— 66 — Die Tiefbrunnen wurden vierteljährlich auf ihre Waſſerergiebigkeit vermittelſt der Dampfſpritzen im Beiſein eines Offiziers geprüft. Dabei wurde beobachtet, daß die in der Nähe der zur Zeit im Bau kefmdlichen Untergrundbahn gelegenen Brunnen nicht nur nicht genügend Waſſer gaben, ſondern ſogar verſagten. Zu Feuerlöſchzwecken iſt bisher ein Tief⸗ brunnen noch nicht benutzt worden. Die Prüfungen der Hydranten wurden wie im Vorjahre durch wachfreie Feuerwehr⸗ männer unter Benutzung eigens zu dieſem Zweck beſchaffter Dreiräder ausgeführt. Die Prüfungen können jetzt ſchneller erledigt werden, weil die Mannſchaften die erforderlichen Prüfungsgeräthe (Standrohre u. ſ. w.) nicht von Hydrant zu Hydrant zu tragen brauchen, ſondern auf den Dreirädern mitführen können. Ausgebeſſert wurden 112 Hydranten. 2) Uebungen und Beſchäftigungen im Wachdienſt. Die Mannſchaften wurden durch Schulübungen und durch ſolche Uebungen, denen die thatſächlichen Verhältniſſe auf Brandſtellen zu Grunde gelegt waren, weiter ausgebildet. Ebenſo wurde dem Turnunterricht beſondere Aufmerkſamkeit geſchenkt. Die Uebungen fanden täglich ſtatt mit Ausnahme des Sonnabends und zuweilen des Mittwochs, an welchen Tagen eine gründliche Reinigung der Wachräume und der Fahrzeuge, ſowie aller Geräthe vorge⸗ nommen wurde. Unterrichtsſtunden in allen Zweigen des Feuerlöſchweſens wurden wöchentlich mehrere Male abgehalten. Beſondere Berückſichtigung fand auch die Belehrung über den Theaterwachdienſt. Der tägliche Dienſt regelte ſich wie folgt: 1 9 Stunden Uebungen an den Fahr⸗ zeugen, 1 Stunde Uebungen an den Hakenleitern oder an der Maſchinenleiter, 1 Stunde Turnen, 1 Stunde Unterricht, 3—4 Stunden Arbeitsdienſt. Jeden Morgen, im Sommer um 7 Uhr, im Winter um 8 Uhr, fand Appell ſtatt, bei welchem die Tagesbefehle, beſondere Verfügungen und der Dienſt bekannt gegeben wurden. Anſchließend daran war Beſichtigung von Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücken. Sämmtliche Rettungsgeräthe, Leitern, Standrohre, Strahlrohre, Rauchſchutzapparate u. ſ. w. wurden monatlich einmal durch einen Offizier auf ihre tadelloſe Beſchaffenheit hin geprüft. Die Offiziere erledigten die ihnen überwieſenen ſchriftlichen Arbeiten und leiteten die Uebungen und den Unterricht. Die Werkſtätten ſowie die Bekleidungs⸗ und Geräthe⸗ kammer unterſtanden ihrer beſonderen Aufſicht. Außerdem führten ſie in ihrem Bezirk die laufenden Ermittelungen aus und nahmen in Gemeinſchaft mit der Polizei verſchiedentlich an Beſichtigungen der Theater, Waarenhäuſer, Fabrikanlagen, Tiſchlereien, Droguengeſchäfte, Feuerſtellen und Schornſteine theil. Die Feuerlöſcheinrichtungen in den ſtädtiſchen Gebäuden wurden vierteljährlich nach⸗ geſehen und auf ihre Brauchbarkeit hin geprüft. Die Arbeiten in den Werkſtätten der Feuerwehr haben ſich dauernd vermehrt. Ganz beſonders iſt die Schmiedewerkſtatt mit Arbeiten belaſtet. h) Thätigkeit der Fahrzenge. Die Fahrzeuge ſind auf den beiden Wachen wie folgt vertheilt: Hauptfeuerwache, Lützow 7/. Zug 1 (kombinirter Löſchzug), Zug 11 (Tender, Perſonenwagen), Zug I1II (Magirus⸗Drehleiter), außerdem 1 Dampfſpritze Nr. 7. Zur Reſerve: 1 großer Perſonenwagen, 1 kleiner Perſonenwagen und 1 Unfalltransportwagen für gefallene Thiere. Oſtfeuerwache, Ranke⸗Straße 10/11. Zug IV (Hydrantenwagen), Zug V (Perſonenwagen), Zug vI (Schaplerleiter). Außerdem: 1 Dampfſpritze Nr. 8. Zur Reſerve: 1 Dampfſpritze Nr. 9, 1 kombinirter Löſchzug und 1 Magirus⸗E⸗Leiter. Die Löſchzüge 1—vI ſind ſämmtlich mit Löſch⸗, Rettungs⸗, Rauch⸗ und Aufräumungs⸗ Geräthen ausgerüſtet und mit 1 Oberfeuerwehrmann und 7 Feuerwehrmännern beſetzt. 7 Löſchzug kann ſelbſtſtändig auf der Brandſtelle im Nothfalle mit bis zu 6 Rohren arbeiten. Die Dampfſpritzen 7 und § rücken zu jedem Alarm mit aus, ſind aber nur mit 1 Oberfeuerwehrmann als Maſchiniſt und 1 Feuerwehrmann als Heizer beſetzt, weil die Maſchinen nur dann in Dienſt treten, wenn der Druck der Waſſerleitung nicht mehr ge⸗ nügen ſollte. 42 Die geſammten betriebsfähigen Fahrzeuge legten eine Wegſtrecke von zuſammen 3570,010 km zurück. 1) Waſſerverbrauch. 72 3u wurden 263,628 chm Leitungswaſſer und 1747 chm Waſſer aus offenen Gewäſſern zuſammen rund 2010,628 ehm entnommen und verbraucht. Mn eee