Die Einrichtung eines Röntgen⸗Kabinets, welche ſchon im vorigen Jahr beabſichtigt war, aber wegen Verzögerung der Kabellegung nicht zur Ausführung kommen konnte, iſt nunmehr bewirkt worden. Die Inſtallation der Leitungen ſowie die Lieferung und Auf⸗ ſtellung der Apparate wurde von der Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft zu Berlin aus⸗ geführt. Die Anlage iſt, da das ſtädtiſche Elettrizitätswerk nur Wechſelſtrom liefert, vor⸗ läufig auch nur für die Verwendung von Wechſelſtrom eingerichtet worden. Indeſſen er⸗ ſcheint es zweifelhaft, ob dieſer Verſuch, mit Wechſelſtrom auszukommen, zu einem aus⸗ reichend günſtigen Ergebniß führen wird. Im Zuſammenhang mit der Einrichtung des Röntgen⸗Kabinets wurde ein Dunkel⸗ zimmer für photographiſche Zwecke hergerichtet und ausgeſtattet. Einem Wunſche des hieſigen Aerzte⸗Vereins folgend ſind mit Genehmigung des Magiſtrats von Anfang Januar 1902 ab von den beiden dirigirenden Aerzten des Kranlen⸗ hauſes für die in Charlottenburg anſäſſigen praktiſchen Aerzte unentgeltliche Fortbildungs⸗ kurſe abgehalten worden. Dieſe Kurſe, welche einen ſehr zahlreichen Zuſpruch hatten, werden auch für die Folge ſtattfinden. Ueber die Perſonal⸗Verhältniſſe iſt Folgendes zu erwähnen: Von den vorhandenen 7 Aſſiſtenzärzten ſind am 1. April 1901 Dr. Neupert, der in Folge Erkrankung ſchon 4 Monate beurlaubt war, und Dr. Hamel ausgeſchieden. Zur Wiederbeſetzung der Stellen erfolgte die Anſtellung der Aſſiſtenzärzte Dr. Ehlers und Dr. Seidelmann. Das Aufſichts⸗ und Büreauperſonal iſt unverändert geblieben. Vorhanden ſind: 1 Inſpektor, 1 Sekretär, 2 Büreau⸗Aſſiſtenten, 1 Materialverwalter und 2 Büreaugehülfen In Unterbeamtenſtellen befanden ſich 2 Pförtner und 1 Heizer. Die Zahl der Pflegeſchweſtern hat ſich durch Neuüberweiſungen vom Victoriahauſe im Laufe des Jahres von 20 auf 23 erhöht. Daneben waren an ſonſtigem Pfleaeperſonal in der Anſtalt noch beſchäftigt 1 Oberwärterin (für die Abtheilung der geſchlechtskranken Frauen), 23 Wärter und 24 Wärterinnen. Im Wirthſchaftsbetrieb waren thätig 1 Vorſteherin des Haushalts, 2 Köchinnen, 6 Küchenmädchen, 1 Oberwäſcherin, 8 Waſchmädchen, 1 Plätterin, 2 Näherinnen, 4 Haus⸗ mädchen, 2 Scheuerfrauen, 2 Hilfsheizer, 3 Hausdiener. Die Pflegeſätze betrugen, wie in den Vorjahren: für Einheimiſche für Auswärtige in Klaſſe 1. 2 10,00 ℳ 12,00 ℳ 1 (Erwachſene in Klaſſe I1⸗- ac 241 5,00 „ 6,00 „ und Kinder). 2 4 Erwachſene 42,00 , 3,00 „ in Klaſſe III f Kinder unter 12 Jahren. . 1,50 „ 2,00 „ Der im Krankenhauſe ſchon ſeit geraumer Zeit hervorgetretene Platzmangel hat ſich im Winter 190/1 beſonders fühlbar gemacht. Deshalb wurde die innere Einrichtung des in der Sophie Charlotten⸗Straße neuerbauten Bürgerhauſes, deſſen Mitbenutzung für Kranken⸗ hauszwecke ſeitens der Gemeindebehörden unterm 9. Januar 1901 genehmigt war, nach Fertigſtellung der Baulichkeiten derart ſchleunig betrieben, daß dort ſchon Anfang Juli 1901 174 Betten zur Verfügung ſtanden. Catſrechend der vorläufig doppelten Zweckbeſtimmung der Anſtalt ſind im Bürgerhauſe räumlich getrennt und in ſich abgeſchloſſen — zwei beſondere Abtheilungen eingerichtet worden und zwar Hoſpitaliten⸗ und Siechenabtheilung mit 44 Betten für Männer, 30 Betten für Frauen und 24 Betten für Kinder. Kranken⸗Abtheilung mit 36 Betten für Männer, 40 Betten für Frauen. Die weitere Einrichtung der für etwa 400 Betten Platz bietenden Anſtalt wird je nach dem auftretenden Bedürfniß erfolgen. Der geſammte Betrieb des Bürgerhauſes iſt der Direktion des Krankenhauſes unter⸗ ſtellt, doch ſind mit dem 1. Juli 1901 zur Beſorgung der ſpeziellen örtlichen Verwaltungs⸗ geſchäfte 1 Sekretär und 1 Materialienverwalter, ſowie zur Wahrnehmung des ärztlichen Dienſtes 2 Aſſiſtenzärzte (Dr. Neupert — früher im Krankenhauſe — und Dr. Beer, der am 1. Oktober 1901 durch Dr. Boellke erſetzt wurde, angeſtellt worden. Zur Beaufſichtigung des Pflegedienſtes wurden 2 Viktoria⸗Schweſtern aus dem Schweſternbeſtande des Krankenhauſes überwieſen; im Uebrigen waren für die Pflege der Kranken und Siechen 5 Wärter, 1 Kinderpflegerin und 6 Wärterinnen nothwendig. Der Wirthſchaftsbetrieb erforderte folgendes Perſonal: 1 Oberköchin, 1 Köchin, 3 Küchenmädchen, 1 Oberwäſcherin, 1 Plätterin, 1 Näherin, 6 Waſchmädchen, 1 Waſchküchen⸗ arbeiter, 1 Hausmädchen und 3 Hausdiener. Dabei ſei erwähnt, daß die mit maſchinellem Betrieb ausgeſtattete Waſchküche auch zur Reinigung eines großen, bisher einer Privat⸗Wäſcherei übertragenen Theils der Kranken⸗ hauswäſche mit ausgenutzt wird. 142 2 484 den den Pförtnerdienſt iſt 1 Unterbeamter angeſtellt; die Beſorgung der verhältniß⸗ mäßig bedeutenden Keſſel⸗ und Maſchinen⸗Anlagen ſowie der vorhandenen elektriſchen Auf⸗ züge erfolgt durch 1 Maſchinenmeiſter und 3 Hilfsheizer. 52