— 22 — Die ſeit Jahren eingeführten Turnſpiele fanden unter Leitung von Lehrern der Anſtalt im Sommer⸗Semeſter jeden Sonnabend von 4—6 Uhr in 3 Abteilungen ſtatt. Die Schüler der Serta und Quinta ſpielten auf einem Spielplatze in Weſtend, die übrigen Schüler und unter ihnen die Mitglieder des an der Anſtalt aus Schülern der Prima und Sekunda beſtehenden Spiel⸗ und Turnvereins auf dem Ererzierplatz in der Sophie⸗Char⸗ lottenſtraße. Der Durchſchnittsbeſuch aller Abteilungen bei den Turnſpielen betrug 96 Schüler. Im Winter wurde am Montag von 4—5 Uhr ein Freiturnen für die Schüler der Serta und Quinta, am Sonnabend von 4—5 und von 5—6 Uhr für die Schüler der übrigen Klaſſen abgehalten. Durchſchnittlicher Beſuch aller Abteilungen: §0. Durch die Gründung eines Vereins zur Pflege des Spiels und des Turnens im Jahre 1901 iſt das Intereſſe der Schüler der oberen Klaſſen für beides in erfreulicher Weiſe belebt worden. Der Verein zählte im Sommer⸗Semeſter 29, im Winter⸗Semeſter 2 Mitglieder. Mehrere Male hatte er Gelegenheit, ſeine Kräfte im Wettſpiel mit der Spielvereinigung der Schüler des Kaiſerin Auguſta⸗Gymnaſiums und der Oberrealſchule zu meſſen Für den Handfertigkeitsunterricht war ein Holzſchnitz⸗ und ein Pappkurſus einge⸗ richtet, an denen im Sommer 41, im Winter 57 Schüler aus v1— UIII teilnahmen. 5) Oberrealſchule. Das Lehrerkollegium der Anſtalt ſetzte ſich zuſammen aus 1 Direktor, 19 Ober⸗ e 2 wiſſenſchaftlichen Hilfslehrern, 1 Zeichenlehrer, 1 Turnlehrer und 6 Vorſchul⸗ ehrern. Mit Ablauf des Winterhalbjahres 1901 ſchied der wiſſenſchaftliche Hilfslehrer Dr. Mertens aus dem Lehrerverbande der Anſtalt aus, um an die Hohenzollernſchule in Schöneberg überzugehen. Mit Beginn des Sommerhalbjahres 1902 wurde der wifſenſchaftliche Hilfslehrer Dr. Scholz zum Oberlehrer an der Oberrealſchule ernanat; leider wurde er jedoch ſchon bald darauf durch den Tod ſeinem Amte wieder entriſſen. Das Zeugnis der Reife erhielten Michaelis 1 und Oſtern 9 Schüler. Für den Turnunterricht waren im Sommer und im Winter je 13 Turnabteilungen gebildet. Auf Grund eines ärztlichen Zeugniſſes waren im Sommer 41 (6,77 %), im Winter 43 (7,10 %) vom Turnunterricht befreit. Bei günſtiger Witterung fanden an den Sonnabend⸗Nachmittagen auf dem am Grunewald gelegenen 1¾ ba großen Exerzierplatz unter Leitung von Anſtaltslehrern Turn⸗ ſpiele ſtatt, an denen durchſchnittlich 277 Schüler gegen 260 im Vorjahre ſich beteiligten. Im Winterhalbjahre fand an jedem Sonnabend⸗Nachmittag unter Aufſicht eines Turnlehrers ein Turnen beſſerer Turner ſtatt, an welchem 140 Schüler teilnehmen durften. An dem Handfertigkeitsunterricht beteiligten ſich im Sommer 81 und im Winter 113 Schüler. Es waren 2 Schnitzkurſe und 2 Pappkurſe eingerichtet. () Kaiſer Friedrich⸗Schule. Nach Eintritt der Oberlehrer Dr. Neuſe, Katz, Hagmann und Dr. Weinrowsky ge⸗ ſmulh zum Lehrerverbande: 1 Direktor, 17 Oberlehrer, 1 Zeichenlehrer und 6 Vor⸗ ullehrer. Mit Genehmigung des Königlichen Provinzial⸗Schulkollegiums wurde der Ober⸗ lehrer Dr. Klette als Direktorialgehilfe zur Entlaſtung des Direktors herangezogen. In die Stelle des Vorſchullehrers Kobs, deſſen Verluſt durch den Tod die Anſtalt zu beklagen hatte, wurde der bisherige Lehrer an der Bürgermädchenſchule Wegener berufen. Der Vorſchullehrer Herrfarth, der im vorigen Jahre ſchon den Zeichenunterricht er⸗ teilt hatte, wurde Oſtern 1902 als Zeichenlehrer angeſtellt. Infolge der am Gymnaſium und der ageſ ule der Anſtalt erfolgten Eröffnung je einer Unterſekunda iſt die Realſchule nunmehr abgeſchloſſen, während dem Gymnaſium noch 3 Oberklaſſen fehlen. Bei 13 getrennt zu unterrichtenden Klaſſen beſtanden 11 Turnabteilungen, da die Schüler der OII und OIII zu je einer Abteilung vereinigt waren. Neben dem eigentlichen Turnunterricht wurden für alle Klaſſenſtufen regelmäßig wöchentlich in einer Stunde Turnſpiele auf dem Schulhofe abgehalten. Außerdem fanden beſondere Vorturnerſtunden ſtatt. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren vom Turnunterricht im Sommer 35 (8,7 %), im Winter 40 (10,4 %) Schüler befreit. Der Handfertigkeitsunterricht wurde in 2 Abteilungen für Papparbeiten und in 1 Abteilung für Kerbſchnitt erteilt. Im Sommerhalbjahr beteiligten ſich an den Papparbeiten 40, am Kerbſchnitt 15 Schüler; im Winter an den Papparbeiten 38, am Kerbſchnitt 23. 35 Schüler arbeiteten während des ganzen Schuljahres. 2 Infolge bedeutender Zunahme der Schülerzahl hatte ſich das Bedürfnis nach Er⸗ weiterung des Schulhofes herausgeſtellt. Es wurde daher nach dem Gemeindebeſchluſſe vom 2. X./12. XI. 1902 ein an den Schulhof angrenzender, eiſenbahnfiskaliſcher Geländeteil in