— 259 — Ein Oeffnen des Deckels zum Anbringen der Hausanſchlüſſe iſt nicht erforderlich, da die Anſchlußdrähte an die unteren Enden der aus der Hartgummiplatte hervortretenden, leicht zugänglichen Doppelklemmen gelegt werden. Als Anſchlußdrähte ſind ſämmtliche gebrä uchlichen Zimmerleitungsdrähte und Bleikabel ohne Weiteres verwendbar, papieriſolirte Drähte werden zum Schutz gegen Eindringen von Feuchtigkeit mit einem beſonderen Hart⸗ gummi⸗Endverſchluß, welcher mit Paraffin ausgegoſſen wird, verſehen. Die Anſchlußſtellen der Zimmerleitungs⸗ pp. Drähte werden gegen unbefugtes Eingreifen und gegen Witterungs⸗ einflüſſe noch durch Ueberſchieben einer eiſernen Glocke geſchützt. Nach unten iſt die Schutz⸗ glocke noch durch einen Holzboden abgeſchloſſen, durch deſſen Durchbohrungen die Anſchluß⸗ drähte eingeführt werden. Die Durchbohrungen ſind ſo bemeſſen, daß die zum luftdichten Abſch luß der papieriſolirten Anſchlußdrähte erforderlichen Hartgummi⸗Endverſchlüſſe gerade hineinpaſſen; luftbeſtändige Adern von geringerem Querſchnitt als die Hartgummi⸗Endver⸗ ſchlüſſe werden durch hölzerne Futterringe verſtärkt, freibleibende Durchbohrungen einſtweilen durch Holzſtopfen abgeſchloſſen. Die Einzelvertheiler werden mittelſt des angegoſſenen Fußes in geeigneten Räumen der Gebäude, unter Umſtänden auch auf Hofräumen, in einer für Unbefugte nicht ohne Weiteres erreichbaren Höhe an der Wand befeſtigt. Die Einführung und der Abſchluß der Vertheilungskabel in die innere Kammer erfolgt zweckmäßig ſtets zu ebener Erde vor der Befeſtigung des Vertheilers an der Wand. Die Zuführungsleitungen vom Vertheiler zu den Sprechſtellen laſſen ſich nach der Befeſtigung jeder Zeit bequem an die Klemmen der unteren Kammer anlegen. Oberirdiſche Vertheilung. Die durchweg unterirdiſche Vertheilung bietet, vom wirthſchaftlichen Standpunkt betrachtet, nur dann beſondere Vortheile, wenn die Sprechſtellen verhältnißmäßig dicht zu⸗ ſammengedrängt liegen. Wo dies nicht der Fall iſt, oder wo die Bebauung der Grundſtücke mit alten Häuſern noch die Regel bildet, und eine rege Bauthätigkeit behufs Herſtellung moderner Neubauten zu erwarten iſt, die unterirdiſche Führung demnach keinen dauernden Beſtand verſpricht, empfiehlt es ſich, die oberirdiſche Vertheilung vorläufig beizubehalten. Indeſſen iſt auch in dieſem Falle eine möglichſt ausgedehnte Verwendung von Kabeln an⸗ zuſtreben. Zu dem Zweck iſt jeder Häuſerblock als abgeſchloſſenes Ganzes zu betrachten und mit einer beſonderen Hochführung zu verſehen, ſodaß oberirdiſche Straßenüberſchreitungen nur ausnahmsweiſe und auch nur mit einzelnen Leitungen nöthig werden. Uebergangs⸗Endverſchlüſſe. Die vorhandenen Kabelaufführungen bleiben in der jetzigen Anordnung ſoweit als möglich beſtehen. Wo neue Aufführungspunkte hergeſtellt werden müſſen, geſchieht dies unter Verwendung beſonderer Uebergangs⸗Endverſchlüſſe, welche nur geringen Raum beanſpruchen, ſo daß ſie überall untergebracht werden können und die Anmiethung beſonderer Bodenräume überflüſſig machen. Für die Uebergangsgehäuſe werden gleiche Schutzkäſten verwendet wie für die Hauptvertheiler. Im unteren Theil des Schutzkaſtens befindet ſich ein Endverſchluß zu 56 Doppelleitungen gewöhnlicher Bauart, während die Blitzableiter und Grobſicherungen im oberen Theil eingebaut ſind. Die Uebergangs⸗Endverſchlüſſe werden nur in einer für 56 Doppelleitungen ausreichenden Type konſtruirt, indeſſen ſind die Blitzableiter und Grob⸗ ſicherungen ſowie der Endverſchluß nicht feſt eingebaut, ſodaß bei geringerer Leitungszahl das Uebergangsgehäuſe ſtets nur dem wirklichen Bedürfniß entſprechend montirt werden fann. Zur Aufführung von mehr als 56 Doppelleitungen iſt die Aufſtellung von 2 oder mehr Uebergangsgehäuſen erforderlich; für kleine Abzweigungen (3. B. in villenartig bebauten Stadttheilen), wo nur wenige Leitungen oberirdiſch zu vertheilen ſind, eignen ſich auch die oben beſchriebenen Einzelvertheiler. Zwiſchen den Vertheiler und die oberirdiſcheu Leitungen ſind dann noch Blitzſchutz⸗ und Sicherungsvorrichtungen einzuſchalten. Die Montirung erfolgt an der erſten Holzſtange, der Uebergang vom Kabel zur oberirdiſchen blanken Leitung läßt ſich leicht und ſicher bewirken. Die Anordnung der Endverſchlüſſe, der Blitzableiter und Sicherung in einem eiſernen Gehäuſe macht die koſtſpielige, 4 Herrichtung der Bodenräume überflüſſtig. Die Aufſtellung erfolgt an einer leicht zugänglichen Stelle möglichſt in der Nähe der Aufführungs⸗ geſtänge oder auf dem Dache an den eiſernen Ferngeſtängen. In letzterem Falle müſſen die Schutzgehäuſe wetterſicher abgeſchloſſen werden. Schematiſche Darſtellung eines Verzweigungsnetzes. In den Zeichnungen Blatt 8 und 9 iſt die Anlage eines Verzweigungsnetzes ſchematiſch dargeſtellt. Vom Vermittlungsamt geht ein Hauptkanal mit 6 Oeffnungen zu dem im Häuſer⸗ block IV beſtehenden Kabelhochführungspunkt, von welchem bisher die oberirdiſche Vertheilung der Anſchlußleitungen für die Häuſerblocks 1—IV erfolgte. Die Häuſerblocks 1 und II ent⸗ halten jeder etwa 100 Sprechſtellen, während ſich in den Blocks 111 und IV die doppelte Zahl von Anſchlüſſen befindet. Da bei der unterirdiſchen Vertheilung an einen Hauptver⸗ theiler höchſtens 112 Sprechſtellen angeſchloſſen werden ſollen, ſo gelangen in den Häuſer⸗ ) Nicht abgedruckt.