— 131 — dazu Armen⸗Bäder, Einnahme Jahr Bäder überhaupt Bäder d. Kaſſenmitglieder % 1898„5§9 149 497 175 26 938,50 189900. 213 600 313 39 709,10 190001. 245 100 188 45 467,65 Darnach befindet ſich die Anſtalt faſt an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit. Wir haben aus dieſem Grunde die Erbauung einer zweiten Anſtalt in Erwägung gezogen. Die Abſicht der Errichtung einer öffentlichen Flußbadeanſtalt mußte aufgegeben werden, einer⸗ ſeits wegen der ablehnenden Haltung der Stromaufſichtsbehörde, andererſeits wegen hygieniſcher Bedenken. In letzterer Beziehung kam neben dem Umſtande, daß die Spree, ehe ſie nach Charlottenburg kommt, das ganze Weichbild von Berlin durchfloſſen hat, vor Allem in Betracht, daß in dem Charlottenburger Stadtgebiet der nur langſam fließende Landwehrkanal mündet und daß dieſer nicht immer einwan dfreies Waſſer der Spree zuführt. Die beſonderen Einnahmen der Anſtalt betrugen 5039,23 (41 15,85) ℳ, davon aus dem Verkauf von Unterrichtskarten 1547 (1355) ℳ, von Wäſcheverleihen und Auf⸗ bewahrung 2864 (2506,90) ℳ Durch die außergewöhnliche Zunahme des Beſuchs ſind naturgemäß auch höhere Ausgaben als urſprünglich vorgeſehen, nothwendig geworden. Hierher gehören zunächſt die Aufwendungen für eine vermehrte Heranziehung von Hilfskräften bei ſtarkem Verkehr, um eine möglichſt ſchnelle Abfertigung der Beſucher zu ermöglichen. Aber auch für Heizung, Badewaſſerbereitung und Wäſcherei wurden die Etatsanſätze nicht unbedeutend überſchritten. Von beſonderem Einfluſſe hierauf war neben der erhöhten Beſucherzahl insbeſondere auch die in geſundheitlicher Beziehung angeordnete wöchentlich viermalige Füllung des Schwimm⸗ bades während der heißen Jahreszeit. Ferner übte die damals höchſt ungünſtige Lage des Kohlenmarktes ihre Wirkung aus. Während der zur Verwendung gelangende Kokes früher 60 3 pro Hektoliter koſtete, mußten im Berichtsjahre für dieſelbe Menge 90 an unſere Gasanſtalt gezahlt werden. Die innere Einrichtung der Anſtalt hat verſchiedene Verbeſſerungen erfahren. So namentlich die Ausſtattung der Brauſezellen mit Spiegeln und die Beleuchtung der Schwimm⸗ halle durch Lukaslampen. Schließlich ſind noch aufgewendet: für's Verlegen von geriefelten Flieſen im Kinder⸗ abſeifraum der Schwimmhalle an Stelle des glatten Terrazzo⸗Fußbodens 410,13 ℳ., für Anlegung eines Waſſerbaſſins mit Springbrunnen im Garten der Anſtalt 577,15 , für Einſchaltung eines 150 mm Waſſerſchiebers in die Saugeleitung der Waſſerpumpe 90 ℳ für Einſchaltung eines zweizölligen Reduktionsventils in die Dampfleitung nach der Wäſcherei⸗ anlage 150 ℳ, für Beſchaffung einer automatiſchen Perſonenwaage 300 ℳ, für Anbringung einer Abſperrvorrichtung für die Speiſeleitung der Dampfkeſſel 728,09 %. Im Laufe der Zeit hatte ſich, während der Waſſerverbrauch ſtetig zunahm, die Er⸗ giebigkeit der beiden Röhrenbrunnen bedeutend gemindert, ſodaß zum Theil auf Leitungs⸗ waſſer zurückgegriffen werden mußte. Als Urſache dieſes Uebelſtandes wurde feſtgeſtellt, daß die Gaze der Sauger, welche zum Theil in feinem Sande ſtanden, ſich bei der Ent⸗ eiſenung des Waſſers leicht verſtopfte. Eine wiederholte Reinigung der Sauger ſchien aus wirthſchaftlichen Gründen — koſtete ſie doch ſeiner Zeit ca. 1300 % — nicht empfehlens⸗ werth. Wir entſchloſſen uns daher, dieſen Uebelſtand durch Anlegung eines dritten Tief⸗ brunnens mit unterirdiſcher Enteiſenungsvorrichtung zu beſeitigen. Die hierbei aufgewendeten Koſten beziffern ſich auf 5149,15 ℳ Das zur Speiſung der beiden Warmwaſſerkeſſel verwendete Waſſer hatte dieſe in Folge ſeiner chemiſchen Zuſammenſetzung ſtark beſchädigt. An verſchiedenen Stellen hatten ſich Roſtneſter gebildet, wodurch die ſchmiedeeiſernen Rohrbündel der Keſſel in Mitleidenſchaft gezogen waren. Die Beſchädigungen zeigten ſich auch an den Innenſeiten der Keſſelmäntel und nur der Umſtand, daß hier die Blechſtärke größer war, als bei den Rohren, hatte ein Undichtwerden derſelben verhindert. Wir ſahen uns deshalb genöthigt, die Rohrbündel durch kupferne erſetzen zu laſſen. Eingehende Unterſuchungen ergaben ferner, daß die maſchinelle Einrichtung der Anſtalt den ſo ſehr geſteigerten Anforderungen nicht mehr genügt. Zur Beſchaffung eines dritten Warm⸗ waſſerkeffels ſowie zur Vergrößerung der maſchinellen Einrichtungen für den Waſſer⸗ und Wärmebedarf ſind 46 600 ℳ bereit geſtellt. Die Ausführung der Arbeiten ſoll aber erſt im Herbſte 1901 erfolgen. Ueber die Einnahmen und Ausgaben der Anſtalt ſeit dem Tage ihrer Eröffnung giebt die folgende Zuſammenſtellung Aufſchluß: 17