— 24 — unterricht und ein Geſangſaal derart angebracht ſind, daß dieſe bei beſonderen Anläſſen eine Erweiterung der Aula bilden können. Große Thüren bezw. Rolljalouſien ſchließen dieſe Räume für gewöhnlich nach der Aula zu ab. lleber der Aula und deren Nebenräumen liegen die Räume für den Unterricht in Phyſik und Chemie ſowie der Zeichenſaal. Dem vorderen Treppenhaus entſprechend und in denſelben Abmeſſungen iſt in dem einſpringenden Winkel zwiſchen Seitenflügel und Quergebände ein zweites Treppenhaus an⸗ 74. an welches ſich nach hinten hin nochmals zu ebener Erde gelegene Aborte an⸗ ſchließen. Das Aeußere iſt als märkiſcher Backſteinbau in rothen Verblendziegeln mit einem Granitſockel ausgebildet. Die Straßenſeite iſt durch einen großen Giebel belebt, aber ſonſt verhältnißmäßig einfach gehalten. Andersfarbige oder glaſirte Steine ſind vermieden, nur die Einfaſſung der Uhr über der Durchfahrt ſoll, in Kunſtſchmiedearbeit und Glasmoſaik hergeſtellt, ſowohl in Form als in Farbe einen reicheren Eindruck hervorrufen. Bei den noch einfacher gehaltenen Hofanſichten iſt nur durch Ausbildung der Dachformen beſonders über den niedrigen Anbauten ein belebteres Geſammtbild zu ſchaffen verſucht. Die Ausſtattung im Innern entſpricht dem ſonſt Ueblichen, nur iſt auch verſuchs⸗ weiſe die Warmwaſſerheizung auf die Turnhalle und Aula ausgedehnt und auch außerdem eine Vorwärmung der friſchen Luft durch Warmwaſſer vorgeſehen. Das Lehrerzimmer erhielt, um es auch außerhalb der Schulzeit erwärmen zu können, außer dem Anſchluß an die Warmwaſſerheizung, auch noch eine Gasheizung, während das Direktorzimmer zu demſelben Zweck mit einem Kachelofen verſehen wird. Die Beleuchtung wird durchweg elektriſch eingerichtet. Mit dem Bau iſt im Mai 1901 begonnen worden, das Dach konnte der Haupt⸗ ſache nach noch vor Beginn des Winters aufgebracht werden, doch zog ſich die Rohbau⸗ abnahme bis Anfang März 1902 hin. Die Fertigſtellung iſt für den 1. Januar 1903 vorgeſehen. c) Bau des Direktorwohnhauſes Kneſebeck⸗Straße 25. Das Haus wurde zum 1. Oktober 1901 fertig geſtellt, ſodaß an dieſem Tage der Direktor der Anſtalt die ihm zugewieſene Wohnung beziehen konnte. Die förmliche Ueber⸗ gabe des Hauſes von Seiten der Hochbau⸗Deputation an den Magiſtrat und die Grundeigen⸗ thums⸗Deputation erfolgte am 12. Oktober deſſelben Jahres. Der Grundeigenthums⸗Deputation iſt die Verwaltung des Gebäudes übertragen, dieſe ſelbſt hat aus ihrer Mitte ein Mitglied als Hauskommiſſar ernannt, welchem obliegt, die Inſtandhaltung des Gebäudes zu überwachen und vorkommenden Falles Unterhandlungen mit den Miethern zu führen, überhaupt durch ſeine Vermittlungsſtellung den Verkehr mit dieſen zu erleichtern. Die 3 Wohnungen außer der des Anſtaltsdirektors ſind ſeit Herbſt ſämmtlich ver⸗ miethet worden. Die erzielte Miethe überſteigt ſchon jetzt den ſeinerzeit bei der Bauvorlage in Ausſicht geſtellten Ertrag um 900 . jährlich, abgeſehen von dem für die Verzinſung der Heizanlage und Aufwand an Brennmaterial. auf die Miethe 4 5 und dem An ſtaltsdirektor auferlegten jährlichen Beitrag. Dieſer beträgt für die Wohnung jährlich 300 Ä, wozu hinzukommen der als Miethertrag eingehende Wohnungszuſchuß des Direktors auf 1500 ℳ und ferner 1. 1700 ℳ und 2. 2300 ℳ an Miethen. Die Koſten des Baues betrugen: Anſchlagsſumme 165000 dℳ, dazu Mehrkoſten für Einrichtung einer Centralheizung 8 500 ℳ, außerdem 1500 für elektriſche Licht⸗ leitung neben der im Anſchlag vorgeſehenen Gasleitung, zuſammen alſo 175000 ℳ, wozu an Bauzinſen und antheiligen allgemeinen Verwaltungskoſten und höheren Beamtengehältern 2086,45 ℳ zu rechnen ſind, ſodaß 177 086,45 als Geſammtbauſumme ſich ergeben. Dieſe Summe ſtellt ſich für das am überbauter Fläche mit Heizung auf 493,62 und ohne Heizung auf 469,92 ℳ oder für das ehm auf 22,3 bezw. 21,2 ¼ d) Bau des Gymnaſiums Wormſer⸗Straße 11. Das Gymnaſium wird auf dem Hinterlande einer an der Wormſer⸗Straße gelegenen Vauſtelle, welche im Jahre 1897 erworben wurde, errichtet. Die Raumbedürfniſſe ſollten unter Zugrundelegung derjenigen des Reformgymnaſiums am Savignyplatz feſtgeſetzt werden. Es werden 24 Klaſſen geſchaffen, je 1 Zimmer für Phyſik und Chemie mit einem gemeinſamen Hör⸗ ſaal, ein Handfertigkeitsraum, ein Geſangſaal, ein Zeichenſaal, eine Bücherei, ein Sammlungsraum, ein Kartenraum ſowie eine Aula und eine Turnhalle. Hinzu kommen Dienſträume für Direktor und Lehrer, ſowie eine Wohnung für den Schuldiener und ein Zimmer für den Heizer. Die Grundrißentwicklung mußte, der Form der Bauſtelle folgend, eine außer⸗ gewöhnlich langgeſtreckte werden. Es ſind im Weſentlichen zwei Bautheile zu unterſcheiden: