XI. Bechtapfege, politei, Militärangelegenheiten. 1. Das Gewerbegericht. Die zur Zeit der vorjährigen Berichterſtattung noch ausſtehende Genehmigung des kurz gefaßten, vom miniſteriellen Normalſtatut abweichenden, Ortsſtatuts iſt unterm 16. Juli 1902 erfolgt. Dabei iſt hervorzuheben, daß das bisherige Wahlverfahren beibehalten und das im Einverſtändnis mit den Arbeitgebern und Arbeitern nicht ein⸗ geführt iſt. Der bisherige Vorſitzende, Stadtrat Boll, iſt nach Ablauf ſeiner Wahlzeit auf weitere 3 Jahre wiedergewählt. Der Arbeitnehmerbeiſitzer Buchdrucker Klein iſt ausgeſchieden, weil er ſeine Eigen⸗ ſchaft als Arbeitnehmer verloren hat und ſelbſt Arbeitgeber geworden iſt. Gegen einen weiteren Arbeitnehmerbeiſitzer iſt der Antrag auf Amtsenthebung beim Bezirks⸗Ausſchuß in Potsdam geſtellt, weil er nicht mehr Arbeitnehmer in einem gewerblichen Betriebe, ſondern Büreaubeamter der Allgemeinen Orts⸗Krankenkaſſe iſt. Die Gerichtsſchreiberei war auch im abgelaufenen Jahre mit der Geſchäftsſtelle vI des Magiſtrats vereinigt. 9 Veränderungen in der Perſon und Zahl der Gerichtsſchreiber ſind nicht vor⸗ ekommen. 8 Im Berichtsjahre ſind anhängig gemacht.. 900 Streitſachen, aus dem Vorjahre unerledigt überrommen. 2 24 , Summe 924 Streitſachen. Die Zahl der im Berichtsjahre anhängig gemachten Streitſachen iſt gegen das Vor⸗ jahr um 138 Klagen oder 18,1% gewachſen. An der Zunahme des Berichtsjahres ſind verhältnismäßig beteiligt: Das Baugewerbe . . . mit 84 Streitſachen oder 11,0 % der Geſamtzunahme Die Fabrikbetriebee. 5 %. 0,2 % „ Das übrige Gewerbe .. 64 — . A 9 Zuſammen Zunahme mit 155 Streitſachen oder 20,3% der Geſamteinnahme, welcher eine Abnahme bei den nicht unter die ſachliche Zuſtändigkeit des Gewerbegerichts fallenden Streitſachen „ 17 „ 2 2,2% — gegenüberſteht. Alſo Zunahme mit 138 Streitſachen oder 18,1 % der Geſamtzunahme. Für ſich allein betrachtet haben die Streitſachen im Baugewerbe um 7,3 %, bei den Fabrikbetrieben um 9 %%, beim übrigen Handwerk und Gewerbe um 8,7 % gegen das Vor⸗ jahr zugenommen, während die nicht unter die ſachliche Zuſtändigkeit des Gewerbegerichts fallenden Klagen um 6 % gegen das Vorjahr abgenommen haben. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Gewerbegerichtsbezirks (letzte Volkszählung) betrug die Zahl der Klagen 5 5 5 Städte 1902/03 1901/02 190%/1 1899/1900 % 4 12 ˙% iu Charlotteuvug 0,43 0,40 0,37 0,48 „„Beriunn 0,60 0,60 9,61 0.71 „Spandannn. 0,12 0,13 0,11 0,15 „Stetiuunnunen 0,34 0,33 0,30 0,33 „Köngsberg i⸗ Pr. 0,66 0,72 0,76 0,83 „Magdevurgg 0,31 0,25 0,16 0,29 „Altona. 0,22 0,24 0,20 0,20 „Kictt 0,44 0,38 0,48 0,36 „Braunſchweig 0,38 0,42 0,55 0,59 „Manz 0,45 0,44 0,53 0,56 „Manhemnn 1,32 0,72 0,78 0,71 2 Leipagg 0,61 0,64 0,94 0,64 Solingenn 1,07 2,77 2,10 1,04