— 238 r Das Perſonal des Zwiſchenpumpwerks beſtand aus 1 Maſchinenmeiſter, 2 Maſchinen⸗ wärtern und 1 Arbeiter zur zeitweiſen Aushilfe. Aus dem Hauptkanal, welcher die Abwäſſer der Halbinſel nach dem Zwiſchenpump⸗ werk führt, zweigt kurz vor dem Sandfang ein Notauslaß deſſen Überfallſchwelle tiefer liegt, als die der übrigen Notausläſſe der Halbinſel. Auch für dieſen Notauslaß ſind Auf⸗ zeichnungen durch einen ſelbſtſchreibenden Pegel gemacht worden Derſelbe war im Rechnungs⸗ jahr 1901 54 Mal im Gange 133 Stunden lang, im Rechnungsjahr 1902 47 Mal im warce Stunden lang, im Rechnungsjahr 1903 38 Mal im Gange 209 Stunden lang in Tätigkeit. 3. Das Kanaliſationsſyſtem 11 umfaßt die Stadtviertel Weſtend und Am Spandauer Berg. Das Gebiet gehört zur Zeit nicht völlig zum Gemeindegebiet von Charlottenburg. Der zum Charlottenburger Gemeinde⸗ gebiet gehörige Teil hat 519 na 81 a 27 qm Fläche mit 212 Grundſtücken und 4708 Ein⸗ wohnern. Die zum Forſtbezirk Spandau gehörige Bockbrauerei hat 4 ha 38 a 85 am und die Enklave zu Dahlem hat 13 na 61 a 93 qm ſodaß die Geſamtfläche 537 la 62 a und 05 qm beträgt. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt noch nicht eröffnet. Ein landespolizeilich ge⸗ nehmigter Kanaliſationsentwurf iſt noch nicht vorhanden. Es iſt jedoch für alle im Ge⸗ meindegebiet liegenden Grundſtücke eine vorläufige Entwäſſerung vorhanden, welche Vorflut nach dem Syſtem 1 nimmt. Bei Beginn des Berichtsjahres waren 3532 m Tonrohrleitung mit 63 Einſteigebrunnen und 436 m gemauerte Kanäle mit 6 Einſteigebrunnen vorhanden. Am Schluſſe des Berichtsjahres waren dagegen 9031 m Tonrohrleitung mit 188 Einſteige⸗ brunnen und 846 m gemauerten Kanälen mit 14 Einſteigebrunnen vorhanden. Der Koſten⸗ aufwand für die vorhandenen Straßenleitungen betrug am Schluſſe des Berichtsjahres 249507,12 ℳ. An die Kanaliſation waren bei Beginn des Berichtsjahres 43 Grundſtücke, am Schluſſe 187 Grundſtücke angeſchloſſen. Betrieb und Unterhaltung der Leitungen wird von dem für das Syſtem 1 vor⸗ handenen Perſonal beſorgt. Die von dieſem Gebiete abfließenden Waſſermengen ſind in den unter Nr. 2 auf⸗ geführten enthalten. 4. Das Kanaliſationsſyſtem III umfaßt die Stadtviertel Kalowswerder, Am Königsdamm ſüdlich, Am Königsdamm nördlich, Am Nonnendamm. Das Gebiet hat 522 ha 8 à 58 qm Fläche mit 48 bewohnten Grundſtücken und 2890 Einwohnern am Schluſſe des Berichtsjahres. Plötzenſee kann nötigenfalls an dieſes Entwäſſerungsgebiet angeſchloſſen werden. Der Betrieb dieſes Gebietes iſt am 30. November 1903 eröffnet worden. Die ge⸗ ſamten Abwäſſer werden nach dem Pumpwerk am Nonnendamm geführt und von hier durch ein Druckrohr von 200 mm Durchmeſſer i. L., welches die Spree mittels Düker kreuzt, in die vorhandenen Druckrohre gepumpt, welche vom Hauptpumpwerk Sophie Charlotten⸗Straße nach dem Rieſelfeld führen (ſ. u. 5). In dem Gebiet betrug die durchſchnittliche Einwohnerzahl in allen Grundſtücken 3886, die durchſchnittliche Einwohnerzahl in 22 Grundſtücken, welche an die Kanaliſation angeſchloſſen ſind 1324, die Waſſerlieferung der Charlottenburger Waſſerwerke im Berichts⸗ jahr in allen Grundſtücken an den Hauswaſſermeſſern gemeſſen 295670 ehm in den an die Kanaliſation angeſchloſſenen Grundſtücken 135920 chm. Der Berechnung der Leitungsquerſchnitte iſt eine Hauswaſſermenge von 1,39 Liter für 1 Sekunde und 1 na zugrunde gelegt und ein Regen von 30 mm in 1 Stunde, von welchem 60 %% in die Kanäle gelangen. Die Länge der in den Jahren 1902 und 1903 neuhergeſtellten Leitungen beträgt am Schluſſe des Berichtsjahres 363 m. Tonrohrleitung mit Einſteigeſchächten und 2153 m gemauerte Kanäle mit 42 Einſteigeſchächten, außerdem wurdem 2433 m vorhandene Tonrohrleitung mit 48 Schächten an die Entwäſſerung angeſchloſſen. An Notausläſſen wurden 507 m gemauerte mit 3 Einſteigeſchächten und 50 m Tonrohrleitung mit 1 Ein⸗ ſteigeſchacht hergeſtellt. Der Notauslaß am Bahnhof Jungfernheide kreuzt mittels Dükers die Spree. Bezüglich der Anlagekoſten vergl. k. S. 43. Die Reinigung und Spülung der Leitungen wurde durch die Mannſchaften des Entwäſſerungsgebietes „Innere Stadt“ bewirkt. Es ſind daraus im Berichtsjahr nur un⸗ bedeutende Koſten entſtanden, welche unter 2 mit aufgeführt find. In der Zeit von der Betriebseröffnung am 30. November 1903 bis zum Schluſſe des Berichtsjahres wurden im ganzen 52782 chm Waſſer gepumpt. Es iſt jedoch dabei zu bemerken, daß nur etwa 12000 chm n Waſer aus den Kanälen des Syſtems III zugefloſſen ſind. Der Mehrbetrag des geförderten Waſſers iſt Waſſer, welches aus dem Hauptpumwerk herrührt und aus dem Druckrohr entnommen wurde, um Verſuche mit den Pumpen und Motoren anzuſtellen. Fabrikabwäſſer wurden nicht eingeführt, die Notausläſſe traten nie in Tätigkeit.