— 69 — f) Waſſerverſorgungg. Neu eingebaut wurden 14 Unterflurhydranten, 4 Oberflurhydranten und 3 Tief⸗ brunnen. Am Schluſſe des Jahres ſtanden mithin der Feuerwehr zur Verfügung 1113 (1099) Unterflurhydranten, 59 (55) Oberflurhydranten. 40 (37) Tiefbrunnen. Die Tiefbrunnen wurden vierteljährlich auf ihre Waſſerergiebigkeit vermittelſt der Dampfſpritzen im Beiſein eines Offiziers geprüft; der Befund war ein recht guter, da faſt ſämtliche Brunnen genügende Waſſermengen lieferten. Die Prüfungen der Hydranten wurden, wie im Vorjahre, durch wachfreie Feuer⸗ wehrmannſchaften ausgeführt. Die Einrichtung, die Prüfungsgeräte (Standrohr ufw.) auf einem Dreirade mitzuführen, hat ſich auch in dieſem Jahre gut bewährt. 68 Hydranten wurden ausgebeſſert. e2) übungen und Beſchäftigungen im Wachdienſt. Bei den Übungen der Mannſchaften wurde großer Wert darauf gelegt, denſelben ein möglichſt getreues Bild von Brandſtellen zu geben. Zu dieſem Zwecke wurde bisweilen auf künſtliche Weiſe im Steigerturm Rauch erzeugt. Hierbei wurden die Rauchſchutzgeräte angewandt und erprobt, mit den Dampfſpritzen gearbeitet und aus mehreren Rohren Waſſer gegeben. Die Übungen wurden täglich abgehalten mit Ausnahme des Mittwochs und Sonn⸗ abends. An dieſen Tagen wurden die Wachräume, Fahrzeuge und Gerätſchaften einer gründ⸗ lichen Reinigung unterzogen. Faſt täglich wurden im Laufe des Nachmittags Unterrichts⸗ ſtunden abgehalten und zwar über alle einſchlägigen Zweige im Feuerlöſchweſen. Der Be⸗ lehrung über Starkſtromanlagen, Telegraphie und Prüfung der Feuermelder wurde beſondere Beachtung geſchenkt. Der Dienſt war folgendermaßen geregelt: 1 ½ Stunden Übungen an den Fahrzeugen, 1 Stunde Turnen und Fußererzieren, 1 Stunde Übungen an den Hakenleitern oder Maſchinen⸗ leitern, 1 Stunde Unterricht, die übrige Zeit Arbeitsdienſt. Täglich, im Sommer um 7, im Winter um 8 Uhr vormittags, fand Ablöſung und Appell ſtatt, hierbei wurden der Dienſt, die Tagesbefehle und ſonſtige Verfügungen bekannt gegeben. Zu Anfang eines jeden Monats fand unter der Oberaufſicht der Wachvorſteher ein Appell mit Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsſtücken durch den Kammerverwalter ſtatt. Sämt⸗ liche Feuerlöſchgeräte, wie Leitern, Strahlrohre, Standrohre, Leinen, Rauchſchutzgeräte, 1 % uſw. wurden monatlich durch einen Offizier auf ihre gute Beſcha enheit in geprüft. Die Feuerlöſcheinrichtungen in den ſtädtiſchen Gebäuden wurden vierteljährlich durch einen Offzier beſichtigt und auf ihre Brauchbarkeit geprüft. Die Offtziere leiteten die Übungen und den Unterricht, beaufſichtigten die Werkſtätten und Kammern und erledigten die ihnen übertragenen ſchriftlichen Arbeiten. Ferner wurden feuerpolizeiliche Unterſuchungen in den Theatern, Fabrikanlagen, Drogengeſchäften, Warenhäuſern, Tiſchlereien uſw. vorgenommen, und die laufenden Er⸗ mittelungen, ſowie Beſichtigungen der Feuerungsanlagen, Feuerſtellen und Schornſteine in den Bezirken ausgeführt. h) Tätigkeit der Fahrzenge. Die Fahrzeuge ſind auf beide Wachen wie folgt verteilt: Hauptfeuerwache Lützow 7/8s: Zug 1 (kombinierter Löſchzug), Zug II1 (Tender, Perſonenwagen), Zug 1I1 (Magirus⸗ Drehleiter), außerdem Dampfſpritze Nr. 7. Zur Reſerve: 1 großer Perſonenwagen (wird jetzt zum Tender umgebaut), 1 kleiner Perſonenwagen und 1 Unfalltransportwagen für gefallene Tiere. O ſtfeuerwache, Ranke⸗Straße 10/11: Zug IV (Hydrantenwagen), Zug v (Perſonenwagen), Zug 1 (Schaplerleiter), außerdem 44. 4. Nr. 8. Zur Reſerve: 1 kombinierter Löſchzug, 1 Magirus E Leiter und Dampf⸗ ritze Nr. 9. Die Löſchzüge 1 bis VI ſind mit allen Feuerlöſch⸗ und Rettungsgeräten ausgerüſtet und ſo eingerichtet, daß jeder Löſchzug für ſich ſelbſtändig auf der Brandſtelle arbeiten kann. Von jedem Fahrzeug können im Notfall bis zu 6 Rohre vorgenommen werden. Die Be⸗ ſetzung für jeden Zug iſt 1 Oberfeuerwehrmann und 7 Feuerwehrmämer. Die Dampfſpritzen rücken nicht mehr wie bisher zu jedem Feuer aus, ſondern nur bei Feuermeldungen aus Fabrik⸗ und Geſchäftsbetrieben, die als ſehr feuergefährlich bekannt ſind. Die Anordnungen hierüber trifft der leitende Offizier. Beſetzt ſind die Dampfſpritzen mit 1 Obermaſchiniſten und 1 Feuerwehrmann als Heizer. Die geſamten Feuerwehrfahrzeuge legten eine Wegſtrecke von zuſammen 2 182,520 km zurück und zwar: Zug „ 1 510,510 Kkm Zug * 229,390 „ „E.. „ 412,959 „ „i „ , 201,090 „ . , 157,460 „ Dampfſpritze 8s. 179,130 „ Dampfſpritze 7. . . 137,700 „ Reſ. Dampfſpritze 64,220 „ Zug I „ . 280,70 „ 1) Waſſerverbrauch. Zu Feuerlöſchzwecken wurden 159,595 chm Waſſer aus der Leitung entnommen und verbraucht. 90 18 410