— 393 — Betrieb der Kanaliſation in dieſem Gebiet wird auf Grund eines Vertrages von der Ber⸗ liner Kanaliſationsverwaltung geführt. Das Entwäſſerungsgebiet bildet einen Teil des Ber⸗ liner Radialſyſtems Nr. vIII, nach deren Pumpſtation in Alt⸗Moabit 67/70 die Leitungen Vorflut haben. Die Abwäſſer werden zuſammen mit den übrigen Abwäſſern des Radial⸗ ſyftems VIII nach den Berliner Rieſelfeldern gepumpt. Die Menge des von Mar⸗ tinikenfelde zum Abfluß gelangenden Waſſers läßt ſich nicht näher beſtimmen, ebenſowenig die tatſächlichen Betriebs⸗ und Unterhaltungskoſten. Vertragsgemäß wurden für Betrieb und Unterhaltung im Berichtsjahr an Berlin 19 111,92 ℳ. gezahlt. Außerdem wurde für den . . von Spülwaſſer und Reparatur von Spülmeſſern ein Betrag von 107,66 ver⸗ ausgabt. 2. Das Entwäſſerungsgebiet Oſtvi ertel umfaßt das Oſtviertel von Charlottenburg. Das Gebiet hat 102 ha 32 a 31 qm Fläche mit 583 bebauten Grundſtücken und 34 016 Einwohnern am Schluſſe des Berichtsjahres. Die bebauten Grundſtücke ſind ſämtlich an die Kanaliſation angeſchloſſen. Am Schluſſe des Berichtsjahres waren 17 861,93 m Straßenfronten anſchlußfähig. In dieſer Zahl ſind die Fronten vor ſtädtiſchen Grundſtücken nicht enthalten. Über Bau und Betrieb gilt das oben für Martinikenfelde Geſagte. Die Kanaliſation bildet einen Teil des Berliner Radial⸗ ſyſtems vII, deſſen Pumpſtatio n in der Genthiner Straße 4 liegt. Für Betrieb und Unter⸗ haltung wurden im Berichtsjahre an Berlin 107 171,58 ℳ gezahlt. Außerdem wurde für den Verbrauch an Spülwaſſer und Reparatur von Standrohr⸗ und Spülmeſſern ein Betrag von 2 999,05 ℳ verausgabt. 3. Das En twäſſerungsgeb iet nördlich der Spree umfaßt die Stadtviertel Kalowswerder, Am Königsdamm ſüdlich, Am Königsdamm nördlich, Am Nonnendamm. Das Gebiet hat 522 ha 8a 58 qm Fläche und 3874 Einwohner am Schluſſe des Plötzenſee kann nötigenfalls an dieſes Entwäſſerungsgebiet angeſchloſſen werden. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt noch nicht eröffnet. Es beſtehen jedoch in einigen Straßen Kanaliſationsleitungen, welche bis zur Eröffnung des Betriebes Vorflut nach der Spree nehmen. Aborte ſind an dieſe Leitungen nicht angeſchloſſen. Im Berichtsjahre wurde mit dem Ausbau des Kanalnetzes auf Grund des am 10. November 1901 landespolizeilich genehmigten Kanaliſationsentwurfs begonnen, und zwar wurde der gemauerte Kanal im Tegelerweg von der Schloßbrücke bis zum Nonnendamm und in dieſem weiter bis zum Grundſtücke des ſtädtiſchen Lagerplatzes am Nonnendamm (rd. 2020 m) gebaut. Ferner wurde die Gründung des Sandfanges ausgeführt. Die Abwäſſer des geſamten Gebietes ſollen nach dem auf dem ſtädtiſchen Lagerplatz am Nonnendamm zu errichtenden Pumpwerk, welches zunächſt einen proviſoriſchen Ausbau erhält, geführt und von hier durch ein Anſchluß⸗ druckrohr in die vorhandene Druckrohrleitung des Entwäſſerungsgebietes „Innere Stadt“ (ſiehe unten) und in dieſer nach dem Rieſelfelde Carolinenhöhe⸗Gatow gepumpt werden. Der Berechnung der Leitungsquerſchnitte iſt eine Hauswaſſermenge von 1,30 1 für 1 Sekunde und 1 ha zu Grunde gelegt und ein Regen von 30 mm in 1 Stunde, von welchem 60% in die Kanäle gelangen. 4. Das Entwäſſerungsgebiet Weſtend umfaßt die Stadtviertel Weſtend und am Spandauer Berg. Das Gebiet gehört zurzeit nicht völlig zum Gemeindegebiet von Charlottenburg. Der zum Charlottenburger Gemeinde⸗ gebiet gehörige Teil hat 519 ha 31 a 27 am Fläche mit 191 Grundſtücken und 4224 Ein⸗ wohnern. Die zum Forſtbezirk Spandau gehörige Bockbrauerei hat 4 ha 38 a 85 am, und die Enklave zu Dahlem hat 13 ha 61 a 93 qm, ſo daß die Geſamtfläche 537 ha 62 a und 05 am beträgt. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt noch nicht eröffnet. Ein landespolizeilich geneh⸗ migter Kanaliſationsentwurf iſt noch nicht vorhanden. Es ſind jedoch einige Straßen mit Kanaliſationsleitungen verſehen und zwar waren am Schluſſe des Bericheſahres im ganzen 3968,45 m Leitungen vorhanden. Dieſe nehmen vorläufig Vorflut nach dem Entwäſſerungsgebiet Innere Stadt“. An die Kanaliſation waren am Schluſſe des Berichtsjahres 43 Grundſtücke angeſchloſſen. Betrieb und Unterhaltung der Leitungen wird von dem für das Entwäſſerungs⸗ gebiet „Innere Stadt“ vorhandenen Perſonal beſorgt. Für eine erhebliche Erweiterung des Leitungsnetzes in den bebauten Teilen von Weſtend ſind im Berichtsjahre die Mittel bewilligt worden. Die Ausführung kann erſt im Jahre 1903 erfolgen. 5. Das Entwäſſerungsgebiet „Innere Stadt“. umfaßt die Stadtviertel Am Kurfürſtendamm, Hochſchulviertel, Innere Stadt, Am Lietzenſee, Schloßviertel, Lützow und Halbinſel. Das Gebiet hat einſchl. der Halbinſel 874 ha 26 a 75 am Fläche und 158084 Einwohner am Schluſſe des Berichtsjahres. Die geſamten Abwäſſer werden nach dem Hauptpumpwerk in der Sophie Charlotten⸗ Straße geführt und von hier durch zwei Druckrohre (ſ. u.) nach dem Rieſelfeld Carolinen⸗ höhe⸗Gatow (ſ. u.) gepumpt. Ein Teil dieſes Gebietes, die ſogenannte Halbinſel, iſt durch