954 Perſonen waren 115 d. h. 12,05 pCt. (gegen 23,33 pCt. im Vorjahre) in den Liſten zweier Vereine, 7 d. h. 0,73 pCt. (gegen 0,74 pCt. im Vorjahre) in den Liſten dreier Vereine und 1 d. h. 0.10 pCt. (gegen 0,00 pCt. im Vorjahre) ſogar in den Liſten von vier Vereinen enthalten. Zur Verſtändigung über die zu Beſchenkenden hat am 21. Dezember unter dem Vorſitz des Vorſitzenden der Armen⸗Direktion eine gemeinſame Beſprechung der Vertreter der verſchiedenen Vereine ſtattgefunden. In der Auskunftſtelle ſind außerdem die ſämmtlichen für ſtatiſtiſche Zwecke erforderlichen Angaben theils in Zähl⸗ karten, theils in beſonderen Kontrollen zuſammengeſtellt worden. 6. Stiftungen und Fonds. Im Berichtjahre wurde der Stadtgemeinde aus dem Nachlaſſe des Barons George Kill⸗Mar ein Betrag von 100 000 ℳ überwieſen, der den Teſtamentsbeſtimmungen ent⸗ ſprechend zur Bildung einer Stiftung „Vermächtniß des Barons George Kill⸗Mar“ angelegt, und alljährlich Beträge von 50 bis 150 ℳ an ganz mittelloſe alte Frauen, ausnahmsweiſe auch Männer, die nicht bereits dauernd der öffentlichen Armenpflege anheimgefallen ſind, zur Vertheilung kommen ſollen. Von Frau Ida Fasquel ſind der Stadtgemeinde letztwillig 3000 % hinterlaſſen worden, die in Beträgen von 30 ℳ vertheilt werden ſollten. Die Auszahlung und Ver⸗ theilung dieſes Vermächtniſſes iſt erſt nach Schluß des Berichtjahres erfolgt. 7. Armenkrankenpflege. ) Thätigkeit der Krankenpflegeſchweſtern. Die Zahl der zur Verfügung der Stadtärzte ſtehenden Schweſtern iſt auf 4 vermehrt worden. Ihre Thätigkeit zeigt ſolgende Ueberſicht: Ganze Halbe ahl der Einzelne Jahr 3ab Pflegefalle ] Nachtwachen Schweſtern Hilfeleiſtungen Tageswachen 1900 4 135 2506 143 582 40 1899/1900 4 195 2426 68 521 40 1898/1899 3 177 1177 175 701 65 1897/1898 3 83 954 129 212 12 14