—, 683 — Es wurde in Erwägung gezogen, von der weiteren Verwendung von Wandfeuer⸗ meldern an den Straßeufronten der Gebäude Abſtand zu nehmen und Säulenfeuermelder zu beſchaffen. Zur Probe wurden derartige Melder am Knie und am Wilhelmplatz von der Firma Siemens & Halske Berlin aufgeſtellt. Im Telegraphenzimmer der Hauptfeuerwache wurde eine Fernſprecheinrichtung mit Klappenſchrank angelegt, welche es ermöglicht, daß gleichzeitig 7 Parteien mit einander ſprechen können. Die im vorigen Berichtsjahre von der Firma Fries & Sohn Frankfurt a. M. probeweiſe zur Verfügung geſtellte pneumatiſche Leiter (Syſtem Schapler) wurde an⸗ gekauft. Dieſelbe hat ſich bisher bei den Uebungen und bei Bränden vorzüglich bewährt. Die bei der Firma Wagenbau⸗ und Waggon⸗Fabritk vormals W. C. F. Buſch⸗ Bautzen beſtellten 3 Dampfſpritzen wurden angeliefert und in Dienſt geſtellt. Die techniſche Oberaufſicht über die Dampfſpritzen wurde dem Stadtbauinſpektor Meyer übertragen. Ferner wurde der bereits im vorigen Berichtsjahre zur Anſchaffung vorgeſehene Tender von der Firma Kühlſtein geliefert und in Betrieb genommen. In Folge der Erweiterungen des Rohrnetzes der Waſſerleitung im Oſtbezirk wurde ein Bräunert ſcher Löſchzug überflüſſig. Derſelbe wurde deshalb in einen Hydrantenwagen mit Perſonenbeförderung in den Werkſtätten umgebaut. Hierbei wurde beſonders darauf Rückſicht genommen, daß er mit einem größeren Vorrath von Schläuchen belegt werden konnte. Im Uebrigen iſt er wie alle Fahrzeuge ſo ausgerüſtet, daß er im Nothfall mit 6 Rohren ein Feuer bekämpfen kann. Um die Uebelſtände zu beſeitigen, welche ſich aus dem ſtundenlangen Liegenbleiben von Zugthieren, welche auf der Straße geſtürzt ſind, ergeben, iſt von der Firma Carl Beer⸗ mann in Berlin ein Transportwagen beſchafft worden. Der Wagen iſt auf dem Hofe der Hauptfeuerwache untergebracht und wird von Mannſchaften der Feuerwehr bedient. Sobald ein Pferd u. ſ. w. auf der Straße ſtürzt, wird die Hauptfeuerwache von der Polizei benach⸗ richtigt, ſodaß alsdann das gefallene Thier unverzüglich von der Straße entfernt und nach der Hauptfeuerwache geſchafft werden kann, wo es dem Beſitzer übergeben oder von der Ab⸗ deckerei abgeholt wird. Schon während des erſten Jahres war die Inanſpruchnahme des Wagens eine ziemlich rege. In Folge Verlegung der Hochbauverwaltung nach dem neuerbauten Rathhauſe wurden die in der Hauptfeuerwache freigewordenen Räume für die Feuerwehr verfügbar, ſodaß durch entſprechenden Umbau beſondere Wachräume für die Mannſchaften der Feuerwehr im erſten Stockwerk geſchaffen werden konnten. Bisher mußten die Mannſchaften in demſelben Raum, in dem ſie ſich des Tages über aufhielten, und ihre Mahlzeiten einnahmen, auch ſchlafen. Ferner konnte das viel zu kleine Telegraphenzimmer auch um das Doppelte ver⸗ größert werden. Die Geſchäftsſtelle XIV, in welcher u. a. die Angelegenheiten des Feuerlöſch⸗ und Straßenreinigungsweſens bearbeitet werden, wurde vom Rathhaus nach dem erſten Stockwerk der Hauptfeuerwache verlegt. Ebenſo konnte ein beſonderes Decernenten⸗ und Sitzungs⸗ zimmer geſchaffen werden. Außerdem wurden im erſten Stockwerk Geſchäftszimmer für den Wachvorſteher, den Straßenreinigungsinſpektor und für die Aufſeher der Straßenreinigung eingerichtet. Auch konnte noch eine Küche nebſt Baderaum vorgeſehen werden. Auf der Oſtfeuerwache wurde ein Erweiterungsbau ausgeführt, welcher vorläufig nur als Erdgeſchoßbau hergeſtellt iſt. In demſelben ſind die in Dienſt geſtellte zweite Dampf⸗ ſpritze und die Reſerve⸗Dampfſpritze untergebracht, ferner die dazu gehörige Beſpannung und die Bedienungsmannſchaften. Die übrigen Wachräume wurden ſämmtlich neu geſtrichen. Beide Wachen erhielten eine elektriſche Alarmbeleuchtung, welche nur bei Feuer⸗ meldungen durch den Telegraphiſten zur Nachtzeit eingeſchaltet wird. Die bisher in Betrieb geweſene Gasglühlichtbeleuchtung wird beim Dunkelwerden klein geſtellt oder ganz gelöſcht. Durch die Herſtellung der elektriſchen Alarmbeleuchtung wird eine jährliche Erſparniß von un⸗ gefähr 1800 ℳ an Gaskoſten erwartet. Die Schlauchvorräthe wurden wiederum um 10 Enden je 20 m gummirten Hanf⸗ ſchlauch von 75 mm () und 35 Enden je 20 m von 45 mm () nebſt den dazugehörigen Storz'ſchen Kupplungen vermehrt, ſodaß am Schluß des Berichtsjahres nach Ausmuſterung der unbrauchbaren Schläuche 104 Enden 75 mm () und 306 Enden 45 mm () vorhanden waren; im Ganzen 7 880 m. Zur Bekämpfung von Schadenfeuern wurden 239 Enden 75 mm und 346 Enden 45 mm, im Ganzen 11 470 m Schläuche verwendet. Zu Brunnen⸗ und Hydrantenprüfungen, bei Brandproben und beim Auspumpen von Kellern wurden 85 Enden mit einer Länge von 1 733 m gebraucht. Aenderungen an der Beſpannung ſind nicht eingetreten; im vergangenen Winter mußten an 14 Tagen Vorſpannpferde geſtellt werden. Im Samariterdienſt wurden von dem Oberarzt der Königlichen Charité, Gch Dr. med. Becker, im Winterhalbjahr Wiederholungsſtunden für jede Wache abgehalten.