— 37 5) Perſonal. Die Sollſtärke der Feuerwehr betrug 3 Offtziere, 2 Feldwebel, 1 Leitungsreviſor, 1 Kammerverwalter, 16 Oberfeuerwehrmänner und 79 Feuerwehrmänner. 2 Oberfeuerwehrmannſtellen wurden in Obermaſchiniſten und 2 in Vizefeldwebel⸗ ſtellen umgewandelt. Die Beſetzung der Wachen iſt folgende: a) Hauptfeuerwache: 2 Offtziere (Branddirektor und Brandmeiſter), 1 Feldwebel, 1 Leitungsreviſor, 1 Kammerverwalter, 1 Vizefeldwebel (zurzeit unbeſetzt), 1 Ober⸗ maſchiniſt, 6 Oberfenerwehrmänner, 40 Feuerwehrmänner. b) Oſtfeuerwache: 1 Offtzier, 1 Feldwebel, 1 Vizefeldwebel, 1 Obermaſchiniſt, 6 Oberfeuerwehrmänner, 39 Feuerwehrmänner Von den Mannſchaften ſchieden im Laufe des Jahres aus auf eigenen Antrag 3 Oberfeuerwehrmänner (dieſelben haben in anderen Städten höhere Stellen erhalten), als nicht geeignet 1 Feuerwehrmann, durch den Tod 1 Feuerwehrmann. Für dieſe offenen Stellen wurde Erſatz geſchaffen. Außerdem wurden mit Rückſicht auf Erkrankungen und Beurlaubungen 6 neue Stellen geſchaffen. Urlaub für private Zwecke wurde in 69 Fällen mit 182 Tagen gewährt. Zur Ab⸗ leiſtung militäriſcher üUbungen waren 1 Oberfeuerwehrmann mit 15 Tagen und 19 Feuer⸗ wehrmänner mit 181 Tagen beurlaubt. Im ganzen alſo erhielten 89 Mann 378 Tage Urlaub. Erkrankungen traten ein bei 6 Oberfeuerwehrmännern mit 52 Tagen und bei 22 Feuerwehrmännern mit 406 Tagen. Dienſtfreie Mannſchaften wurden zu Bränden nicht herangezogen, in den Werkſtätten auch nur vereinzelt beſchäftigt. Die Feuermelder wurden durch wachfreie Oberfeuerwehrmänner, die Hydranten durch wachfreie Feuerwehrmänner geprüft. Bei Beurlaubungen und Erkrankungen mußten trotz der neugeſchaffenen Stellen teilweiſe dienſtfreie Mannſchaften zu Vertretungen herangezogen werden. Im übrigen hatten die Feuerwehrmänner im Monat durchſchnittlich 6 gänzlich dienſtfreie Tage. () Tätigkeit der Fenerwehr. Im Stadtbereich fanden 271 (265), nach außerhalb 11 (17) Alarme ſtatt. Die⸗ ſelben wurden durch 10 (18) Großfeuer, 25 (24) Mittelfeuer I1 (1) außerhalb], 173 (163) Kleinfeuer 10 (10) außerhalb], 36 (39) blinde Alarme, 19 (21) böswillige Alarme, 19 (17) Hilfeleiſtungen in beſonderen Fällen verurſacht. Zu 1751 (1453) Bränden, welche außerdem ausbrachen, wurde die Feuerwehr nicht hinzugezogen. Nachbarliche Hilfe leiſtete die Wehr 11 (15) mal, und zwar 4 (4) Berlin, 6 (11) Wilmersdorf, 1 (0) Schöneberg. Auf die einzelnen Tage verteilten ſich die Alarme folgender⸗ maßen: an 120 Tagen je 1 Alarm, an 47 Tagen je 2 Alarme, an 12 Tagen je 3 Alarme, an 4 Tagen je 4 Alarme, an 2 Tagen je 5 Alarme, an 1 Tage 6 Alarme. An 179 Tagen fand kein Alarm ſtatt. d) Beſonders bemerkenswerte Brände. 1. Am 1. Juni 1902, 2 Uhr 41 Min. nachmittags war Sophien⸗Straße 8—17 ein mit Kiſten und Holzwolle im Erdgeſchoß gelegener Packraum, ſowie der darüber befindliche Lagerboden für Packſtroh, Holzwolle und leere Fäſſer in Brand ge⸗ raten. Mit einer Rohrleitung von 75 mm () und 2 Rohrleitungen von 45 mm () wurde das Feuer nach 2 Stunden gelöſcht. 2 Am 18. Juli 1902, 9 Uhr 29 Min. vormittags waren auf dem Güterbahnhof Weſtend je ein Eiſenbahnwagen mit Heu und Häckſel in Brand geraten. Mit 2 Rohren von 45 mm () wurde das Feuer gelöſcht, beide Wagen mußten voll⸗ ſtändig abgeladen werden. 3. Am 17. November 1902, 1 Uhr 15 Min. vormittags wurde die Hauptfeuer⸗ wache nach Nehring⸗Straße 18 gerufen. Es ſtanden ein Pferdeſtall, ein Schuppen und ein Haufen Kohlen in Flammen. Ein Hund und Geflügel konnten noch gerettet werden, dagegen waren 2 Pferde bereits verbrannt. Mit 2 Rohren von 75 mm () wurde das Feuer nach 17½ Stunden gelöſcht. 4. Am 11. Dezember 1902, 7 Uhr 34 Min. vormittags war im Neubau Röntgen⸗ Straße 8 Ken ausgebrochen. Infolge Überheizung eines im Erdgeſchoß auf⸗ geſtellten eiſernen Ofens waren Fußboden und Schaldecken des 1. und 2. Stock⸗ werkes in Brand geraten. Mit 2 Rohren von 75 mm () und einem Rohre von 45 mm () konnte das Feuer nach ⅝ ſtündiger Tätigkeit bewältigt werden. 4