— 121 — hauſes Kaiſer Friedrich⸗Straße 86 abgeſchloſſene Vertrag, welcher am 31. März 1902 ab⸗ gelaufen wäre, noch auf fernere 2 Jahre verlängert worden. In Bezug auf bauliche Maßnahmen zur Verbeſſerung der Einrichtungen in der jetzigen Anſtalt iſt zu erwähnen, daß im Verwaltungsgebände eine Vergrößerung der Kloſet⸗ Anlage ſtattgefunden hat, daß der Warmwaſſerbehälter im Pavillon I renovirt und in Ver⸗ bindung mit der zentralen Warmwaſſerbereitungs-Anlage geſetzt worden iſt, ſowie daß die Feuerlöſcheinrichtungen durch Einſchaltung von Nebenfeuermeldern in den einzelnen Pavillons und Neubeſchaffung von Reſerveſchläuchen eine weſentliche Vervollſtändigung erfahren haben. Auch der Hochdruckkeſſel iſt einer durchgreifenden Reparatur unterzogen worden. Die unter Bewilligung von 3000 ℳæ genehmigte Einrichtung eines Röntgen⸗Kabinets konnte im Berichtsjahr nicht ausgeführt werden, weil ſich die Verlegung des zur Erlangung von elektriſchem Strom erforderlichen Kabels wider Erwarten verzögert hat. Es ſind aber die Vorbereitungen getroffen, um die Einrichtung des Kabinets nach erfolgtem Anſchluß des Krankenhauſes an das Kabelnetz unverzüglich bewirken zu können. Hinſichtlich der Inventarien, der Krankenpflege⸗Geräthe ſowie des Inſtrumentariums iſt in Grenzen der verfügbaren Mittel fortgeſetzt auf möglichſte Vervollſtändigung Bedacht genommen worden. 1 Ueber die Perſonal⸗Verhältniſſe im Krankenhauſe während des Berichtsjahres iſt F olgendes zu berichten: Mit Rückſicht auf die andauernd ſtarke Inanſpruchnahme der chirurgiſchen Ab⸗ theilung iſt für letztere im Mai 1900 eine neue Aſſiſtenzarzt⸗Stelle eingerichtet worden, die dem prakt. Arzt Dr. Scheldt übertragen wurde. Nach dem Dienſtantritt deſſelben waren 7 Aſſiſtenzärzte vorhanden und zwar 4 für die chirurgiſche und 3 für die innere Abtheilung. Von den Inhabern dieſer Stellen ſind im Laufe des Jahres nach Ablauf ihrer Verpflichtung bezw. auf eigenen Antrag ausgeſchieden: Dr. Herrmann, Dr. Krieger, Dr. Gebauer und Dr. Michaelis. Die Wiederbeſetzung erfolgte durch Einſtellung der Aerzte Dr. Eſchenhagen, Dr. Puppel, UDr. Lorenz und Dr. Foerſter. Der Aufſichtsrath Dr. Neupert mußte in Folge ernſter Erkrankung vom 1. Dezember 1900 ab bis zum Schluſſe des Berichtsjahres beurlaubt werden; zu ſeiner Vertretung wurde der approb. Arzt Dr. Ehlers einberufen. Bei dem Bureau⸗ und Aufſichtsperſonal iſt eine Veränderung nicht eingetreten. Vorhanden ſind: 1 Inſpektor, 1 Sekretär, 2 Bureau⸗Aſſiſtenten, 1 Materialien⸗Verwalter und 2 Bureaugehülfen. Die Zahl der Pflegeſchweſtern hat ſich durch die am 1. April 1900 ſeitens des Viktoriahauſes erfolgte Ueberweiſung von 2 neuen Schweſtern auf 20 erhöht. Daneben waren an Pflegeperſonal in der Anſtalt noch beſchäftigt: 1 Oberwärterin (für die Abtheilung der geſchlechtskranken Frauen), 24 Wärter und 23 Wärterinnen. Bei dem Perſonal für den Wirthſchafts⸗Betrieb iſt die Stelle einer Wirthſchafterin (Vorſteherin des Haushalts) zur ſpeziellen Beaufſichtigung und Leitung der Küche in Zugang gekommen. Außerdem waren vorhanden: 2 Pförtner, 1 Heizer, 2 Hilfsheizer, 1 Oberköchin, 1 Köchin, 6 Küchenmädchen, 1 Oberwäſcherin, 9 Waſchmädchen, 1 Plätterin, 2 Näherinnen, 4 Hausmädchen, 2 Scheuerfrauen, 3 Hausdiener. Für die Behandlung und Verpflegung der Patienten gelangten nach Maßgabe der Beſchlüſſe der Gemeindebehörden vom 1. März 1900 folgende Sätze zur Erhebung in Klaſſe 1 für Einheimiſche (Erwachſene und Kinder) 10, für Auswärtige 12 %ʒ, in Klaſſe 11 5 bezw. 6 ℳ, in Klaſſe 111 für Erwachſene 2 bezw. 3 ℳ., für Kinder 1,50 bezw. 2 ℳ Die Krankenbewegung geſtaltete ſich im Berichtsjahre wie folgt: In Behandlung verblieben am Schluſſe des Vorjahres an Männern (M.), Frauen (Fr.) und Kindern unter 12 Jahren (K.) zuſammen 351 Kranke. Die Zahl der im Laufe des Jahres erfolgten Neuaufnahmen und Abgänge ergiebt ſich aus nachſtehender Zuſammenſtellung: M. Fr. K. Beſtand am 1. April 1900. 145 155 51 Zugang pro 1900. 1580 1528 628 Zuſammen 1725 1683 679 Abgang durch Entlaſſung 1402 1397 510 7 „ Tod. 159 124 113 Beſtand am 31. März 1901 . . 164 162 56 Es wurden demnach im Berichtsjahre insgeſammt 4087 Kranke behandelt. Zur Entlaſſung gelangten 3309 Patienten, durch Tod kamen 396 in Abgang, ſodaß am Schluſſe des Jahres 382 Kranke in Beſtand verblieben. 16