— 71 — Die Turnſpiele fanden im Sommer jeden Sonnabend Nachmittag von 4 bis 6 Uhr auf dem Ererzierplatz in der Sophie Charlotten⸗Straße ſtatt und waren durchſchnittlich von 61 Schülern beſucht. Im Winter wurde zur gleichen Zeit ein Freiturnen in der Turnhalle abgehalten, an welchem ſich durchſchnittlich 53 Schüler betheiligten. Am 15. Februar 1902 fand ein Wettturnen der Tertianer ſtatt, bei welchem recht gute, zum Theil vorzügliche Leiſtungen vorgeführt wurden. Im Laufe des Jahres haben 54 Schüler das Schwimmen erlernt; Freiſchwimmer waren 254 (39,7%) Schüler. Im Handfertigkeits⸗Unterricht war ein Holzſchnitz⸗ und ein Pappkurſus eingerichtet, an welchen in jedem Halbjahr ungefähr 40 Schüler aus vI—U III Theil genommen haben. 5) Oberrealſchule. Das Lehrerkollegium beſtand aus 1 Direktor, 19 Oberlehrern, 2 wiſſenſchaftlichen Hilfslehrern, 1 Zeichen, 1 Turnlehrer und 6 Vorſchullehrern. Seit dem 1. April 1901 iſt mit der Anſtalt ein pädagogiſches Seminar verbunden. Am 1. Oktober 1901 wurde der wiſſenſchaftliche Hilfslehrer Zühlke als Oberlehrer angeſtellt und der Lehrer Lehmann mit der einſtweiligen Verwaltung einer Turnlehrerſtelle beauftragt. Die Reifeprüfung beſtanden Michaelis 4 und Oſtern 3 Ober⸗Primaner. Für den Turnunterricht waren, abgeſehen von den Vorſchülern, die wie bisher klaſſenweiſe unterrichtet wurden, im Sommer 12, im Winter 13 Abtheilungen mit 24 bis 54 Schülern gebildet. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren befreit im Sommer 30 (5,38%), im Winter 30 (5,4%) Schüler; von einzelnen Uebungen im Sommer 5 (0,90 %), im Winter 7 (1,17%) Schüler. Die Turnſpiele fanden im Sommer jeden Sonnabend Nachmittag auf dem am Grunewald gelegenen großen Ererzierplatz ſtatt; die durchſchnittliche Zahl der Theilnehmer betrug 260. Während des Winters fanden an jedem Sonnabend Nachmittag Uebungen beſſerer Turner ſtatt, an welchen 164 Schüler ſich betheiligten. Freiſchwimmer waren 289 (50%) Schüler, von denen 79 im letzten Sommer das Schwimmen erlernt hatten. Des Radfahrens ſind 189 (31,66%) Schüler kundig. An dem Handfertigkeitsunterricht nahmen im Sommer 99 und im Winter 115 Schüler Theil; es beſtanden zwei Schnitz⸗ und zwei Pappkurſe. c) Kaiſer Friedrich⸗Schule. Durch Allerhöchſte Kabinets⸗Ordre vom 11. Mai 1901 wurde die Genehmigung ertheilt, daß das in der Entwickelung begriffene Gymnaſium nebſt Realſchule mit gemein⸗ ſamem Unterbau fortan den Namen „Kaiſer Friedrich⸗Schule“ führt. Sowohl im Gymnaſium wie in der Realſchule wurde Oſtern 1901 eine Obertertia eröffnet, während die Vorſchulklaſſe 10 und die Quinta «, die ſeiner Zeit mit Rückſicht auf die kleinen Klaſſenräume in dem früheren Schulhauſe hatten eröffnet werden müſſen, ein⸗ gezogen werden konnten. Nachdem am 1. April 1901 die Oberlehrer Timpe, Dr. Wehner, Dr. Hartmann und Dr. Tonndorf angeſtellt worden waren, beſtand das Lehrerkollegium aus 1 Direktor, 13 Oberlehrern und 7 Vorſchullehrern. ür den Turnunterricht beſtanden 10 Abtheilungen. Es waren gänzlich befreit im Sommer 30 (7,5%), im Winter 33 (8,8%): von einzelnen Uebungen im Sommer 6 h0 4 im Winter 9 (2,5%) Schüler. Im Sommer fanden Turnſpiele auf dem Schul⸗ ofe ſtatt. Im Handfertigkeitsunterricht beſtanden zwei Papp⸗ und ein Schnitzkurſus, es nahmen im Sommer 60 und im Winter 52 Schüler Theil. d) Realſchule. Am 1. April 1901 wurden 2 Quinten eröffnet. Zu demſelben Zeitpunkte wurden die Oberlehrer Dr. Rößler, Neukranz und Dr. Strohmeyer angeſtellt. Das Lehrerkollegium beſtand ſeitdem aus 4 Oberlehrern und 1 techniſchen Lehrer. Die Leitung war wie bisher dem Direktor der Ober⸗Realſchule Dr. Gropp übertragen. ür den Turnunterricht waren im Sommer und Winter 2 Turnabtheilungen ge⸗ bildet mit durchſchnittlich 86 Schülern. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren befreit im Sommer 8 (4,5 %), im Winter 7 (3,8%) Schüler. Die Turnſpiele fanden im Sommer jeden Nachmittag von 4 bis 6 Uhr auf dem am Grunewald gelegenen großen Ererzierplatz ſtatt. Durchſchnittlich betheiligten ſich 114 Schüler. 1. dem Handfertigkeitsunterricht nahmen im Sommer 20, im Winter 64 Schüler Theil. Es beſtanden im Sommer ein und im Winter drei Pappkurſe. ) Gymnaſium. 8 Die Oſtern 1901 mit 1 Serta und 3 Vorſchulklaſſen neu eröffnete Anſtalt wurde zunächſt proviſoriſch in den Miethräumen Paſſauer⸗Straße 3 untergebracht.