— 186 XII. Handel und Gewerbe. 1. Märkte. Die erwartete Wiedereinrichtung der Pferdemärkte iſt in dieſem Jahre noch nicht möglich geworden, weil der Privatunternehmer, welcher ſelbſt ein Marktgelände pachten und herrichten wollte, wieder zurückgetreten war. Der Provinzialrat lehnte den Antrag auf Ge⸗ nehmigung eines 9. und 10. Pferdemarktes ab, es ſollte vielmehr bei den früheren § Markt⸗ tagen verbleiben; der Bewerber beanſpruchte aber mindeſtens 10 Märkte im Jahre, weil er ſonſt nicht auf ſeine Koſten zu kommen meinte. Inzwiſchen erwarb die Sradtgemeinde ein größeres Gelände am Königsdamm, von welchem ein Abſchnitt von etwa 20 Morgen für die Abhaltung der Pferdemärkte beſtimmt und von der Königlichen Polizei⸗Direktion auch für geeignet erachtet wurde. Nach verſchiedenen Verhandlungen wurde dem Kaufmann Adolf Bruſe hierſelbſt das Recht zur Abhaltung der Pferdemärkte auf dieſem Gelände verpachtet: dieſer hat den Platz den polizeilichen Anforderungen gemäß herrichten zu laſſen, die Stadtge⸗ meinde hat die geforderte Herrichtung der Zufuhrwege übernommen. Abgeſehen hiervon bleibt noch die Genehmigung des Provinzialrates zur Wiederabhaltung der Märkte abzuwarten. Wochenmärkte wurden in denſelben Straßen und auf denſelben Plätzen wie im Vorjahre abgehalten. Die Märkte dauern in der Regel bis 1 Uhr nachmittags, mit Aus⸗ nahme der Sonnabend⸗Märkte auf dem Friedrich Karl⸗Platz und dem Karl Auguſt⸗Piatz, welche erſt nachmittag von 5 Uhr ab ſtattfinden, um der Arbeiterbevölkerung Gelegenheit zu geben, ihre wirtſchaftlichen Bedürfniſſe bequem zu befriedigen. Eine Anregung aus Händler⸗ kreiſen, den Beginn dieſer Nachmittagsmärkte auf 4 Uhr feſtzuſetzen, und dieſelben ſtatt im Sommer erſt um 9 Uhr, im Sommer und Winter gleichmäßig um § Uhr enden zu laſſen, fand nicht die polizeiliche Zuſtimmung. Die Kram⸗Jahr⸗Märkte wurden am 10. Juni, 7. Oktober 1902 und 3. März 1903 auf dem Wilhelm⸗Platz und daran anſchließend in den ſüdlich belegenen Teilen der Spree⸗ und Berliner Straße abgehalten. Wegen der Zahl der Händler auf den Wochen⸗ und Kram⸗ märkten vergl. Abſchnitt „Polizei⸗Verwaltung“ S. 183. Mit Rückſicht darauf, daß der Vertrag mit dem Chauſſeegelderheber Friedrich Kleinke in Hohenſchönhauſen, Kreis Niederbarnim, bezüglich Verpachtung des Rechts der Erhebung des Stättegeldes auf den Wochen⸗ und Krammärkten, mit dem 31. März 1903 ablief, wurde in Erwägungen eingetreten, ob mit Rückſicht auf die ſchwebende Frage der Errichtung einer Zentralmarkthalle eine nochmalige Verpachtung auf 3 Jahre erfolgen dürfe; dies wurde bejaht, und folgedeſſen eine erneute Verpachtung in dem bisherigen Umfange öffentlich aus⸗ geſchrieben. Den Zuſchlag erhielt der Fuhrunternehmer Paul Fricke hierſelbſt für den jähr⸗ lichen Pachtzins von 44 000 ℳ auf weitere 3 Jahre vom 1. April 1903 bis zum 31. März 1906. 2. Das ſtädtiſche Eichamt. Die Tätigkeit des Eichamts im Rechnungsjahre 1902 ergibt ſich aus nachſtehen⸗ der Zuſammenſtellung: A. B. 0 — — Befund geprüft Eichungen Rückgabe nicht und richtig befunden. Bezeichnung der Gegenſtände Stück eichfähiger Stücke Stücke 1900 1901 1902 1900 1901 190211900 1901 1902 Lüngenmaße 5 4 —] — — — 2 — — Fluſſgteiamaße 2 41 49 20 — — 60 24. 12, 16 Handelsgewichte mit Juſtirhöhlung ſ 1912 1867 2408] 59 67 62 164 245 169 Handelsgewichte ohne Juſtirhöhlung ] 1153 1317 1427] 348 394 362 664 961 811 Gleicharmige Balkenwagen 38 33. 44] 11. 20. 17 23. 22. 19 Desgl. oberſchalige oder Tafelwagen 666 89 112 19 14 22 6 8 8 7 1 Einfache Balkenwagen mit Lauf⸗ 98 ewicht und Skale. 3 2 2 1 — ganmeneſ Balken⸗ und Brücken⸗ Dezimal⸗ u.Centeſimalbrückenwagen 58. 416, 43 10 7 7 A mit Laufgewicht und Skale 411. 10. 19. — 5, — 2 2 — Wagen für Poſtpäckereien ohne an⸗ gec Auaſa 0 1 3 4 1 11 —4 — K 6 Ahnpaſſag.⸗Gepäckwagen 1 1 —] — —1 — — — vah Kuſunmüßeee, — — A 2