— 23. — der füdöſtlich gelegene Klaſſenbau und der nordweſtliche Aulabau, welcher Turnhalle, Aula mit Vorraum, Geſangsſaal und Zeichenſaal enthält. Der Vorraum zur Aula ſowie der darüber gelegene Geſangsſaal ſtehen durch weite jedoch abſchließbare Oeffnungen mit der Aula in Verbindung, ſo daß dieſe Räume bei beſonderen Gelegenheiten eine Erweiterung der Aula bilden können. Sämmtliche Klaſſenräume ſowie auch der Aulaban erhalten Nord⸗ licht. Das Gebäude hat zwei vom Keller bis zum Boden führende breite Treppen und eine nur bis zur Aula führende ſchmale Nebentreppe. Die Aborte ſind, abweichend von früheren Ausführungen, in das Gebäude ſelbſt gelegt worden. Sie ſind übereinander in den einzelnen Geſchoſſen, vom Treppenhaus aus zugänglich, jedoch jedesmal durch einen Vorraum von demſelben getrennt, angeordnet. Für das Aeußere iſt, um bei den verhältnißmäßig ſchmalen Höfen ein helleres freundliches Ausſehen zu erzielen, Putz mit mäßiger Verwendung von Sandſtein gewählt worden. Zur Belebung des dem Zugang zugewendeten Bautheils ſind einige Antragarbeiten in künſtleriſcher Ausführung zur Anwendung gekommen, während im Uebrigen eine Abwech⸗ ſelung durch verſchiedenartige Behandlung der Putzflächen erſtrebt iſt. Die Ausſtattung im Inneren entſpricht der ſonſt üblichen. Mit Ausnahme der im Keller liegenden, mit Kachel⸗ öfen verſehenen Schuldienerwohnung, erhält das Gebäude Warmwaſſerheizung und aus⸗ giebige Lüftung unter Vorwärmung der friſchen Zuluft durch Warmwaſſerregiſter. Die Dienſträume erhalten überdies zur Benutzung außerhalb der Schulzeit Kachelöfen. Die Be⸗ leuchtung wird als direkte mit elektriſchem Licht eingerichtet, während außerdem für Phyſik⸗, Chemie⸗ und Handfertigkeitsraum Gaszuführung vorgeſehen iſt. Die Bauzeit iſt eine außer⸗ gewöhnlich kurze. Es konnte erſt im Juli 1901 mit dem Bau begonnen werden. Die Rohbauabnahme fand bereits im Januar 1902 ſtatt. Die Uebergabe des Baues iſt für den 1. Januar 1903 vorgeſehen. e) Bau der höheren Töchterſchule in der Nürnberger⸗Straße 65. Die höhere Töchterſchule wird auf dem Hinterlande eines an der Nürnberger⸗Straße gelegenen Grundſtücks, welches zu dieſem Zwecke im Jahre 1899 erworben worden iſt, er⸗ richtet. Es werden 24 Klaſſen geſchaffen, je ein Zimmer für Phyſik und Chemie mit einem gemeinſamen Hörſaal, ein Geſangsſaal, ein Zeichenſaal, je eine Bücherei für Lehrer und Schülerinnen, ein Sammlungsraum, ein Lehrmittelraum, ein Kartenraum ſowie eine Aula und Turnhalle. Hinzu kommen Dienſträume für Direktor, Lehrer und Lehrerinnen, ſowie eine Wohnung für den Schuldiener und ein Zimmer für den Heizer. Das Gebäude zerfällt im Weſentlichen in zwei Bautheile, in den Aulabau, welcher im Erdgeſchoß die Turnhalle, im 1. Stock die Aula und darüber den Zeichenſaal, ſowie die Räume für Phyſik und Chemie enthält und in den Klaſſenbau, welcher ſämmtliche übrigen Räume und die durchweg Nordlicht erhaltenden Klaſſen umfaßt. Der Geſangsſaal ſteht, wie in neuerer Zeit mehrfach ausgeführt, mit der Aula durch eine weite jedoch abſchließbare Oeffnung in Verbindung, ſodaß derſelbe bei beſonderen Gelegenheiten zur Aula hinzugezogen und zur Aufnahme der Sänger dienen kann. Das Gebäude erhält zwei vom Keller bis zum Boden führende breite Treppen, welche im Erdgeſchoß in einen gemeinſamen geräumigen Vorraum münden und eine nur als Nothausgang für die im Aulabau gelegenen Räume dienende Nebentreppe. Die Aborte liegen ähnlich der Ausführung im Gymnaſium Wormſer⸗ Straße im Gebände ſelbſt in den einzelnen Geſchoſſen übereinander an der einen Haupt⸗ treppe, jedoch jedesmal durch einen Vorraum von derſelben getrennt. Für das Aeußere iſt, um ein helleres freundliches Ausſehen zu erzielen, Putz mit mäßiger Verwendung von Sandſtein gewählt worden. Die Zugangſeite iſt zur beſſeren künſtleriſchen Wirkung durch einige Antragarbeiten hervorgehoben worden. Die Ausſtattung im Inneren entſpricht der ſonſt üblichen. Das ganze Gebäude mit Ausſchluß der im Keller gelegenen mit Kachelöfen ausgeſtatteten Schuldienerwohnung erhält Warmwaſſerheizung und reichliche Lüftung unter Vorwärmung der friſchen Luft durch Warmwaſſerregiſter. Die Dienſträume erhalten uberdies zur Benutzung außerhalb der Schul⸗ zeit Kachelöfen. Die Beleuchtung wird als direkte mit elettriſchem Licht eingerichtet, wäh⸗ rend außerdem für Chemie⸗ und Phyſikzwecke Gaszuführung vorgeſehen iſt. Mit dem Bau iſt im Monat Jannar 1902 begonnen worden, jedoch konnten die Arbeiten bis zum März wegen der ungünſtigen Bauzeit nur wenig gefördert werden. Die Rohbauabnahme ſteht noch in dieſem Jahre zu erwarten. Die Fertigſtellung ſoll zum 1. Jannar 1904 erfolgen. 1) Rathhausbau. Nachdem der innere Ausban für die Dienſträume des 1. Bautheiles im Sommer 1901 vollendet war, konnte mit dem Einzug der Verwaltungsſtellen am 15. September be⸗ gonnen werden. Bis Mitte Dezember waren ſämmtliche Dienſträume bezogen. Im I. Bau⸗ — theil bleibt nunmehr nur noch die Fertigſtellung des Magiſtrats⸗ und Stadtverordneten⸗ Sitzungsſaales übrig; dieſe war zum 1. September 1902 vorgeſehen, wird jedoch gemäß den Anträgen der Herren Architekten Reinhardt K Süßenguth in Rückſicht auf die künſt⸗ leriſche Durcharbeitung der ſehr umfangreichen Holzbildhauerarbeiten über den 1. September hinaus verſchoben werden müſſen.