2 35 Von dem Regenwaſſer, welches in die Leitungen gelangt, kommt ein Teil durch . nach den offentlichen Waſſerläufen zum Abfluß. Wie groß dieſer Teil iſt, iſt unbekannt. Die reinen Fabrikwäſſer (Kühl⸗ und Kondenſationswäſſer) werden, wo irgend an⸗ gängig, nicht den Kanaliſationsleitungen, ſondern der öffentlichen Waſſerläufen zugeführt, ſei es unter Benutzung der Notausläſſe, ſei es durch beſondere Leiſtungen. Die Länge der Schmutzwaſſerleitungen auf Charlottenburger Gemeindegebiet betrug bei Beginn des Berichtsjahres 82 127 m Tonrohrleitungen mit 1467 Einſteigeſchächten und 24938 m gemauerte Kanäle mit 415 Einſteigeſchächten einſchl. der über den Notausläſſen. Bis zum Schluſſe des Berichtsjahres waren dieſe Zahlen infolge von Neuanlagen gewachſen auf 82 127 / 5943,14 — 88 070,14 m Tonrohrleitungen mit 1593 Einſteigeſchächten, 24 938 + 2189,01 — 27 127,01 m gemauerte Kanäle mit 460 Einſteigeſchächten, zuſammen 115 197,15 m Leitungen mit 2053 Einſteigeſchächten einſchl der über den Notausläſſen. Der Berechnung der Leitungsquerſchnitte in dieſem Gebiete iſt eine größte Haus⸗ waſſermenge von 0,788 1 für 1 Sekunde und 1 ha und eine größte Regenwaſſermenge von 21,942 1 für 1 Sekunde und 1 ha zu Grunde gelegt. Die Reinigung und Spülung der Leitungen auf Charlottenburger Gemeindegebiet geſchah durch 4 Kolonnen zu je 4 Mann, welche durch einen Betriebsaufſeher überwacht werden. Zeitweilig wurden zu Hilfeleiſtungen bei außergewöhnlichen Arbeiten außerdem noch einzelne Arbeiter herangezogen. Das Entwäſſerungsgebiet iſt in 3 Reinigungsbezirke geteilt. Jede Kolonne hat ihren beſtimmten Bezirk. Nur in dem Bezirk, in welchem das Hauptpumpwerk liegt, ſind 2 Kolonnen tätig. Die Menge der unlöslichen Rückſtände, welche aus dem Leitungsnetz entfernt und abgefahren wurden, belief ſich auf 1654 chm (und zwar aus den Leitungen 546 chm, aus dem Sandfang des Hauptpumpwerks 1022 chm, aus dem Sandfang des Zwiſchenpump⸗ werks 86 chm). Es ſind alſo von ſolchen Stoffen im Abwaſſer enthalten geweſen 1: 8015. Die Geſamtkoſten der Reinigung betrugen 37 227,17 ℳ, davon entfallen auf per⸗ ſönliche Ausgaben 25 620,80 ℳd, auf ſächliche 11 606,37 ℳ Im einzelnen erforderte die Reinigung der 2 Sandfänge 2670,23 ℳ an perſönlichen und 2105.20 an ſächlichen Koſten, zuſammen 4775,43 ℳ (1 hm feſter Rückſtände in den Sandfängen erfordert 4,31 ℳ); die Reinigung der Leitungen verurſachte 21 237,16 ℳ an perſönlichen und 9056,38 ℳ an ſächlichen Koſten, zuſammen 30 293,54 ℳ (1 m Leitung erfordert durch⸗ ſchnittlich o,185 ℳ an perſönlichen und 0,78 ℳ an ſächlichen Koſten, zuſammen 0,263 und zwar entfallen auf 1 m gemauerten Kanal durchſchnittlich ,618 ℳ, auf 1 lfd. Meter Tonrohrleitung durchſchnittlich 0,154 ℳ Geſamtkoſten). Für ſonſtige Reinigungsarbeiten wurden 2158,20 ℳ verausgabt. Der Verbrauch an Waſſer zum Reinigen der Leitungen betrug 38 397 chm, welches mit 7 Pfg für 1 chm bezahlt wird. Dies Waſſer wird der Charlottenburger Waſſerleitung entnommen, und zwar zum Teil durch die Straßenhydranten, zum Teil durch beſondere Spüleinläſſe. Die Zahl der letzteren hat ſich im Berichtsjahre von 115 auf 127 vermehrt. Das Hauptpumpwerk ſoll nach vollem Ausbau 8 Pumpmaſchinen enthalten. Das Maſchinenhaus iſt in der entſprechenden Größe ausgebaut. In demſelben ſind zur Zeit 6 Pumpmaſchinen aufgeſtellt. Von dieſer iſt Nr. 1 eine Einzylindermaſchine alter Konſtruktion, langſam laufend für 22 Umdrehungen kon⸗ ſtruiert. Die Pumpe iſt direkt gekuppelt und leiſtet bei 22 Umdrehungen 91,65 sec1 oder pro Umdrehung 250 Liter. Nr. 2 iſt eine Verbundmaſchine von gleicher Konſtruktion wie Nr. 1. Die Pumpe leiſtet pro Umdrehung 550 Liter, oder bei 22 Umdrehungen in der Minute 201,7 sec/1. Nr. 3 und 4 ſind unter ſich gleich. Jede Pumpmaſchine hat einen Hoch⸗ und Nieder⸗ druckzylinder, deren Kolbenſtangen direkt mit je 1 doppelwirkenden Plungerpumpe mit ge⸗ ſteuerten Ventilen verbunden ſind. Die größte Umdrehungszahl iſt 60 in der Minute. Die beiden zu einer Pumpmaſchine gehörigen Plungerpumpen fördern zuſammen bei dieſer Um⸗ drehnngszahl 235 1/ec. Die Maſchinen werden mit geſättigtem Dampf von 9 At. Anfangs⸗ ſpannung betrieben und haben Schieberſteuerung und Einſpritzkondenſation. Die Pumpmaſchinen Nr 5 und 6 ſind ebenfalls unter ſich gleich und in der Ge⸗ ſamtanordnung wie Nr. 3 und 4 gebaut. Sie werden jedoch mit überhitztem Dampf von 9 At. Anfangsſpannung und 250% C. betrieben und haben Ventilſteuerung Die ſtatiſche Förderhöhe (Saug⸗ und Druckhöhe) beträgt durchſchnittlich 26 m, die Geſamtförderhöhe, einſchließlich Widerſtandshöhe ſchwankte zwiſchen 29,45 m und 53,15 m entſprechend der wechſelnden Waſſergeſchwindigkeit im Druckrohr und den wechſelnden Waſſer⸗ ſtänden in Sandfang und Standrohr. Zur Erzeugung des Dampfes dienen 3 Zweiflammrohrkeſſel von je 68,20 am Heiz⸗ fläche und 3 Steinmüller⸗Röhrenkeſſel von je 155,6 am Heizfläche. Mit jedem von den letzteren iſt ein Dampfüberhitzer von je 36,6 am Heizfläche verbunden, welcher ſich ein⸗ und ausſchalten läßt. Dieſe 6 Keſſel reichen unter Wahrung der erforderlichen Reſerve aus, um auch nach Aufſtellung aller s Pumpmaſchinen die nötige Dampfmenge zu liefern. Zur Keſſelſpeiſung wird Grundwaſſer verwendet, nachdem es in einer Waſſer⸗ reinigungsanlage von ſeinen Keſſelſteinbildnern befreit iſt. Die Keſſel werden mit Steinkohle geheizt. Der Preis betrug 0,9588 ℳ pro Zentner.