— 317. — ) Bau des Gymnaſiums Wormſer Straße 11. Das Gymnaſium wurde mit Ausnahme der inneren Einrichtung der Räume für Chemie und Phyſik, welche erſt in etwa 2 Jahren in Benutzung genommen werden, am 5. Januar 1903 der Deputation für die höheren Lehranſtalten übergeben, ſo daß der Unter⸗ richt im neuen Gebäude zu dem in Ausſicht geſtellten Zeitpunkt nach den Weihnachtsferien eröffnet werden konnte. Die innere Einrichtung der Räume für Chemie und Phyſik wird bis zum 1. Auguſt d. I. ebenfalls fertig geſtellt ſein. Die für den Bau ausgeworfenen Ge⸗ ſamtkoſten von 571 000 ℳ, aus denen auch die Koſten der Entwurfsbearbeitung eines für die Vorderbauſtelle geplanten Wohngebäudes beſtritten werden mußten, werden nicht überſchritten. d) Bau der höheren Töchterſchule Nürnberger Straße Nr. 63. Der Bau der höheren Töchterſchule, welcher im vorjährigen Bericht eingehend be⸗ ſchrieben worden iſt, wurde im Oktober des Jahres 1902 unter Dach gebracht. Die Roh⸗ bauabnahme fand am 31. Oktober ſtatt. Die Übergabe ſoll der Vorlage gemäß zum 1. April 1904 erfolgen, doch ſteht die Fertigſtellung bereits zum 1. Jannar zu erwarten. c) Umbau des Direktorwohnhauſes Nürnberger Straße 63. Das gleichzeitig mit dem Grundſtück der im Bau begriffenen höheren Mädchenſchule 11 im Jahre 1899 erworbene Vorderhans „Nürnberger Straße 63“ welches den Zugang zur Schulanſtalt enthält, iſt als Wohnhaus für den Direktor dieſer Schule hergerichtet worden. Das bisher als Möbellager vermietete Haus befand ſich nicht mehr in einem für ein beſſeres Wohnhaus angemeſſenen Zuſtand, ſo daß zunächſt allgemeine Ausbeſſerungsarbeiten notwendig wurden. Außerdem bedurfte es, um es ſeiner Beſtimmung gemäß herzurichten, verſchiedener baulicher Anderungen. Das Haus beſtand aus Keller, Durchfahrt im Erdgeſchoß, 2 Zimmern im 1. Stock, 2 Zimmern nebſt Bad und Kloſet im II. Stock, 2 Zimmern, Küche, Speiſe⸗ kammer, Kloſet im III. Stock, Waſchküche und Bodenräumen im Dachgeſchoß. Das übermäßig große Vorderzimmer im 1. Stock wurde nunmehr durch eine Trennungswand mit Schiebetür in zwei Teile zerlegt. Die Küche mit ihren Nebenräumen wurde vom 1II. Stock in den II. Stock verlegt. Das Dachgeſchoß wurde zu einem zwei Zimmer enthaltenden IV. Stockwerk ausgebaut. Trotzdem mit dieſen umfangreichen Umänderungen erſt Ende Februar begonnen werden konnte, gelang es, dieſelben ſo zu fördern, daß die Wohnung bereits am 28. März bezogen werden konnte. Die förmliche Übergabe ſoll im Laufe des Juni erfolgen. ) Erweiterungsbau der Feuerwache Lützow 7/8. Da die ſeit 1889 im Hauptgebäude der Feuerwache und im Hofgebäude unter⸗ gebrachten Räume für die Werkſtätten der Feuerwehr und der Straßenreinigung ſowie für die Kleiderkammer nicht mehr ausreichen, auch der ÜUbungshof für die Feuerwehr durch die zur Unterbringung von Straßenreinigungsfahrzeugen erbauten Schuppen eingeengt wurde, ſo wurde die Ausführung eines Erweiterungsbaues beſchloſſen. Das der Feuerwehr bisher zu⸗ geteilte Stück des Geſamtgrundſtücks am Lützow 7/8 und an der Straße 1a reichte hierfür nicht aus. Es mußte vielmehr ein Streifen von 15 m von dem anſchließenden Teilgrundſtück, welches der Hochbauverwaltung für die Zwecke des Bauhofs zugeteilt iſt, hinzugenommen werden. In dem Entwurfe iſt vorgeſehen, daß der Hof auf ſeine für Übungszwecke erforder⸗ liche Ausdehnung gebracht und weiterhin auch für das Säubern der Straßenreinigungsfahr⸗ zeuge hinreichend geräumig geſtaltet wird. Die Erweiterungsbauten ſtellen 4 verſchiedene, ſich aneinander anſchließende Gruppen dar. Die erſte an der Straße bezw. am Bauhof belegene enthält in 3 Obergeſchoſſen je eine 2 zimmerige Wohnung mit Küche und Zubehör für 3 Oberfeuerwehrlente, im Erdgeſchoß Remiſen, welche von der Straße aus zugänglich ſind. Die zweite Gruppe enthält die im erſten Obergeſchoß gelegene, durch 2 Geſchoſſe gehende Turnhalle, im Dachgeſchoß Kammerräume, im Erdgeſchoß eine Remiſe für den Reſervezug und eine Werkſtätte für die Stellmacherei. Die dritte teils an der Nord⸗ teils an der Weſt⸗ grenze gelegene Gruppe enthält im Erdgeſchoß Werkſtätten der Schloſſer, Tiſchler, Maler, die Telegraphenabteilung, eine gemeinſame Abortanlage ſowie einen Raum für Fahrräder und einen Schuppen für Karren, über welchem die Badeanlage liegt, im erſten Obergeſchoß befinden ſich Werkſtätten der Sattler, Schuſter, Schneider, im darüber liegenden Dachgeſchoß Kammerräume. Die vierte Gruppe enthält anſchließend an das Wohngebäude an Straße 1 proviſoriſche Schuppen für die Straßenreinigungsfahrzeuge. Das Gebäude erhält für die Werkſtätten und Kammerräume Zentralheizung, für die Turnhallen und Wohnräume Ofenheizung. Die Treppenhäuſer ſind mit Rückſicht auf die ſchnelle Bereitſchaft der Feuerwehr derart verteilt, daß ſie von den Werkſtätten und Kammern leicht zugänglich ſind. Für die Faſſade iſt mit Ausnahme des verblendet angenommenen Erdgeſchoſſes Putz vorgeſehen. Die Baukoſten ſind auf 133 500 ℳ veranſchlagt. Mit den Abbrucharbeiten des alten Mauerwerks iſt im Juni des Jahres begonnen worden. Die baupolizeiliche Genehmigung iſt am 11. Juni 1903 erteilt worden.