— 75 — einer Größe von etwa 207 qm gegen einen jährlichen Mietzins von 300 ℳ zur Erweite⸗ rung des Schulhofes hinzugemietet. d) Realſchule. Zu Oſtern 1902 wurden wieder 2 neue Klaſſen, nämlich die Quarta in 2 Parallel⸗ Cöten eröffnet. Infolgedeſſen ſind die Oberlehrer Braſſat und Dr. Leßmann angeſtellt worden. Außerdem wurde auch der Gemeindeſchullehrer Stapeler, der ſchon im Schuljahre 1901 den Zeichenunterricht in der Quinta erteilt hatte, zum Lehrer an der Reatſchule ernannt. Das Lehrerkollegium dieſer Anſtalt beſtand ſeitdem aus 6 Oberlehrern und 2 Lehrern; die einſtweilige Leitung war wie bisher dem Direktor der Oberrealſchule, Prof. Dr. Gropp, übertragen. Auf Grund ärztlichen Zeugniſſes waren im Sommer 6 (2,32 %), im Winter 11 (4,35 %) Schüler vom Turnunterricht befreit. Im Sommer fanden außerdem wöchentlich einmal zwei Stunden auf dem am Grunewald gelegenen Exerzierplatze, bisweilen auch im Grunewald ſelbſt, unter Leitung von Anſtaltslehrern Turnſpiele ſtatt, zu denen Geräte in ausreichender Zahl angeſchafft wurden. Im Durchſchnitt beteiligten ſich an den Turnſpielen 121 Schüler, d. h. 43 %. An Handfertigkeitsunterricht nahmen im Sommer 61 und im Winter 63 Schüler teil. Im Sommer fanden ein Schnitzkurſus und 2 Kurſe in Papparbeiten ſtatt, im Winter ein Schnitzkurſus, ein Kurſus in Papparbeiten und ein gemiſchter Kurſus. e) Gymnaſium. In der Oſtern 1901 mit einer Sexta und drei Vorſchulklaſſen neu eröffneten Anſtalt wurde mit Beginn des Schuljahres 1902 die Quinta eingerichtet. Dem Lehrerkollegium wurde der Oberlehrer Dr. Fedde zugeteilt. Die infolge der endgültigen Anſtellung des Vorſchullehrers Voigtmann an der höheren Mädchenſchule 11 frei gewordene Vorſchullehrerſtelle wurde dem Lehrer Otto, der ſchon im Jahre 1901 am Gymnaſium unterrichtet hatte, übertragen. Das Lehrerkollegium beſtand ſomit aus 2 Oberlehrern und 3 Vorſchullehrern. Die einſtweilige Leitung der Anſtalt lag in den Händen des Direktors der Kaiſer Friedrich⸗Schule, Dr. Zernecke. Am 6. Januar 1903 wurde das neue Gymnaſialgebäude in der Wormſer Straße bezogen und zum erſtenmale in der eigenen Aula eine Schulfeier aus dieſem Anlaß abgehalten. Vom Turnunterricht waren befreit: im Sommer 12 (15,79 %), im Winter 6 (8,57 %) Schüler. Neben dem ſchulmäßigen Turnen wurden an mehreren Tagen der Woche auf dem an der Mollwitzſtraße belegenen Ererzierplatze auch Turn⸗ und Jugendſpiele geübt. f) Höhere Mäschenſchule 1. Der Beſuch der Schule wies dem Vorjahre gegenüber keine erhebliche Zunahme auf. Eine Vermehrung der Klaſſen war daher nicht erforderlich. Zu Beginn des Berichtsjahres traten zur Vertretung der erkrankten Lehrerin Ewald die Hilfslehrerin Krauſe und zur Verwaltung einer unbeſetzten Oberlehrerſtelle die Hilfs⸗ lehrerin Roer in das Lehrerkollegium ein. Am 1. Oktober übernahm der bisher an der Margaretenſchule zu Berlin beſchäftigte Oberlehrer Enderlein die Oberlehrerſtelle, während an Stelle der verſtorbenen Lehrerin Ewald die bisher an einer hieſigen Gemeindeſchule angeſtellte Lehrerin Winkler in das Kollegium eintrat. Die im vorigen Jahre begonnenen „Ubungen in der Betrachtung von Kunſtwerken“ für die Schülerinnen der I. Klaſſe wurden unter Leitung des Zeichenlehrers Rieſenberg und des Oberlehrers Dr. Lenſchau fortgeſetzt und fanden eifrigen Zuſpruch. g) Höhere Mädchenſchule II. Der Beſuch der Anſtalt hat ganz bedeutend zugenommen. Sämtliche Klaſſen, ein⸗ ſchließlich der im Laufe des Jahres zu Oſtern bezw. Michaelis neu eröffneten Klaſſen v1 0 und vI M waren voll beſetzt. Die Leitung der Schule lag auch in dieſem Jahre dem Lehrer Salchow ob. Am 1. April ſchied der Lehrer Otto aus dem Lehrerkollegium aus, um als Vorſchullehrer an das Gymnaſium überzutreten. Die bisher von dem Lehrer Otto verwaltete Stelle wurde dem Vorſchullehrer Voigtmann vom Gymnaſium übertragen. In die am 1. April neuge⸗ gründete Lehrerinſtelle wurde die Lehrerin von Bredow berufen, welche bisher im Privat⸗ ſchuldienſt tätig war. Die vom 1. Oktober ab bewilligte neue Lehrerſtelle wurde einſtweilen von der Hilfslehrerin Größer verwaltet. 44 70 4 2 2 Die Staatsaufſicht über die Anſtalt ging im Berichtsjahre von der Königlichen Re⸗ gierung zu Potsdam auf das Königliche Provinzialſchulkollegium in Berlin über. n) Bürgermädchenſchule. Der auf Grund der im Vorjahre erfolgten Umwandlung der Bürgermädchenſchule in eine Mittelſchule eingeführte Lehrplan wurde auf die Klaſſe IV ausgedehnt. In die durch Teilung der Klaſſe III erforderlich gewordene neue Lehrerſtelle wurde der Lehrer Stübert berufen. Außerdem traten in dem Lehrerkollegium noch dadurch Ver⸗ änderungen ein, daß an Stelle der ausgeſchiedenen Lehrer Wegener, Otto und Kuhne die Lehrer Wieters, Billeb und Lichterfeld berufen wurden. Zur Erteilung von 14 überſchießen⸗