—149 — außerdem durch die Verblendung der in der Schwimmhalle befindlichen beiden Abſeifräume mit Kacheln entſtandenen Koſten (622,27 ℳi) ſind ebenſo, wie die Beſchaffungskoſten einer automatiſchen Perſonenwaage für die Schwimmhalle in Höhe von 300 ℳ. (eine ebenſolche befindet ſich bereits im Warteraum) und einer Nähmaſchine mit Stopfvorrichtung zum Aus⸗ beſſern der Wäſche (122 ℳ) demgegenüber nur geringfügiger Art. Die Gründe, die uns zu jener Ausgabe veranlaßten, dürften beſonderes Intereſſe beanſpruchen. Die beiden Warmwaſſerkeſſel zunächſt hatten ſich, abgeſehen von ſonſtigen durch Störungen oder Inſtandſetzungsarbeiten verurſachten Mißſtänden, an betriebsſtarken Tagen als nicht mehr ausreichend erwieſen. Ferner waren die beiden Dampfkeſſel durch großen Verbrauch an ungereinigtem Speiſewaſſer in Folge Erwärmung des Schwimmbades durch direkten Dampf mittelſt Strahl⸗ apparate einer ſtarken Keſſelſteinbildung ausgeſetzt. Außerdem hatten die in die Dampf⸗ keſſel eingebauten Dampfüberhitzer, weil koſtſpielig in der Unterhaltung, ſich nicht bewährt. Dazu kam, daß der überhitzte Dampf ſelbſt, da er zum Betriebe der Maſchinen verhältniß⸗ mäßig wenig in Anſpruch genommen wurde, für die Anſtalt nur geringen Werth beſaß. In beiden Fällen war daher die Beſchaffung einer Reſerve dringend geboten. Weiter wurde, ſoweit der Tagesbedarf in Betracht kam, das zum Betriebe erforder⸗ liche Waſſer mittelſt einer Schwade'ſchen Duplerpumpe aus den Tiefbrunnen den Behältern zugeführt, während die daneben noch vorhandenen Pulſometer der Füllung des Schwimmbades während der Nachtſtunden dienten. Aber auch dieſe Einrichtungen waren den Anforderungen nicht mehr gewachſen. Endlich waren die urſprünglich vorhandenen beiden Tiefbrunnen in ihrer Ergiebigkeit zurückgegangen, ſodaß zu ihrer Entlaſtung ſchon die Anlage eines dritten Brunnens erforderlich geworden war. Dieſer wurde jedoch, da die Leiſtungsfähigkeit der beiden alten Brunnen mehr und mehr nachließ, derart in Anſpruch genommen, daß, wollte man Betriebsſtörungen vermeiden, auch hierfür ein vierter Brunnen als Reſerve angelegt werden mußte. Alle dieſe Uebelſtände ſind durch die veränderte Geſtaltung der Keſſel⸗ und Maſchinenanlage nunmehr in vollem Umfange beſeitigt. Der neue — dritte — Warmwaſſerkeſſel zunächſt liefert nicht nur das für die Wannen⸗ und Brauſebäder erforderliche Waſſer, er iſt vielmehr noch im Stande, die zur Erwärmung des 500 chm faſſenden Schwimmbades von 10 auf 22 bis 25“ (C. nöthige Wärmemenge herzugeben. Dadurch und infolge Aufſtellung eines dritten Dampfkeſſels iſt es möglich, den Betrieb auch bei ſtärkſtem Verkehr mit je zwei Keſſeln aufrecht zu erhalten, während die dritten Keſſel in Reſerve ſtehend — ohne Ueberhaſtung der Reinigung unterworfen werden können. Durch die Entfernung der Ueberhitzerrohre und den Einbau von Waſſer⸗ rohren in die beiden älteren Dampfkeſſel hat ſich deren Heizfläche ein weiterer Vortheil gegen früher — zudem erheblich vergrößert. Der vorhandenen Duplerpumpe, die jetzt als Umwälzpumpe fürs Schwimmbad dient, ſind zwei, mit den Dampfmaſchinen gekuppelte, doppelt wirkende Druckpumpen be⸗ währter Konſtruktion von je 80 ehm ſtündlicher Leiſtung hinzugetreten, die im Stande find, — jeder für ſich — bei normaler Tourenzahl das erforderliche Waſſer zu liefern. Freilich muſten für ſie die urſprünglich 7,00 m betrageuden Saughöhen auf ungefähr 3,00 m verringert werden. Dies war wiederum nur dadurch möglich, daß der neben dem Maſchinen⸗ hauſe liegende Hof zur Aufnahme der Maſchinenpumpen unterkellert wurde. Im Intereſſe einer geſicherten Waſſerverſorgung iſt auf dem benachbarten Schul⸗ grundſtücke ein neuer Brunnen 40,00 m tief derart abgeſenkt worden, daß die Möglichkeit gegeben iſt, im Falle des Undurchläſſigwerdens der den Sauger umgebenden Sandſchichten, die Brunnenſohle aufzubohren und durch die dabei eintretende Bewegung der unteren Sand⸗ ſchichten die abgelagerten Eiſenniederſchläge zu löſen und auszupumpen. Dieſer und der vordem angelegte Tiefbrunnen ſind mit ihren Rohrleitungen direkt an die Saugſtutzen der beiden neu aufgeſtellten Druckpumpen ſo angeſchloſſen und mit Umſchaltungen verſehen, daß mit beiden Pumpen beliebig aus dem einen oder dem anderen Brunnen gepumpt werden kann. Die Geſammtzahl der vorhandenen Tiefbrunnen beträgt wie ſchließlich erläuternd bemerkt wird — auch jetzt nur drei, da einer der älteſten Brunnen, des Raummangels wegen, dem neuen Warmwaſſerkeſſel hat weichen müſſen. Die natürliche Folge aller dieſer Verbeſſerungen iſt die einzig durch die Betriebs⸗ zeit begrenzte Leiſtungsfähigkeit der Anſtalt. Zum Schluſſe weiſen wir noch kurz darauf hin, daß die wegen Erbauung einer zweiten Volksbadeanſtalt ſeit längerer Zeit ſchon ſchwebenden Verhandlungen immer noch nicht zum Abſchluß gelangt ſind.